70 Jahre KVW

Wallfahrt nach Maria Weißenstein

Samstag, 6. Oktober 2018
Anlässlich 70 Jahre KVW findet am Samstag, 6. Oktober eine Wallfahrt für alle KVW Mitglieder und Interessierten nach Maria Weißenstein statt.
Treffpunkt ist um 10.30 Uhr in Maria Weißenstein. Um 11 Uhr feiert Bischof Ivo Muser die heilige Messe im Freien. Anschließend gemeinsames Mittagessen.
Für Wallfahrer, die zu Fuß nach Weißenstein gehen:
ab Petersberg, Treffpunkt um 9.45 Uhr (Gehzeit ungefähr 45 Minuten)
ab Aldein, Treffpunkt um 9.00 Uhr (Gehzeit ungefähr 1,5 Stunden)
ab Deutschnofen, Treffpunkt um 8.30 Uhr (Gehzeit ungefähr 2 Stunden)
ab Leifers, Treffpunkt um 6.15 Uhr (Gehzeit ungefähr 4 Stunden)
Informationen und Anmeldungen in den KVW Bezirksbüros.

Jugend

Im Schutz der Anonymität

Was Hasspostings im Internet anrichten können
Lisa Zingerle, Schülerin,
19 Jahre, aus Ehrenburg,
Aufgewachsen in einer Generation, die sich zwischen „Sei du selbst!“ und dem tiefen Bedürfnis nach Zugehörigkeit nie so wirklich entscheiden kann, nutzen wir alle Möglichkeiten, um uns mitzuteilen.
Das Internet bietet dabei eine Plattform größer als alles andere zuvor. Wir wollen gehört werden und nichts funktioniert dabei besser als dieses auf Interaktion basierende Medium.
Dadurch konnte schon viel Gutes bewirkt werden, wir konnten Aufmerksamkeit auf Themen lenken, die schon zu oft totgeschwiegen wurden (z.B. #metoo), durch Petitionen schon das ein oder andere verändern und müssen uns selten auf eine einzige Quelle verlassen. Durch die Kommentarkultur wurden aus teilweise stillen Informationsempfängern, eingenständige, alles hinterfragende Weltverbesserer, die sich nicht durch begrenzte Zeichenanzahl oder Sendezeiten einschränken lassen.
Wir alle lieben diese unwiderstehliche Möglichkeit (und vielleicht auch Pflicht?) zu allem und jedem unseren eigenen Senf hinzuzugeben. Aber zu viel oder schlechter Senf schmeckt nicht.
Wir brüsten uns mit Meinungsfreiheit, doch Freiheit heißt immer auch ein gewisses Maß an Verantwortungsbewusstsein.
Wir dürfen nicht vergessen, welche Macht Worte haben können, nur weil wir uns nicht mit der direkten Reaktion unseres Gegenübers beschäftigen müssen. Hasspostings im Internet können dramatische Folgen haben, denn Worte sind Worte und sie können schmerzen, egal ob von Angesicht zu Angesicht oder auf einem Bildschirm. Beleidigungen, Anfeindungen oder Cybermobbing hinterlassen bei einigen tiefe Spuren, die mitunter zu Depressionen oder sogar Selbstmord führen können. Andere sind es bereits so gewohnt, dass sie über Sätze wie „Geh einfach sterben!“ nur kurz uninteressiert die Schultern zucken können, sie nehmen diese Worte nicht mehr ernst. Der/die Schreiber/in meint diese Worte oft ja auch nicht wirklich ernst. Was einerseits gut ist, aber andererseits genau zeigt, wie unsensibel wir gegenüber Worten eigentlich geworden sind.
Die Hemmschwelle fehlt - und mit ihr verlieren wir nach und nach jegliches Gefühl dafür, welche Macht Worte eigentlich haben können.
Es fällt uns leicht, andere zu diffamieren, bloßzustellen oder möglicherweise auch unbewusst zu verletzen, weil wir oft mit keinerlei Konsequenzen zu rechnen haben. Wir denken, im Schutz der Anonymität des Internets können wir tun und lassen was wir wollen, sprechen und schweigen wann wir wollen. Doch wir sollten nicht vergessen, dass diese Anonymität nichts am Wert unserer Worte ändert. Das Internet ist ein alltäglicher Teil unseres gemeinschaftlichen Zusammenlebens geworden. Mehr als jemals zuvor sind wir die Worte, die wir wählen.
Es ist (und bleibt hoffentlich auch) unsere Entscheidung, was für Worten wir erlauben, über unser Miteinander zu bestimmen.
Es liegt allein in unserer Hand, wie wir die Macht der Worte nutzen wollen. Wenn wir mit diesem Hintergedanken Kommentare schreiben, lassen sich Cybermobbing und Hasspostings ganz einfach vermeiden.
Text: Lisa Zingerle