Bauen, Energie, Sanieren

Heizzeit - Schimmelzeit

Ursachen entdecken und gezielt bekämpfen
Wenn die kalte Jahreszeit beginnt, es draußen kälter wird und die Heizungen in Betrieb genommen werden, dauert es oft nicht lange und schon treten an den kalten Außenwänden die ersten hässlichen Schimmelflecken auf. Damit es erst gar nicht so weit kommt, sollte einiges beachtet werden.
Kalte Außentemperaturen, warme Wohnräume und schon kommt es vor allem in den Altbauten, an den Innenseiten der kalten Außenwände, zur Schimmelbildung. Der Schimmelpilz verbirgt sich gerne hinter den Kleiderschränken und in den Eckbereichen der kalten Außenwände und hinterlässt dort hässliche Flecken. Neben den Schäden am Mauerwerk, wirkt er sich auch negativ auf das Raumklima und die Gesundheit der Bewohner aus.
Schimmel bekämpfen
Ist der lästige Untermieter erst einmal in die Wohnräume eingezogen, so helfen alte Hausmittel, wie z.B. hochprozentiger Alkohol bei der Beseitigung. Auch handelsübliche Antischimmelmittel können verwendet werden, um den Schimmelpilz zu entfernen. Dabei sollten jene vermieden werden, welche Natriumhypochlorit (=Aktiv-Chlor = Bleichmittel auf Chlorbasis) enthalten, da diese Chemikalien für die Gesundheit und Umwelt schädlich sind.
Tipp:
Stiftung Warentest hat 28 Antischimmelmittel unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse können online über die Webseite von Stiftung Warentest abgerufen werden. Alternativ kann in zahlreichen Bibliotheken in die Testzeitschriften Einsicht genommen werden.
Ursache ausfindig machen
Nach der Schimmelbekämpfung sollte unbedingt die Ursache für die Schimmelbildung behoben werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass der Schimmelpilz nicht wieder kommt.
Die Ursachen können vielseitig sein und reichen von unzureichend wärme­gedämmten Bauteilen über Wärmebrücken bis hin zu einem falschen Heizverhalten und einem zu geringen Luftwechsel.
Schwachstellen erkennen
Manche Urschen sind oft auch schon mit dem bloßen Auge zu erkennen. In Bereichen, in denen ungedämmte Betonpfeiler, auskragende ungedämmte Betonbalkone, also Wärmebrücken bestehen, ist der Schimmelbefall meist vorprogrammiert. Aber auch undichte Wasserleitungen oder ein leckes Regenfallrohr kann die Ursache für Feuchteschäden und Schimmelbildung darstellen.
Sollte die Ursache nicht so eindeutig sein, so können die Schwachstellen anhand verschiedener Messungen ausfindig gemacht werden. Mittels Feuchtigkeitsmessgeräten, sowie Thermografieaufnahmen eventuell in Kombination mit einer Luftdichtigkeitsprüfung können die Schwachstellen genauer unter die Lupe genommen werden.
Hinweis:
Kalte Luft kann Feuchtigkeit weniger gut aufnehmen und somit kommt es in den nicht beheizten Räumen vielfach zu Kondens- und Schimmelbildung an den kalten Oberflächen (z.B. Innenseite der Außenwand).
Ursache beheben
Vor allem in älteren Gebäuden ist die Ursache für die Schimmelbildung in erster Linie bei den geringen Oberflächentemperaturen der Außenbauteile zu finden. Ist ein Umstellen der Heiz- und Lüftungsgewohnheiten nicht ausreichend, so kann das betroffene Bauteil z.B. durch das Anbringen einer Wandheizung mit gezielter Wärme versorgt werden. Eine andere Möglichkeit, um die Temperaturen der kalten Oberflächen etwas anzuheben, ist die Anbringung einer Wärmedämmung. Diese hilft nicht nur das Schimmelproblem zu beseitigen, sondern reduziert auch noch die Heizkosten.
Ist die Ursache in einer zu geringen Luftdichtheit zu finden, so sollten diese Stellen mit entsprechenden Dichtungsmassen verschlossen werden.
Ist die Ursache auf eine undichte Wasserleitung oder ein leckes Regenfallrohr zurück zu führen, so müssen diese selbstverständlich umgehend repariert werden.
Luftfeuchtigkeit beobachten
Durch das Aufstellen eines Feuchtigkeitmessgeräts (Hygrometers) in den mit Schimmel befallenen Räumen (am besten in der Nähe des am meisten befallenen Bereiches) kann die Luftfeuchtigkeit und deren Zusammenhang mit der Schimmelbildung gut beobachtet werden. Es ist empfehlenswert die Lüftungsdauer in Kombination mit verschiedenen Lüftungsarten (Stoß-, Querlüftung, ...) zu testen, um somit ein besseres Gefühl für den unmittelbaren Zusammenhang mit der Luftfeuchtigkeit zu erhalten. Auf diese Weise wird klar, ob das Schimmelproblem bestenfalls auch nur durch ein Umstellen der Heiz- und Lüftungsgewohnheiten in den Griff zu bekommen wäre.
Gezieltes Lüften
In zahlreichen Fällen ist bereits durch das Anheben der Raumtemperatur um einen halben Grad und ein gezielteres Lüften (Zugluft für einige Minuten) das Schimmelproblem beseitigt. Auch der Einbau eines zentralen bzw. dezentralen Lüftungsgerätes oder einer automatischen Kippfunktion der Fenster, sorgen stets für einen ausreichenden Luftwechsel und können einer Schimmelbildung vorbeugen.
TEXT UND FOTOS: Christine Romen, Energieforum Südtirol

Bauen, Energie, Sanieren

Grenzenlose Energie der Sonne nutzen

Mit der Sonne einen Beitrag zum Klimaschutz leisten
Der Klimawandel hat viele Ursachen. Vor allem der Mensch hat einen großen Einfluss. Die Nutzung der Sonnenenergie ist eine der einfachsten Möglichkeiten, um dem Klimawandel entgegenzuwirken. Die grenzenlose Energie der Sonne kann dabei in den unterschiedlichsten Formen genutzt werden.
Der Klimawandel ist auch in Südtirol angekommen. Steigende Durchschnittstemperaturen, eine erhöhte Anzahl an Tropennächten, häufiger auftretende Wetterextreme, sind nur einige Beispiele im Zusammenhang mit dem Klimawandel.
Die Ursachen für den Klimawandel sind zahlreich, aber vor allem der Mensch hat einen großen Einfluss. Durch die gezielte Nutzung erneuerbarer Energien kann jeder einzelne von uns einen Beitrag in Richtung Klimaschutz leisten.
Über 300 Sonnentage
Mit über 300 Sonnentagen bietet sich vor allem die Nutzung der grenzenlosen Energie der Sonne an. Sie kann in unterschiedlicher Form genutzt werden. Die derzeit gängigsten Nutzungsmöglichkeiten sind die solarthermische und fotovoltaische Nutzung. Wobei bei der solarthermischen Nutzung die Sonnenenergie direkt in Wärme und bei der fotovoltaischen Nutzung in elektrische Energie (Strom) umgewandelt wird. Mittlerweile gibt es auch Systemkombinationen, die beides ermöglichen. Die Sonne kann aber auch in passiver Form wie z.B. über die Fenster, das Heizen mit Holz oder die Erdwärme genutzt werden.
Solarthermie
Die Solarthermie bezeichnet die Nutzung der Sonnenenergie fürs Warmwasser und die Heizung. Die Sonnenenergie wird mittels einer Solaranlage direkt in Wärme umgewandelt, welche dann für die Warmwasserbereitung und in speziellen Fällen auch zur Heizungsunterstützung genutzt werden kann.
Funktion einer Solaranlage
Die Funktionsweise einer Solaranlage ist im Grunde simpel und einfach: die eingestrahlte Sonnenenergie wird im Kollektor in Wärme umgewandelt und an die Trägerflüssigkeit weiter gegeben. Diese gibt die gewonnene Wärme dann an den Solarspeicher (Warmwasserboiler) weiter. Damit die durch die Sonne erzielte Wärme nutzbar gemacht werden kann, ist ein Wärmetauscher notwendig, der die Wärme nun an das Brauchwasser oder an die Heizung weiter gibt. Erst dann fließt Warmwasser aus dem Wasserhahn bzw. kann das Gebäude zum Teil durch Sonnenenergie beheizt werden.
Damit letzteres in den Wintermonaten, wo die Sonnenenergie meist nur spärlich ausfällt, auch effizient genutzt werden kann, ist eine besonders energiesparende Bauweise des Gebäudes und ein Niedertemperaturheizsystem (z.B. Boden- oder Wandheizung) erforderlich. Ob und in welchem Ausmaß die Nutzung der Sonnenenergie für Heizzwecke tatsächlich auch wirtschaftlich ist, muss von Fall zu Fall bestimmt werden, da dies durch zahlreiche Faktoren, wie z.B. der Sonnenscheindauer, Lage des Gebäudes, Ausrichtung des Aufstellortes und dessen Neigung und vieles mehr, bestimmt wird.
Mittlerweile gibt es auch Beispiele, wo die Energie der Sonne zur Gänze die Warmwasserproduktion und die Beheizung der Räume übernehmen kann.
Kühlen mit der Sonne
Mit der Kraft der Sonne kann nicht nur geheizt, sondern auch gekühlt werden. Hierbei wird die Wärme der Sonne genutzt, um mittels einer Kältemaschine, Kühlenergie zu produzieren. Diese Systeme sind schon etwas aufwendiger und derzeit nur vereinzelt in privaten Haushalten vorzufinden. Außerdem bedarf es hierbei einiges an Erfahrung, denn eine detaillierte Kalkulation sämtlicher Komponenten ist dabei unumgänglich.
Fotovoltaik
Bei der fotovoltaischen Nutzung der Sonnenenergie wird das Sonnenlicht mittels einer Fotovoltaikanlage in elektrische Energie, also Strom umgewandelt. Der durch die Foto­voltaik­zellen gewonnene Strom wird anhand eines Wechselrichters von Gleichstrom in Wechselstrom umgewandelt und somit für den privaten Haushalt nutzbar gemacht.
Damit nicht nur dann elektrische Energie vorhanden ist, wenn die Sonne scheint, muss der Fotovoltaikstrom entweder in Akkus gespeichert oder direkt ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden.
Strom für den Haushalt
Der Fotovoltaikstrom kann für die Abdeckung des Haushaltsstromes verwendet werden, aber auch zum Heizen oder Kühlen der Räume und für die Warmwasserbereitung. Damit solche Systeme in der Praxis optimal funktionieren, bedarf es einer fachmännischen Planung und Ausführung der Arbeiten. Auch das Gebäude muss diverse Faktoren, wie z.B. einen sehr geringen Energieverbrauch und eine optimale Ausrichtung aufweisen.
Sonnenenergienutzung
Für die verschiedenen Systeme zur Sonnenenergienutzung gibt es von Seiten des Staates die Möglichkeit einen Steuerabzug im Ausmaß von 50 Prozent bzw. 65 Prozent der Ausgaben in Anspruch zu nehmen.
Für die thermische Solaranlage gibt es alternativ einen Landesbeitrag von Seiten des Amtes für Energieeinsparung oder eine staatliche Förderung über das Wärmekonto (conto termico).
Bei all diesen Zuschüssen ist es wichtig, sich rechtzeitig über die verschiedenen Gesuchsmodalitäten und Auflagen zu informieren.
Einen kleinen Überblick und die wichtigsten Kontaktdaten sind auf der Webseite des Energieforums Südtirol (www.energieforum.bz) unter den Fachbroschüren und auf der Webseite der Verbraucherzentrale Südtirol (www.verbraucherzentrale.it) verfügbar.
TEXT UND FOTOS: Christine Romen, Energieforum Südtirol