Zeit der Stille
Die Natur, ihre Stille und du
Regelmäßiges Sein in der Natur gibt Kraft
Die Begegnung mit der Natur lässt uns vom Tun ins Sein kommen: wir müssen nichts leisten, nicht funktionieren, sondern können vom Druck des Alltags loslassen. Wie die Bäume im Herbst die Blätter loslossen, so können wir uns von allem, was uns nicht mehr dient, verabschieden. Die Natur scheint nun zu schlafen, doch sie sammelt Kraft für das neue Jahr. Lassen wir uns von ihr inspirieren!
Die Natur wird stiller. Die Tage kürzer, die Nächte länger. Ende Oktober, November und noch ein-zwei Monate mehr. Die Landschaft wandelt sich extrem. Von einem Viel an verschiedenen Grüntönen zu einer Pracht an knalligen Farben zu einem einfärbigen Alles-Weiß. Das Leben außerhalb unserer Haustür verändert sich in diesen Tagen stündlich, minütlich. Was macht das mit uns? Mit uns Menschen? Gehen wir mit dieser Veränderung mit? Erkennen wir sie überhaupt? Erspüren wir sie? Oder berührt sie uns gar nicht - und unser Alltag geht weiter, wie schon das bisherige Jahr?
Für viele Menschen ist es so, dass sie sich gut abschotten können. Sie sind es gewohnt, Dinge und Menschen nicht zu nahe an sich ran zu lassen. Was bei Dingen und Menschen auch mal gut sein kann, ist mit der Begegnung von uns hin zur Natur fatal. Denn die Folgen sind, dass wir uns abkapseln. Wir trennen uns von dem natürlichen Pulsieren, vom Leben selbst. Ja, wenn wir es uns auch so gut eingeredet haben, dass wir es sogar wirklich selbst glauben, ist es trotzdem nicht echt: Wir meinen wir könnten ohne direkte, tägliche Verbindung zur Natur leben. Viele Tage scheint das auch gut zu gehen. Doch mit der Zeit umgibt uns Menschen ein schleierhaftes Gedanken- und Gefühlskleid, welches unsere Verbindung zur Natürlichkeit und zur wahren Lebendigkeit stört. Wir glauben dann allmählich von der Natur getrennt zu sein. Wir Menschen meinen dann fast, wir seien nicht mehr Teil der Natur. Wir sind mehr. Wir sind besser. Die Natur ist schwach. Sie ist nicht wie wir Menschen. Wir Menschen haben die Kontrolle. Wir sagen wo’s lang geht; und doch nicht die Natur. Das wäre ja noch schöner!
führt, ist den meisten klar. Doch, dass wir nebenbei die Natur - die eigentlich eine der unerschöpflichsten Kraftquellen für unser Menschenleben ist - auf ein Minimum an zeitlicher Begegnung reduziert haben, ist unauffällig weit und breit in der Gesellschaft akzeptiert. Denn für viele von uns findet im geschäftigen Lebensalltag kaum ein intensiver Austausch mit der Schöpfungskraft der Natur statt. Und schon kaum regelmäßig. Doch lasst uns hier einmal eine größere Frage stellen: Was wäre wenn? Was wäre, wenn wir Menschen uns darauf einlassen würden, die Natur mit ihrer Kraft mehr zu erforschen und ihr zu begegnen. Um daraus neue, auf Selbsterfahrung beruhende Erkenntnisse zu erzielen. Welche wiederum unser Verständnis für Lebenskraft neu definieren und wir daraus neue Prioritäten für unsere Leben setzen würden und die wiederum würden uns neue Entscheidungen treffen lassen. Und diese würden in neue Tätigkeiten von uns münden und somit würden wir zu anderen Resultaten in unseren Leben gelangen.
Wenn wir diese Herangehensweise nun konkret auf die aktuelle Natur-Zeit anwenden, dann könnten wir folgendes Bild zeichnen: Die Natur schreitet tagtäglich weiter in die Jahreszeit der Stille voran. Dazu brauchen wir nur die Bäume beobachten und die Kraft des Wandels wird uns meisterhaft vor Augen geführt: die Blätter bekennen unterschiedlich Farbe, fallen dann von den Ästen ab und der Lebenssaft sinkt in das Wurzelgeflecht unterhalb der Erde.
Doch was bringt uns eine bewusste Begegnung mit den Naturräumen gerade in dieser stillen, wandelnden Jahreszeit? Wir könnten die wohltuende Wirkung des Loslassen von „Nicht-mehr-Funktionierendem“ spüren. Das Gefühl von Freiraum und wieder Freisein für neue Erfahrungen würde sich in uns ausbreiten. Wir wären wieder empfänglich für neue Ideen, Wünsche, Sehnsüchte und einen frischen, neuen Sinn im Leben. Wir würden erleben, wie sich in uns Dankbarkeit ausbreitet und uns dadurch das Tor zum Glücklichsein wieder offen steht. Wir würden durch das bewusste Runterschalten der Geschwindigkeit im Leben, eine neue Intensität an Bewusstsein erleben dürfen.
So wie die Blätter des Baumes nach dem Prozess der Verfärbung fallen, so sollten auch wir Menschen bewusst das Loslassen zelebrieren. Loslassen von dem, was sich uns als nicht mehr sinnvoll gezeigt hat. All das, was nicht mehr die gewünschten Ergebnisse in unserem Leben bringt, sollte losgelassen werden. Das was für unsere Weiterentwicklung nicht mehr funktioniert.
Für viele Menschen ist es so, dass sie sich gut abschotten können. Sie sind es gewohnt, Dinge und Menschen nicht zu nahe an sich ran zu lassen. Was bei Dingen und Menschen auch mal gut sein kann, ist mit der Begegnung von uns hin zur Natur fatal. Denn die Folgen sind, dass wir uns abkapseln. Wir trennen uns von dem natürlichen Pulsieren, vom Leben selbst. Ja, wenn wir es uns auch so gut eingeredet haben, dass wir es sogar wirklich selbst glauben, ist es trotzdem nicht echt: Wir meinen wir könnten ohne direkte, tägliche Verbindung zur Natur leben. Viele Tage scheint das auch gut zu gehen. Doch mit der Zeit umgibt uns Menschen ein schleierhaftes Gedanken- und Gefühlskleid, welches unsere Verbindung zur Natürlichkeit und zur wahren Lebendigkeit stört. Wir glauben dann allmählich von der Natur getrennt zu sein. Wir Menschen meinen dann fast, wir seien nicht mehr Teil der Natur. Wir sind mehr. Wir sind besser. Die Natur ist schwach. Sie ist nicht wie wir Menschen. Wir Menschen haben die Kontrolle. Wir sagen wo’s lang geht; und doch nicht die Natur. Das wäre ja noch schöner!
Die Natur ist eine der kraftvollsten Energiequellen
Hier sind wir dann an einer arroganten Überheblichkeit angelangt, die uns nicht mehr die Natur auf Augenhöhe, beziehungsweise in einer herzlichen, vertrauensvollen und respektvollen Art und Weise erleben lässt. Unsere Beziehung zur Natur ist somit gestört. Dass diese Beziehungs-Störung zu ungesunden Verhaltensweisen wie Stress, Hektik, Druck, Unverständnis für natürliche Abläufe usw.führt, ist den meisten klar. Doch, dass wir nebenbei die Natur - die eigentlich eine der unerschöpflichsten Kraftquellen für unser Menschenleben ist - auf ein Minimum an zeitlicher Begegnung reduziert haben, ist unauffällig weit und breit in der Gesellschaft akzeptiert. Denn für viele von uns findet im geschäftigen Lebensalltag kaum ein intensiver Austausch mit der Schöpfungskraft der Natur statt. Und schon kaum regelmäßig. Doch lasst uns hier einmal eine größere Frage stellen: Was wäre wenn? Was wäre, wenn wir Menschen uns darauf einlassen würden, die Natur mit ihrer Kraft mehr zu erforschen und ihr zu begegnen. Um daraus neue, auf Selbsterfahrung beruhende Erkenntnisse zu erzielen. Welche wiederum unser Verständnis für Lebenskraft neu definieren und wir daraus neue Prioritäten für unsere Leben setzen würden und die wiederum würden uns neue Entscheidungen treffen lassen. Und diese würden in neue Tätigkeiten von uns münden und somit würden wir zu anderen Resultaten in unseren Leben gelangen.
Wenn wir diese Herangehensweise nun konkret auf die aktuelle Natur-Zeit anwenden, dann könnten wir folgendes Bild zeichnen: Die Natur schreitet tagtäglich weiter in die Jahreszeit der Stille voran. Dazu brauchen wir nur die Bäume beobachten und die Kraft des Wandels wird uns meisterhaft vor Augen geführt: die Blätter bekennen unterschiedlich Farbe, fallen dann von den Ästen ab und der Lebenssaft sinkt in das Wurzelgeflecht unterhalb der Erde.
Doch was bringt uns eine bewusste Begegnung mit den Naturräumen gerade in dieser stillen, wandelnden Jahreszeit? Wir könnten die wohltuende Wirkung des Loslassen von „Nicht-mehr-Funktionierendem“ spüren. Das Gefühl von Freiraum und wieder Freisein für neue Erfahrungen würde sich in uns ausbreiten. Wir wären wieder empfänglich für neue Ideen, Wünsche, Sehnsüchte und einen frischen, neuen Sinn im Leben. Wir würden erleben, wie sich in uns Dankbarkeit ausbreitet und uns dadurch das Tor zum Glücklichsein wieder offen steht. Wir würden durch das bewusste Runterschalten der Geschwindigkeit im Leben, eine neue Intensität an Bewusstsein erleben dürfen.
Herbst: Loslassen vom Alten wie die Bäume die Blätter
Das wären gar einige Vorteile die uns von der Natur angeboten werden. Ganz konkret laden die bunten Blätter uns ein, es dem Baum gleich zu tun: wir sollten nochmal bewusst Rückschau auf die vergangenen Jahreszeiten Frühjahr und Sommer halten. Wir sollten das Erlebte darin sortieren und daraus die wichtigsten Schlüsse und Lebens-Erkenntnisse ziehen. Dann sollten wir allem Vergangenem - Positivem wie Negativem - danken und uns von allen Erfahrungen in jenem Zeitraum verabschieden.So wie die Blätter des Baumes nach dem Prozess der Verfärbung fallen, so sollten auch wir Menschen bewusst das Loslassen zelebrieren. Loslassen von dem, was sich uns als nicht mehr sinnvoll gezeigt hat. All das, was nicht mehr die gewünschten Ergebnisse in unserem Leben bringt, sollte losgelassen werden. Das was für unsere Weiterentwicklung nicht mehr funktioniert.
Innenschau: was will ich im Frühjahr zum Erblühen bringen?
Und der Baum bringt seinen Lebenssaft in die Wurzeln, um sich dort auszuruhen und wieder neu zu sammeln für das Aufblühen im Frühjahr. Auch wir Menschen sollten vermehrt nach Innen schauen. In unser Inneres. Wir sollten in die Tiefen unserer Sehnsüchte danach schauen, welcher Wunsch als nächstes dran ist, durch uns das Licht der Welt zu erblicken. Wir sollten unsere Kräfte schonen und bündeln für die neuen Abenteuer, die wir dann im kommenden Frühjahr zum Erblühen bringen wollen. Doch damit wir zu diesen tiefen inneren Herzenswünschen vordringen können, brauchen wir Ruhe und Konzentration. Je weniger Ablenkung von Außen, umso besser. Deshalb sollten wir bewusst weniger in gesellschaftliches Treiben gehen. Wenn, dann sollten wir uns mit ausgewählten Menschen treffen, wo auch tiefer gehende Gespräche möglich sind.
Die heilsame Leere - das Nichtstun aushalten lernen
Und wir sollten uns bewusst der Leere stellen: Dadurch, dass wir unsere täglichen Aktivitäten auch in der Anzahl verringern und bewusst auf wesentliche und sinnvolle Handlungen reduzieren sollten, entstehen Leerräume. Das heißt, es ergeben sich Zeiten, welche nicht gefüllt sind. Dieser inneren Leere näher zu kommen, sollten wir behutsam und achtsam angehen. Es sollte einem vorsichtigen Herantasten gleichen, damit man sich selbst nicht erschreckt. Wir brauchen liebevolle Hingabe und Geduld dafür, denn viele von uns Menschen sind es einfach nicht mehr gewohnt das Nichts - die Leere - zu leben. Wir dürfen wieder erlernen dieses Nichts-Tun auszuhalten. Denn dann brauchen wir die Leere nicht automatisch mit unbewusstem Aktivsein oder shoppen zu stopfen.Täglich den Kontakt zur Natur suchen
Wie können wir Menschen praktisch vorgehen, um sinnvoll für unser gesundes, lebendiges Menschsein aus der jetzigen Naturkraft zu schöpfen?
Ganz einfach: lasst uns täglich bewusst etwas Zeit in der Natur verbringen. Wenn möglich allein. Wenn wir allein sind, werden wir nicht abgelenkt und wir können uns auf uns selbst und die Wirkung mit der Naturkraft konzentrieren. Täglich etwas Zeit für die Naturbegegnung einzuplanen sollte dazugehören, wie das Zähneputzen am Morgen, die Essenzeit zu Mittag und das Duschen am Abend. Dabei ist es wichtig, dass wir konstant, also regelmäßig der Natur begegnen. Das kann eine Morgen- oder eine Abendrunde sein. Oder etwas Zeit an einem Naturort verbringen oder an einem Baum verweilen. Viel wichtiger als die Dauer ist zu Beginn die tägliche Routine. Es reichen auch 5 bis 10 Minuten. Wenn es auch anfänglich wenige Minuten sind, so gibt uns erst die Kontinuität die Möglichkeit eine innigere Verbindung zur Natur (wieder) aufzubauen. Hilfreich für eine Stabilisierung von Gewohnheiten in unseren Leben sind Rituale. Deshalb sollten wir uns auch wenn möglich, täglich zur selben Zeit in die Natur begeben. Wichtiger ist jedoch täglich.
Wer seine Verbindung zu der Kraftquelle Natur erneuern oder vertiefen will, kann die in diesem Artikel beschriebenen Möglichkeiten ausprobieren. Du kannst nichts verlieren. Nicht wirklich. Vielleicht könnte dir vorkommen, dass du Zeit verloren hast, die du anderweitig einsetzen gekonnt hättest. Doch schon nach wenigen Wochen, die du dran bleibst, sind die Früchte für deinen Einsatz größer als dein Aufwand. Deshalb: probiere es aus, bleib dran und halte durch. Und du wirst dich natürlicher, gelassener und kraftvoller spüren.
Ganz einfach: lasst uns täglich bewusst etwas Zeit in der Natur verbringen. Wenn möglich allein. Wenn wir allein sind, werden wir nicht abgelenkt und wir können uns auf uns selbst und die Wirkung mit der Naturkraft konzentrieren. Täglich etwas Zeit für die Naturbegegnung einzuplanen sollte dazugehören, wie das Zähneputzen am Morgen, die Essenzeit zu Mittag und das Duschen am Abend. Dabei ist es wichtig, dass wir konstant, also regelmäßig der Natur begegnen. Das kann eine Morgen- oder eine Abendrunde sein. Oder etwas Zeit an einem Naturort verbringen oder an einem Baum verweilen. Viel wichtiger als die Dauer ist zu Beginn die tägliche Routine. Es reichen auch 5 bis 10 Minuten. Wenn es auch anfänglich wenige Minuten sind, so gibt uns erst die Kontinuität die Möglichkeit eine innigere Verbindung zur Natur (wieder) aufzubauen. Hilfreich für eine Stabilisierung von Gewohnheiten in unseren Leben sind Rituale. Deshalb sollten wir uns auch wenn möglich, täglich zur selben Zeit in die Natur begeben. Wichtiger ist jedoch täglich.
Wer seine Verbindung zu der Kraftquelle Natur erneuern oder vertiefen will, kann die in diesem Artikel beschriebenen Möglichkeiten ausprobieren. Du kannst nichts verlieren. Nicht wirklich. Vielleicht könnte dir vorkommen, dass du Zeit verloren hast, die du anderweitig einsetzen gekonnt hättest. Doch schon nach wenigen Wochen, die du dran bleibst, sind die Früchte für deinen Einsatz größer als dein Aufwand. Deshalb: probiere es aus, bleib dran und halte durch. Und du wirst dich natürlicher, gelassener und kraftvoller spüren.
Zur Person
Stefan Braito aus Villnöss ist Redner, Coach und Autor. Sein neuestes Buch „Dolomitenstille - Achtsamkeit und Meditation in den Alpen“ (s. Foto unten) ist im Südtiroler Buchhandel erhältlich.
TEXT: Stefan Braito
TEXT: Stefan Braito