Am 3. Mai 2020 sind in Südtirol Gemeinderatswahlen. Die Gemeinde ist der uns am nächsten stehende Bereich, wo wir gerne mitdenken, uns einbringen und mitentscheiden. Es ist wichtig, dass wir Personen in politische Gremien wählen, denen wir vertrauen, dass sie auf das Gemeinwohl achten.
Politik bedeutet aktive Teilnahme der Bürger*innen an der Führung, Erhaltung und Verwaltung des gemeinsamen öffentlichen Lebens. Bürger*innen haben Rechte und Pflichten. In Entscheidungsprozessen werden gerechte Lösungen für alle Beteiligten gesucht und darüber abgestimmt.
Alle, denen Gemeinwohl, Demokratie und Meinungsvielfalt ein Anliegen ist, mögen für den Gemeinderat kandidieren. Ältere Menschen haben meist eine verantwortungsvolle Weitsicht und Urteilsfähigkeit, ein Gerechtigkeitsempfinden und ein Gespür für die Bedürfnisse der Menschen. Sie tragen Sorge für die Erhaltung der Umwelt – auch für die nachfolgenden Generationen. Es sind politische Entscheidungen, ob Umwelt zerstört wird oder ob darauf Rücksicht genommen wird, ob mehr auf die Autos geschaut wird als auf die Fußgänger, ob Gehsteige und Kinderspielplätze gebaut werden, ob auch für Kulturelles und Soziales Beiträge gegeben werden usw.Wer sich speziell für die älteren Menschen aktiv und öffentlich engagieren will, für den ist die Mitarbeit im örtlichen Seniorenbeirat genau das Richtige. Dieser hat nur beratende Funktion. Der Beirat hat die Aufgabe, die Anliegen der Senioren in der Gemeinde zu unterstützen und durch Vorschläge und Aktivitäten die Lebensbedingungen auf Ortsebene zu verbessern.
Bereiche, in denen die Mitwirkung des Seniorenbeirates sinnvoll ist, sind: die altersgerechte Verkehrsplanung, Altenwohnungen, betreutes Wohnen, Hauspflege, gesundheitliche Vorsorge und Betreuung vor Ort, Mensa, Freizeitangebote, Treffpunkte für ältere Menschen, Weiterbildung, Hilfestellung für den Umgang mit den neuen digitalen Medien und Zugang zum Internet, Beratung bei allfälligen Fragen.
In mehreren Gemeinden sind die Seniorenbeiräte sehr aktiv.
Beispiele aus Bruneck: regelmäßige Sprechstunden und kostenlose Beratungen in Rechtsangelegenheiten, Psychologie und Patientenverfügung; Informationsschriften, eine Broschüre zu Gesundheitsfragen, die Seniorenmesse, eine Feier für Großeltern, mitdenken zum Gräberplan am Friedhof, eine Mappe für die geordnete Ablage von wichtigen Dokumenten, Kontrolle der Spazierwege, Ruhebänke und Bushaltestellen, Seniorenmensa, Treffen mit Stadträten.
Beteiligen Sie sich in Ihrem Ort für die Anliegen von Senioren in mitmenschlicher Aufmerksamkeit!
TEXT: Maria Kußtatscher