Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Das Motto des heurigen Tags der Solidarität lautet „An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen“. Dieses Zitat aus dem Matthäus-Evangelium folgt dem Satz „Hütet euch vor den falschen Propheten; sie kommen zu euch in Schafskleidern, im Inneren aber sind sie reißende Wölfe.“
Es ist dies ein Aufruf auf die Taten zu schauen, den Blick auf das Handeln zu lenken.
Das Patronat hilft den Menschen dabei, ihre Rechte in Anspruch zu nehmen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Patronat informieren, beraten, fragen nach, füllen Formulare aus ...
Die Arbeit des Patronats ist praktizierte Solidarität. Ohne diese nicht mehr wegzudenkende Einrichtung wäre es für viele Menschen noch schwerer, zu ihren Rechten zu kommen.
Das Ergebnis der Arbeit des Patronats sind „gute“ Früchte, über die man sich freuen kann: es sind Menschen, denen geholfen wird, damit sie nicht durchs soziale Netz fallen.
Ingeburg Gurndin

Jugend

Instagram Wintercontest

Fotowettbewerb der KVW Jugend „The amazing Winter in South Tyrol“
Die KVW Jugend schrieb im Dezember 2019 und Jänner 2020 einen offenen Instagram-Fotowettbewerb für 14 - 25-jährige Südtiroler*innen zum Thema „The amazing Winter in South Tyrol“ aus. Dieser Fotowettbewerb gab jungen Menschen die Möglichkeit, sich als Naturfotograf*in zu beweisen und sich gleichzeitig mit der Südtiroler Natur zu beschäftigen. Felix Merler gewann den ersten Platz mit seinem Foto „Nature meets civilisation“.
Die Bewertungskriterien der Fotos für die Jury lagen neben der Bildgestaltung, der Fototechnik und der Umsetzung des verlangten Mottos zusätzlich auch auf der Bildbeschreibung. Die Teilnehmer*innen sollten ihr Bildmotiv so beschreiben, dass klar wurde, warum es sich hierbei um einen für sie besonderen Ort handelte.
Die Jury, bestehend aus Arno Hofer (Salewa), den Instagram-Seiten #lifeinsouthtyrol und #southtyrolian und dem geistlichen Assistenten im KVW Karl H. Brunner, prämierte Felix Merler zum Sieger. René Insam wurde Zweitplatzierter und Clemens Obkircher erhielt den dritten Preis. Den vierten Platz erreichte Lena Höller und den fünften Preis erzielte Maria Kröss. Die Gewinner erhielten Sachpreise und Reposts von den bekannten Instagram-Seiten #lifeinsouthtyrol und #southtyrolian.
Felix Merler hat sein Bild nachts auf der Sarner Scharte aufgenommen. Im Bild sieht man einige Lichter von Bozen und im Zenit eine Sternschnuppe aufleuchten. Für Merler ist die Kernaussage seines Fotos „die Menschheit, die in ihrer Evolution ihr Imperium zu expandieren versucht“, letztendlich aber der Natur unterliegt.
Alle 23 eingeschickten Fotos sind auf jugend.kvw.org oder auf der Instagram Seite kvw_wintercontest zu sehen.
Ein großer Dank geht an die Hauptsponsoren Salewa und dem Skigebiet Obereggen für die Unterstützung.
1. Platz: Felix Merler
Nature meets civilization
Es ist 3.31 Uhr an einem Mittwoch in der Früh. Zusammen mit einem guten Freund ging ich bereits den Tag zuvor auf das Biwak der Sarner Scharte. Nach drei Stunden weniger gutem Schlaf, erwachten wir um 1.30 Uhr um die leuchtenden Sterne in ihrer Pracht einzufangen. Nach 2 Stunden entscheidet sich mein Kollege, sich wieder dem Schlaf zu widmen, da er seine Wunschbilder bereits gemacht hatte. Ich hingegen war mit noch keinem meiner Fotos zufrieden, ich entschloss mich nochmal der Nordseite des Biwaks zuzuwenden und so entstand dieses Foto, das die strahlende Nacht mit ihrer Milchstraße abbildet. In der linken Bildhälfte sehen wir das Biwak, das uns zumindest ein klein wenig vor der Kälte und dem Wind schützte. Die etwas entferntere Stadt Bozen, die noch mit einen kleinen Schimmer von Zivilisation entgegenleuchtet und dem Bild den nötigen Rahmen gibt.
Die Kernaussage dieses Bildes ist jedoch die Menschheit, die in ihrer Evolution ihr Imperium zu expandieren versucht, aber wir immer, immer, der Natur unterliegt. Wer dieses Foto immer noch vor Augen hat, wird jetzt bemerken, dass im Zenit eine Sternschnuppe zu finden ist.
2. Platz: René Insam
Dolomiten. Ein Wintermärchen.
Angelehnt an Heinrich Heines literarisches Meisterwerk „Deutschland. Ein Wintermärchen“ steht das Bild für den Wandel der Landschaft, für die Vergänglichkeit und die Schönheit des Augenblicks. An einem trüben Novembermorgen lagen die Bergspitzen tief im Nebel versunken, im Tal herrschte Stille. Der erste Schnee war über Nacht gefallen, man konnte die verschneite Berglandschaft kaum erahnen. Am späten Nachmittag jedoch riss die Wolkendecke auf und der Nebel verzog sich, die ersten Sonnenstrahlen trafen auf das Naturschauspiel. Also brach ich Richtung Mastlé Alm auf, um das Spektakel festzuhalten. Entstanden ist dabei dieses Bild, welches die vom letzten Sonnenlicht des Tages angestrahlten Felswände zeigt.
3. Platz: Clemens Obkircher
Unfrozen sunset
Ich habe dieses Foto abseits von jeglichem Massentourismus in der Tourismushochburg Seiser Alm in den Dolomiten geschossen. Da ich in Seis zu Hause bin, kenne ich mich dort sehr gut aus und kenne zum Glück auch als Insider die wunderschöne Landschaft am Fuße des Schlerns. Wie ich finde zerstört der Massentourismus die einst so unbelassene Natur. Dadurch bin ich recht froh Orte zu wissen, die von den Menschenmengen verschont geblieben sind. Dieses Bild entstand in den Weihnachtsferien. Am Vortag hatte es geschneit und ich startete von Zuhause um dem Alltagsstress zu entfliehen. Die Wolken am Himmel sahen vielversprechend aus und für mich stand fest, dass es an dem Tag zu einem meiner Lieblingsplätze ging. Der Schnee vom Winter verwandelt sich im Sommer, nicht fern vom kleinen See, der auf dem Bild zu sehen ist, in die „Frommer Locke“. Dieses Naturphänomen wird bald auch Opfer des Klimawandels sein, woran wir Menschen nicht ganz unschuldig sind. Ich stapfte also durch den verschneiten Wald. Der Sonnenuntergang ließ zwar auf sich warten, doch am Ende hatte ich ein tolles Bild im Kasten und konnte mich glücklich auf den Heimweg machen. Der gezeigte Ort ist so speziell für mich, weil er fern vom Tourismus zu finden ist und viel Platz und die richtigen Umstände zum Nachdenken, Genießen und Entspannen bietet. Eines steht fest: Ich werde die „Frommer Locke“ im Frühling wieder aufsuchen und dabei in Begleitung meiner Kamera sein.