KVW Aktuell

Gedruckte Fahrpläne nun erhältlich

Einsatz der Seniorenverbände hat sich gelohnt
Nach dem Einsatz der Seniorenverbände sind die Fahrpläne nun wieder in gedruckter Form erhältlich.
Die neuen Bezirksfahrpläne für Bus und Zug sind nun auch in gedruckter Form erhältlich. Die Verteilung erfolgt in Zusammenarbeit mit dem KVW. Dies haben Maria Kusstatscher, Vorsitzende der KVW Senioren, und Vertreter der anderen Seniorenvereine bei einer Aussprache mit dem Mobilitätslandesrat zugesichtert bekommen.
Es gibt nun eine neue Zusammenarbeit für die Verteilung der gedruckten Bezirksfahrpläne: Die KVW Senioren, der Südtiroler Seniorenbund und die Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund werden die gedruckten Fahrpläne verteilen. Darauf haben sich Landesrat Daniel Alfreider, der Präsident des Seniorenbundes Otto von Dellemann, Maria Kusstatscher, Vorsitzende der Senioren im KVW und Josef Weissteiner als Vertreter der Seniorenvereinigung des Bauernbundes verständigt.
Fahrpläne auf Papier für Senioren wichtig
Die Seniorenvereinigungen haben sich nach der Fahrplanänderung im Dezember massiv dafür eingesetzt, dass es weiterhin gedruckte Fahrpläne gibt. Nicht alle Senioren haben ein Smartphone und können online die Fahrpläne von Bus und Zug nachschauen, so ihr Argument.
Für Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider sind die Senioren eine wichtige und bedeutende Zielgruppe der öffentlichen Mobilität in Südtirol. „Die Öffis sind für die Senioren sehr wichtig und es freut uns, dass das Angebot auch in den vergangenen Jahren gut angenommen wurde.“
Fahrbücher in Druck, Verteilung demnächst
Die Bezirksfahrpläne in Papierform werden im Februar in Zusammenarbeit mit der Südtiroler Transportstrukturen AG (STA) gedruckt und verteilt werden. „Einen Teil der gedruckten Fahrpläne werden wir durch unsere Organisation im KVW an unsere Mitglieder in den Bezirken verteilen“, sagt Maria Kusstatscher, die sich über die gute Zusammenarbeit freut. Der Präsident des Seniorenverbundes, Otto von Dellemann, unterstreicht die Wichtigkeit der gedruckten Fahrpläne für die Senioren: „Für viele ist die gedruckte Version die primäre Infoquelle. Auch wenn wir uns auch immer mehr über die digitalen Angebote informieren, ist der gedruckte Fahrplan sehr nützlich.“
Derzeit unnötige Fahrten meiden
Das Erstellen des Winterfahrplans für den öffentlichen Nahverkehr in Südtirol gestaltete sich dieses Jahr aufgrund der laufenden Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus schwieriger als in den vergangenen Jahren. Wegen der laufenden Veränderungen der Regeln zur Eindämmung des Coronavirus müssen auch die Fahrpläne ständig aktualisiert werden. „Es ist deshalb wichtig, dass besonders die Senioren sich derzeit laufend informieren, bevor sie die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Unnötige Fahrten sollen derzeit vermieden werden. Die Fahrplanbücher sind aber bis Dezember 2021 gültig“, sagt Alfreider.
Mehr Bus- und Zugverbindungen
In den nächsten Wochen wird ganz besonders auf eine laufende Aktualisierung der Fahrplanaushänge an den Haltestellen geachtet. Die Fahrpläne sind derzeit online einsehbar, und zwar auf der Webseite www.suedtirolmobil.info in den drei Landessprachen Deutsch, Italienisch und Ladinisch sowie auf Englisch. Die App südtirolmobil lässt sich über Google Play Store für Android-Geräte oder über den App Store für Apple herunterladen.
Der Winterfahrplan beinhaltet neue zusätzliche Busverbindungen abends, morgens und an Wochenenden, neue Buskonzepte vielerorts und ein kleines Plus bei den Zugverbindungen. Der Fahrplan wurde heuer erstmals mit direkter Bürgerbeteiligung gestaltet.

KVW Aktuell

Kein Zuhause zum Vergessen

Umgestaltung der eigenen vier Wände für und mit Demenz-Kranken
Gutes Wohnen daheim kann auch Menschen mit Demenz ermöglicht werden.
Die Geburtstage der Kinder und Enkel, der Pin der Bancomatkarte, der Name der Nachbarn. Sich diese Dinge zu merken, war nie ein Problem. Erkranken Menschen aber an Demenz, dann zieht plötzlich ein Schleier auf, der zum immer dichteren Nebel wird und der die einfachsten Dinge unkenntlich macht.
Betroffene merken, dass sie vergesslicher werden, nicht mehr wissen, wo sie den Wohnungsschlüssel hingelegt haben oder die Brille. Je weiter die Demenz fortschreitet, desto größer wird auch die Orientierungslosigkeit. Menschen vergessen wie der Herd funktioniert, sie finden das Badezimmer in der eigenen Wohnung nicht mehr und sie wachen in der Nacht auf und wissen nicht mehr, wo sie sind. Die eigenen vier Wände werden zur Bedrohung und dieses Gefühl des Kontrollverlustes erzeugt Panik und Frustration bei den Betroffenen. Die früher so „starken“ Eltern plötzlich so hilflos zu sehen, das überfordert auch die Angehörigen. Die einzige Lösung scheint ein Pflegeheim zu sein.
Zwischenlösungen
Doch bevor es so weit kommt, gibt es noch viele Zwischenlösungen. Die Wohnberatung für Senioren in Zusammenarbeit mit der Alzheimerstiftung bieten Webinare zum Thema „Abbau architektonischer Barrieren und Sicherheit in der Wohnung für Demenzkranke“ an.
Zuerst geht es darum zu verstehen, warum Demenzkranke in gewissen Situationen überfordert, frustriert oder deprimiert reagieren und dann Möglichkeiten zu finden, diese negativen Gefühle in der eigenen Wohnung abzubauen und für ausreichend Sicherheit zu sorgen.
Für Menschen, die an Demenz erkranken, ist das Vertraute besonders wichtig. Das Kurzzeitgedächtnis funktioniert nicht mehr so gut, aber Dinge, die schon lange abgespeichert sind, können Betroffene oft noch gut in Erinnerung rufen. Zu diesem Vertrauten gehört die eigene Wohnung. Ganz schlimm empfinden es viele, wenn sie „umgesiedelt“ werden. Eine neue Wohnung führt oft zu totaler Orientierungs- und Haltlosigkeit. Die Langzeiterinnerungen mit den Bildern der Angehörigen, dem Schrank im Wohnzimmer, den der eigene Vater geschreinert hat, dem Festtagsgeschirr der Mutter sind plötzlich weg. Das macht traurig und frustriert.
Wohnung anpassen
Wenn Menschen an Demenz erkranken, heißt das nicht automatisch, dass sie nicht in der eigenen Wohnung weiterleben können. Mit Fortschreiten der Krankheit wird es aber notwendig, die Wohnung an die neuen Bedürfnisse anzupassen.
Möglichkeiten dazu gibt es viele. Wichtig ist es, dass die Angehörigen, die Anpassungen mit den Betroffenen besprechen, sie in die Umgestaltung miteinbeziehen. Dinge, die weggeschmissen werden sollen, sollten gemeinsam aussortiert werden. Das verhindert Konflikte. Bilder, persönliche Gegenstände, Dinge, die den Betroffenen sehr am Herzen liegen, sollten nie so einfach weggeräumt werden. Um die zeitliche Orientierung zu vereinfachen, helfen jahreszeitliche Dekorationen, wie bunte Girlanden im Fasching, ein Osterstrauß im Frühling. Geht’s um die räumliche Orientierung helfen oft auch kleine Eingriffe. Spiegelnde Flächen betrügen die Augen, sie können abgedeckt oder abgehängt werden. Glastüren können durch Klebefolien „entschärft“ werden. Eine gute Orientierungshilfe bieten auch Farben, zum Beispiel, indem Gefahrenstellen wie Schwellen und Treppen mit farbigen Balken gekennzeichnet werden. In der Nacht hilft eine zusätzliche Beleuchtung, eventuell mit Bewegungsmeldern, um den Überblick zu behalten und Unfälle zu vermeiden.
Unbestritten eine Gefahrenquelle sind Elektrogeräte. Aber auch da gibt es technische Möglichkeiten, Sicherungen, Zeituhren, Rauch- und Wassermelder und vieles vieles mehr.
Wie man konkret die Lebensqualität daheim verbessert wurde bei zwei Seminaren der gemeinsamen Initiative von Arche im KVW und Alzheimervereinigung Südtirol erklärt und erläutert. Weitere Seminare werden folgen.