KVW Aktuell
Kein Zuhause zum Vergessen
Umgestaltung der eigenen vier Wände für und mit Demenz-Kranken
Gutes Wohnen daheim kann auch Menschen mit Demenz ermöglicht werden.
Die Geburtstage der Kinder und Enkel, der Pin der Bancomatkarte, der Name der Nachbarn. Sich diese Dinge zu merken, war nie ein Problem. Erkranken Menschen aber an Demenz, dann zieht plötzlich ein Schleier auf, der zum immer dichteren Nebel wird und der die einfachsten Dinge unkenntlich macht.
Betroffene merken, dass sie vergesslicher werden, nicht mehr wissen, wo sie den Wohnungsschlüssel hingelegt haben oder die Brille. Je weiter die Demenz fortschreitet, desto größer wird auch die Orientierungslosigkeit. Menschen vergessen wie der Herd funktioniert, sie finden das Badezimmer in der eigenen Wohnung nicht mehr und sie wachen in der Nacht auf und wissen nicht mehr, wo sie sind. Die eigenen vier Wände werden zur Bedrohung und dieses Gefühl des Kontrollverlustes erzeugt Panik und Frustration bei den Betroffenen. Die früher so „starken“ Eltern plötzlich so hilflos zu sehen, das überfordert auch die Angehörigen. Die einzige Lösung scheint ein Pflegeheim zu sein.
Zuerst geht es darum zu verstehen, warum Demenzkranke in gewissen Situationen überfordert, frustriert oder deprimiert reagieren und dann Möglichkeiten zu finden, diese negativen Gefühle in der eigenen Wohnung abzubauen und für ausreichend Sicherheit zu sorgen.
Für Menschen, die an Demenz erkranken, ist das Vertraute besonders wichtig. Das Kurzzeitgedächtnis funktioniert nicht mehr so gut, aber Dinge, die schon lange abgespeichert sind, können Betroffene oft noch gut in Erinnerung rufen. Zu diesem Vertrauten gehört die eigene Wohnung. Ganz schlimm empfinden es viele, wenn sie „umgesiedelt“ werden. Eine neue Wohnung führt oft zu totaler Orientierungs- und Haltlosigkeit. Die Langzeiterinnerungen mit den Bildern der Angehörigen, dem Schrank im Wohnzimmer, den der eigene Vater geschreinert hat, dem Festtagsgeschirr der Mutter sind plötzlich weg. Das macht traurig und frustriert.
Möglichkeiten dazu gibt es viele. Wichtig ist es, dass die Angehörigen, die Anpassungen mit den Betroffenen besprechen, sie in die Umgestaltung miteinbeziehen. Dinge, die weggeschmissen werden sollen, sollten gemeinsam aussortiert werden. Das verhindert Konflikte. Bilder, persönliche Gegenstände, Dinge, die den Betroffenen sehr am Herzen liegen, sollten nie so einfach weggeräumt werden. Um die zeitliche Orientierung zu vereinfachen, helfen jahreszeitliche Dekorationen, wie bunte Girlanden im Fasching, ein Osterstrauß im Frühling. Geht’s um die räumliche Orientierung helfen oft auch kleine Eingriffe. Spiegelnde Flächen betrügen die Augen, sie können abgedeckt oder abgehängt werden. Glastüren können durch Klebefolien „entschärft“ werden. Eine gute Orientierungshilfe bieten auch Farben, zum Beispiel, indem Gefahrenstellen wie Schwellen und Treppen mit farbigen Balken gekennzeichnet werden. In der Nacht hilft eine zusätzliche Beleuchtung, eventuell mit Bewegungsmeldern, um den Überblick zu behalten und Unfälle zu vermeiden.
Unbestritten eine Gefahrenquelle sind Elektrogeräte. Aber auch da gibt es technische Möglichkeiten, Sicherungen, Zeituhren, Rauch- und Wassermelder und vieles vieles mehr.
Wie man konkret die Lebensqualität daheim verbessert wurde bei zwei Seminaren der gemeinsamen Initiative von Arche im KVW und Alzheimervereinigung Südtirol erklärt und erläutert. Weitere Seminare werden folgen.
Zwischenlösungen
Doch bevor es so weit kommt, gibt es noch viele Zwischenlösungen. Die Wohnberatung für Senioren in Zusammenarbeit mit der Alzheimerstiftung bieten Webinare zum Thema „Abbau architektonischer Barrieren und Sicherheit in der Wohnung für Demenzkranke“ an.Zuerst geht es darum zu verstehen, warum Demenzkranke in gewissen Situationen überfordert, frustriert oder deprimiert reagieren und dann Möglichkeiten zu finden, diese negativen Gefühle in der eigenen Wohnung abzubauen und für ausreichend Sicherheit zu sorgen.
Für Menschen, die an Demenz erkranken, ist das Vertraute besonders wichtig. Das Kurzzeitgedächtnis funktioniert nicht mehr so gut, aber Dinge, die schon lange abgespeichert sind, können Betroffene oft noch gut in Erinnerung rufen. Zu diesem Vertrauten gehört die eigene Wohnung. Ganz schlimm empfinden es viele, wenn sie „umgesiedelt“ werden. Eine neue Wohnung führt oft zu totaler Orientierungs- und Haltlosigkeit. Die Langzeiterinnerungen mit den Bildern der Angehörigen, dem Schrank im Wohnzimmer, den der eigene Vater geschreinert hat, dem Festtagsgeschirr der Mutter sind plötzlich weg. Das macht traurig und frustriert.
Wohnung anpassen
Wenn Menschen an Demenz erkranken, heißt das nicht automatisch, dass sie nicht in der eigenen Wohnung weiterleben können. Mit Fortschreiten der Krankheit wird es aber notwendig, die Wohnung an die neuen Bedürfnisse anzupassen.Möglichkeiten dazu gibt es viele. Wichtig ist es, dass die Angehörigen, die Anpassungen mit den Betroffenen besprechen, sie in die Umgestaltung miteinbeziehen. Dinge, die weggeschmissen werden sollen, sollten gemeinsam aussortiert werden. Das verhindert Konflikte. Bilder, persönliche Gegenstände, Dinge, die den Betroffenen sehr am Herzen liegen, sollten nie so einfach weggeräumt werden. Um die zeitliche Orientierung zu vereinfachen, helfen jahreszeitliche Dekorationen, wie bunte Girlanden im Fasching, ein Osterstrauß im Frühling. Geht’s um die räumliche Orientierung helfen oft auch kleine Eingriffe. Spiegelnde Flächen betrügen die Augen, sie können abgedeckt oder abgehängt werden. Glastüren können durch Klebefolien „entschärft“ werden. Eine gute Orientierungshilfe bieten auch Farben, zum Beispiel, indem Gefahrenstellen wie Schwellen und Treppen mit farbigen Balken gekennzeichnet werden. In der Nacht hilft eine zusätzliche Beleuchtung, eventuell mit Bewegungsmeldern, um den Überblick zu behalten und Unfälle zu vermeiden.
Unbestritten eine Gefahrenquelle sind Elektrogeräte. Aber auch da gibt es technische Möglichkeiten, Sicherungen, Zeituhren, Rauch- und Wassermelder und vieles vieles mehr.
Wie man konkret die Lebensqualität daheim verbessert wurde bei zwei Seminaren der gemeinsamen Initiative von Arche im KVW und Alzheimervereinigung Südtirol erklärt und erläutert. Weitere Seminare werden folgen.