Kommentar
Die Idee des Grundeinkommens
Existenzsicherung für alle, ohne Knüpfung an Bedingungen
Ziel der europäischen Bürgerinitiative für ein bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) ist es, eine Existenzsicherung für alle Menschen in der EU einzuführen. Die gesellschaftliche Teilhabe aller im Rahmen der EU-Wirtschaftspolitik soll in der gesamten EU ermöglicht werden. Dafür findet eine Unterschriftensammlung statt: www.eb-grundeinkommen.de
Sepp Kusstatscher war
Bürgermeister von Villanders, Landtagsabgeordneter und EU-Parlamentarier.
Kusstatscher unterstützt die Europäische Bürgerinitiative für ein bedingungsloses Grundeinkommen.
Was? Ein geschenktes Geld des Staates an alle, auch an die Faulen und Reichen? Das wird von vielen Menschen als eine so verrückte Illusion angesehen, dass sie darüber gar nicht nachdenken wollen.
Die Idee eines Grundeinkommens wird aber weltweit immer mehr diskutiert, vor allem jetzt in der Covid-19-Krise. Bürgerinitiativen in allen 27 Ländern der Europäischen Union sammeln derzeit Unterschriften mit der Aufforderung an die Europäische Kommission, damit diese ein bedingungsloses Grundeinkommen in der gesamten EU einführt.
Eine kurze Information über das BGE und der Link zur Unterschrift für diese Bürgerinitiative sind zu finden unter www.ebi-grundeinkommen.de
Mehr als 50 Prozent der Deutschen erachten ein Grundeinkommen sinnvoller als die derzeitige soziale Absicherung der Armen über „Hartz-IV“. Ein Viertel der Deutschen ist sogar der Meinung, dass es dringend einzuführen sei.
Starker Aufwind in die gesamte Diskussion kommt durch Papst Franziskus, der in seinem neuesten Buch „Wage zu träumen! – Mit Zuversicht aus der Krise“ das Grundeinkommen zur Überwindung der Existenzängste vieler Menschen als „not-wendig“ erachtet, weil dieses die Not wenden würde.
Papst Franziskus argumentiert: „Das Grundeinkommen könnte die Beziehungen auf dem Arbeitsmarkt umgestalten und den Menschen die Würde garantieren, Beschäftigungsbedingungen ablehnen zu können, die sie in Armut gefangen halten ...“ Das Grundeinkommen „könnte dazu beitragen, dass die Menschen frei werden, das Verdienen des Lebensunterhaltes und den Einsatz für die Gemeinschaft zu verbinden“. Zusammenfassend: „Es ist an der Zeit, Konzepte zu bedenken wie das universelle Grundeinkommen (UBI, universal basic income).“
Die italienische Verfassung erkennt allen Staatsbürgern das „Recht auf Arbeit“ zu. Das große Missverständnis liegt aber darin, dass die meisten dabei nur an die Erwerbsarbeit denken und vergessen, dass der Großteil der menschlichen Arbeit, die für die Gesellschaft sehr wichtig ist, nicht Lohnarbeit ist. Denken wir an die Sorgearbeit (Care), die vor allem Frauen im Haushalt, bei Betreuung und Erziehung ohne Gehalt und ohne Absicherung im Alter leisten. Ausgeklammert wird die Eigenarbeit, die das Leben verschönert, z.B. künstlerische Aktivitäten und viele nützliche Tätigkeiten in der Werkstatt daheim oder im Garten. Nicht vorzustellen wäre unser Alltag ohne die gesellschaftspolitisch wichtige Arbeit im Volontariat. Alles gratis und ohne Altersabsicherung!
Die häufigste Killerphrase gegen das Grundeinkommen lautet: Es ist nicht finanzierbar! Beim derzeitigen Steuersystem sicher nicht, weil vor allem Arbeit besteuert wird und nicht bzw. viel zu wenig die Gewinne und der Überfluss der Reichsten, die Vergeudung natürlicher Ressourcen, Umweltzerstörung, Spekulationsgeschäfte, Luxus usw.
Es wäre genug für alle da! Die erste Forderung gerade in dieser Krise kann nur lauten: gerechtere Steuern, damit die Staaten in die Lage versetzt werden, alles zu finanzieren, was in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen 1948 festgehalten wurde: das Recht aller auf ein Leben in Würde, konkret: auf Nahrung, Wohnung, Bildung, Gesundheitsbetreuung und soziale Absicherung.
Die Idee eines Grundeinkommens wird aber weltweit immer mehr diskutiert, vor allem jetzt in der Covid-19-Krise. Bürgerinitiativen in allen 27 Ländern der Europäischen Union sammeln derzeit Unterschriften mit der Aufforderung an die Europäische Kommission, damit diese ein bedingungsloses Grundeinkommen in der gesamten EU einführt.
Eine kurze Information über das BGE und der Link zur Unterschrift für diese Bürgerinitiative sind zu finden unter www.ebi-grundeinkommen.de
Mehr als 50 Prozent der Deutschen erachten ein Grundeinkommen sinnvoller als die derzeitige soziale Absicherung der Armen über „Hartz-IV“. Ein Viertel der Deutschen ist sogar der Meinung, dass es dringend einzuführen sei.
Papst Franziskus. „Wage zu träumen!“
Starker Aufwind in die gesamte Diskussion kommt durch Papst Franziskus, der in seinem neuesten Buch „Wage zu träumen! – Mit Zuversicht aus der Krise“ das Grundeinkommen zur Überwindung der Existenzängste vieler Menschen als „not-wendig“ erachtet, weil dieses die Not wenden würde.
Papst Franziskus argumentiert: „Das Grundeinkommen könnte die Beziehungen auf dem Arbeitsmarkt umgestalten und den Menschen die Würde garantieren, Beschäftigungsbedingungen ablehnen zu können, die sie in Armut gefangen halten ...“ Das Grundeinkommen „könnte dazu beitragen, dass die Menschen frei werden, das Verdienen des Lebensunterhaltes und den Einsatz für die Gemeinschaft zu verbinden“. Zusammenfassend: „Es ist an der Zeit, Konzepte zu bedenken wie das universelle Grundeinkommen (UBI, universal basic income).“
Erwerbsarbeit – nur ein Drittel der Arbeitszeit!
Die italienische Verfassung erkennt allen Staatsbürgern das „Recht auf Arbeit“ zu. Das große Missverständnis liegt aber darin, dass die meisten dabei nur an die Erwerbsarbeit denken und vergessen, dass der Großteil der menschlichen Arbeit, die für die Gesellschaft sehr wichtig ist, nicht Lohnarbeit ist. Denken wir an die Sorgearbeit (Care), die vor allem Frauen im Haushalt, bei Betreuung und Erziehung ohne Gehalt und ohne Absicherung im Alter leisten. Ausgeklammert wird die Eigenarbeit, die das Leben verschönert, z.B. künstlerische Aktivitäten und viele nützliche Tätigkeiten in der Werkstatt daheim oder im Garten. Nicht vorzustellen wäre unser Alltag ohne die gesellschaftspolitisch wichtige Arbeit im Volontariat. Alles gratis und ohne Altersabsicherung!
Das BGE ist finanzierbar. Es ist genug für alle da.
Die häufigste Killerphrase gegen das Grundeinkommen lautet: Es ist nicht finanzierbar! Beim derzeitigen Steuersystem sicher nicht, weil vor allem Arbeit besteuert wird und nicht bzw. viel zu wenig die Gewinne und der Überfluss der Reichsten, die Vergeudung natürlicher Ressourcen, Umweltzerstörung, Spekulationsgeschäfte, Luxus usw.
Es wäre genug für alle da! Die erste Forderung gerade in dieser Krise kann nur lauten: gerechtere Steuern, damit die Staaten in die Lage versetzt werden, alles zu finanzieren, was in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen 1948 festgehalten wurde: das Recht aller auf ein Leben in Würde, konkret: auf Nahrung, Wohnung, Bildung, Gesundheitsbetreuung und soziale Absicherung.