Jugend
Sexualisierte Gewalt
Zunehmender sexualisierter Machtmissbrauch in digitalen Medien
David Pfattner, Mitarbeiter der KVW Jugend, studiert Sozialpädagogik und schreibt seine Masterarbeit an der Universität Brixen über sexualisierte Gewalt. Die KVW Jugend wird sich in nächster Zeit vermehrt mit diesem Thema befassen.
Stellen Sie sich vor Sie wären ein 17-jähriges Mädchen und Sie besuchen am Samstagabend mit Ihren Freunden eine ganz gewöhnliche Party. Plötzlich werden Sie von mehreren Jungs sexuell angegriffen und vergewaltigt. Damit ist diese Szene aber noch nicht beendet. Dieser Vorfall wurde von einigen Partygästen mit dem Smartphone festgehalten und anschließend in den sozialen Medien veröffentlicht. In den digitalen Medien werden Sie dann anschließend von einem Millionenpublikum als sogenannte „Hure“ und „Schlampe“ dargestellt und das Videos ist zusätzlich noch auf einigen Sex-Websites zu finden. Ihre besten Freunde wenden sich aufgrund dieses schrecklichen Videos von Ihnen ab und aufgrund der nicht mehr zu ertragenden Beschimpfungen sind Sie schließlich gezwungen, Ihren Wohnort zu verlassen.
Stellen Sie sich eine Welt vor, in der es kaum noch digitale sexualisierte Grenzverletzungen gibt, in der Frauen und Männer Sex zu ihren eigenen Bedingungen genießen können, ohne sich dafür schämen zu müssen und stellen sie sich eine Realität vor, wo sexualisierte Straftaten in den digitalen Medien sofort bestraft werden. Leider ist eine solche Vorstellung im 21. Jahrhundert immer noch Wunschdenken. Zahlreiche aktuelle sexualisierte Übergriffe über die sozialen Medien liefern der Menschheit die Beweise, dass heutzutage junge Frauen- bzw. Männerkörper immer noch zu oft als zu erobernde Objekte angesehen werden. Aufgrund der vielfältigen undurchschaubaren digitalen Medienformen wird vielen erst im Nachhinein bewusst, welche Macht und welchen Einfluss visuelle Materialien in der gegenwärtigen Gesellschaft besitzen.
Egal ob man sich an der Bushaltestelle, beim Einkaufen oder an der Tankstelle befindet, heutzutage wird man überall mit sexuellem Bild- und Filmmaterial konfrontiert. Allerorts wimmelt es von leicht bekleideten Menschen, sei es in Werbespots, auf Plakaten, in Filmen und Vorabendserien. Ebenso die neuen Songs in den Charts enthalten häufig beleidigende, frauen- und homosexuell verachtende Schimpfwörter und beschreiben direkt alle möglichen Sexpraktiken. Auch die dazugehörenden Musikvideos sind geprägt von leicht bekleideten Mädchen und an Coolness nicht zu überbietenden Jungs. Ebenso in Videospielen ist die Darstellung der weiblichen Charaktere mit riesigen Brüsten und knappen Höschen bzw. von immer stärkeren, muskulären Männern keine Seltenheit mehr.
Cybermobbing
Aufgrund solcher Vorfälle und aufgrund der anschließenden immer wiederkehrenden Folgen des Cybermobbings wollen viele Jugendliche als auch junge Erwachsene nicht mehr weiterleben. Genau dieser Vorfall ereignete sich 2013, wo sich die 17-jährige Rehtaeh Parson in Kanada das Leben nahm.Stellen Sie sich eine Welt vor, in der es kaum noch digitale sexualisierte Grenzverletzungen gibt, in der Frauen und Männer Sex zu ihren eigenen Bedingungen genießen können, ohne sich dafür schämen zu müssen und stellen sie sich eine Realität vor, wo sexualisierte Straftaten in den digitalen Medien sofort bestraft werden. Leider ist eine solche Vorstellung im 21. Jahrhundert immer noch Wunschdenken. Zahlreiche aktuelle sexualisierte Übergriffe über die sozialen Medien liefern der Menschheit die Beweise, dass heutzutage junge Frauen- bzw. Männerkörper immer noch zu oft als zu erobernde Objekte angesehen werden. Aufgrund der vielfältigen undurchschaubaren digitalen Medienformen wird vielen erst im Nachhinein bewusst, welche Macht und welchen Einfluss visuelle Materialien in der gegenwärtigen Gesellschaft besitzen.
Egal ob man sich an der Bushaltestelle, beim Einkaufen oder an der Tankstelle befindet, heutzutage wird man überall mit sexuellem Bild- und Filmmaterial konfrontiert. Allerorts wimmelt es von leicht bekleideten Menschen, sei es in Werbespots, auf Plakaten, in Filmen und Vorabendserien. Ebenso die neuen Songs in den Charts enthalten häufig beleidigende, frauen- und homosexuell verachtende Schimpfwörter und beschreiben direkt alle möglichen Sexpraktiken. Auch die dazugehörenden Musikvideos sind geprägt von leicht bekleideten Mädchen und an Coolness nicht zu überbietenden Jungs. Ebenso in Videospielen ist die Darstellung der weiblichen Charaktere mit riesigen Brüsten und knappen Höschen bzw. von immer stärkeren, muskulären Männern keine Seltenheit mehr.
Nichts geht ohne Smartphone
Diese fortschreitende Entwicklung der Lebensbereiche führt auch zu einem Wandel der Alltagsgestaltung und Wahrnehmung der Menschen. Angetrieben wird dies in der gegenwärtigen Gesellschaft durch die digitale Welt, dem Internet, den Chatforen usw. Dieser Prozess betrifft neben der Berufs- und Arbeitswelt auch das Privatleben. Ohne Smartphone kann heutzutage keiner mehr leben, daher verändert sich auch die Informationsflut der Beschaffung bzw. der Kommunikation und neue mediale Wirklichkeiten werden geschaffen. Informationen, Gedanken, Filme oder Bilder können in Sekundenschnelle ausgetauscht werden, neue Freundschaften werden geschlossen und sogar Liebesbeziehungen bzw. rein sexuelle Kontakte bahnen sich an, und all das schier grenzenlos. Trotz all dieser Vorteile der neuen global agierenden Autobahn, darf die Menschheit nicht den Blick vor all den lauernden Gefahren im Netz verschließen.Sexualisierte Gewalt als global
Sexuelle Gewalt bzw. eine digitale sexualisierte Gewalt tritt weltweit auf und ist mittlerweile zu einem globalen Problem herangewachsen. Die Statistiken zu diesen Daten variieren jedoch sehr stark, denn sie sind nicht so zuverlässig, wie andere gesundheitsbezogene Informationen. Die weltweite Rate der sexualisierten Übergriffe wird weitestgehend unterschätzt, denn ungefähr 80 bis 95 Prozent der Fälle mit sexualisierten Übergriffen werden der Polizei nicht gemeldet, obwohl täglich zahlreiche junge Männer als auch Frauen digitale sexualisierte Gewalt erleben. Als Gründe werden die schlechten und unzureichenden Unterstützungssysteme, Scham, Angst vor Schuld, soziale Ausgrenzung und das Nichtglauben angegeben.