Liebe Leserinnen, liebe Leser!
In dieser Ausgabe der Zeitschrift Kompass geht es um die Auswirkungen der Pandemie und um die Veränderungen in der Gesellschaft und im Leben von uns allen. Die Autoren gehen der Frage nach, was das Virus verändert hat.
Mir ist aufgefallen, dass sich in diesem vergangenen Jahr vieles in unserem Sprachgebrauch verändert hat. Wir kennen und verwenden auch aktiv Wörter, die uns vorher unbekannt waren. Die wenigsten von uns haben gewusst, was eine Triage, ein Lockdown, eine FFP2-Maske oder die Quarantäne ist. Ganz selbstverständlich verwenden wir Wörter aus dem Englischen wie Homeoffice und Superspreader. An den Schulen wird zwischen Präsenzunterricht und Fernunterricht unterschieden, die Zusammensetzungen mit Covid- und Corona- sind neu oder auch von Impfzentren, Impfneid oder Impfprivilegien haben wir vor einigen Monaten noch gar nichts gewusst.
Die Sprache ist ein Spiegel unserer Realität. Wir brauchen Sprache, um uns auszutauschen und um zu beschreiben, was uns beschäftigt. Der Wortschatz passt sich an, in Krisenzeiten geschieht dies nochmals schneller. Wissenschaftler sprechen davon, dass innerhalb dieses Jahres weit über 1000 Wortneuschöpfungen entstanden sind. Dies zeigt uns, wie grundlegend und tief die Veränderungen durch Corona sind.