Thema
Digital - kompetent - menschlich
Jahresthema des KVW bis 2022
Die Digitalisierung ist eine Herausforderung, der wir uns stellen. Unser aller Einsatz bleibt aber weiterhin der Einsatz für den Menschen. Nur wenn es uns als Menschen in unserer Gemeinschaft gut geht, werden wir ein zufriedenes und erfülltes Leben führen können. In diesem Sinne zitiere ich die Bibel: „Prüft alles und behaltet das Gute“ (1 Thess 5,22)
Werner Steiner,
KVW Landesvorsitzender
KVW Landesvorsitzender
Schon vor der Zeit des Corona-Virus und der folgenden Lockdowns verspürten wir eine zunehmende Digitalisierung der Welt. Aus dem Handy wurde ein Smartphone und beinahe jeder besitzt mittlerweile ein internetfähiges Gerät. Während die ältere Generation noch von Kaufhäusern wie „Standa“ oder „rinascente“ beeindruckt war, ist es heute der weltumfassende Internethandel. Vermeintlich günstigere Preise verlocken viele zum Einkauf im Netz. Wie so oft ist es allerdings nur ein Teilaspekt, der zum eigenen Vorteil überbewertet wird. Während unser Geldbeutel zunächst geschont wird, sind die Folgekosten nicht abschätzbar. Wir ärgern uns über die vielen Lkws auf unseren Straßen und vergessen, dass alles im Netz bestellte ja auch umgehend geliefert werden muss. Die Auslieferung mit Drohnen ist noch Zukunftsmusik – ich bin mir nicht sicher ob selbstfahrende Fahrzeuge und ferngesteuerte Paketzusteller nicht allzu bald unseren Alltag kennzeichnen werden.
der Koordinierungsausschuss dieses Jahresthema formuliert. Da es nicht vollständig umgesetzt werden konnte, hat der neue Vorstand entschieden, das Thema noch ein weiteres Jahr aufrecht zu erhalten und den Ortsgruppen die Möglichkeit zu bieten, das Thema zu vertiefen. Es wäre wünschenswert, wenn sich alle Ortsgruppen mit dem Thema befassen. Eine Sitzung mit Planungsinhalten zum Jahresthema wäre für alle interessant. Schon allein das Einsammeln der Mitgliedbeiträge könnte in diesem Zusammenhang gesehen werden. Wir haben alle Möglichkeiten geschaffen: vom Kassieren an der Haustür bis zum Bankeinzug ist alles möglich. Es liegt also an den Ausschüssen der Ortsgruppen, ob sie beim Einsammeln der Mitgliedsbeiträge den persönlichen Kontakt zum Mitglied suchen oder die digitalen Möglichkeiten nutzen. Ohne zu werten hat beides seine Vorteile.
In den „Bildungsratschern“ der KVW-Bildung konnte ich feststellen, dass es viele Ortsgruppen gibt, die sich die digitalen Formen der Kommunikation zu Nutze machen und auf diesem Wege völlig neue Zielgruppen ansprechen. Die Aussage einer Teilnehmerin: „Fein, jetzt kann ich problemlos an den Kursen im ganzen Land teilnehmen.“ hat mich tief beeindruckt. Dass sogar gemeinsam gekocht werden kann, ist ein weiterer positiver Aspekt dieser Form der Online-Bildung
TEXT: Werner Steiner
Gemeinwohl mitdenken
Die davon ausgehende Faszination hat vor allem die jungen Menschen angesprochen und nur zu leicht wurde ein Einhergehen mit diesem technischen Fortschritt auch mit Zeitgeist gleichgesetzt. Neoliberal denkende Menschen achten auf ihren persönlichen Vorteil und tun sich zusehends schwerer, das Gemeinwohl von Entscheidungen mitzudenken. Im Jahre 2018 haben Geschäftsführer Werner Atz und ich an einem Kongress der ACLI in Neapel teilgenommen. Dabei wurden die Veränderungen einer digitalisierten Welt für einen Sozialverband thematisiert. Stellen wir die Kosten in den Mittelpunkt, werden wir als Menschen immer den Kürzeren ziehen. Maschinen und Roboter arbeiten nun einmal viel effizienter und lassen sich auch nicht ablenken. Roboter mähen den Rasen, saugen die Wohnung, kochen unser Essen und mancher ist schon so weit, dass die Armbanduhr ihn auffordert, Fitnessübungen zu machen. Aus Kostengründen werden schon verschiedenste Helferlein in vielen Bereichen eingesetzt. Als Beispiel ist mir der Begleiter für Menschen mit Demenz in Erinnerung geblieben. Er kennt einen vorprogrammierten Spazierweg und führt die Person zuverlässig wieder nach Hause zurück. Diese Möglichkeit mag zunächst spannend klingen, ist es aber das, was wir uns für unsere Zukunft vorstellen? Für uns ist es wichtig, den Menschen im Mittelpunkt zu sehen und der soziale Kontakt ist unser Kapital. Wollen wir uns weiter in diese Richtung entwickeln und uns vielleicht nur mehr von „Maschinen“ bedienen lassen? Die Zeit der Isolation während des Lockdowns ist vielen als unerträglich in Erinnerung geblieben. Das könnte aber in einer digitalen Zukunft zum Alltag werden. Als soziale Wesen sind wir aufeinander angewiesen und wir können nur im menschlichen Kontakt ein erfülltes Leben führen. Als KVW wollen wir uns der digitalen Welt nicht verschließen, wir wollen aber auch die mitmenschliche Komponente im Auge behalten.
Jahresthema wird fortgesetzt
Aus diesen Überlegungen heraus hatder Koordinierungsausschuss dieses Jahresthema formuliert. Da es nicht vollständig umgesetzt werden konnte, hat der neue Vorstand entschieden, das Thema noch ein weiteres Jahr aufrecht zu erhalten und den Ortsgruppen die Möglichkeit zu bieten, das Thema zu vertiefen. Es wäre wünschenswert, wenn sich alle Ortsgruppen mit dem Thema befassen. Eine Sitzung mit Planungsinhalten zum Jahresthema wäre für alle interessant. Schon allein das Einsammeln der Mitgliedbeiträge könnte in diesem Zusammenhang gesehen werden. Wir haben alle Möglichkeiten geschaffen: vom Kassieren an der Haustür bis zum Bankeinzug ist alles möglich. Es liegt also an den Ausschüssen der Ortsgruppen, ob sie beim Einsammeln der Mitgliedsbeiträge den persönlichen Kontakt zum Mitglied suchen oder die digitalen Möglichkeiten nutzen. Ohne zu werten hat beides seine Vorteile.
In den „Bildungsratschern“ der KVW-Bildung konnte ich feststellen, dass es viele Ortsgruppen gibt, die sich die digitalen Formen der Kommunikation zu Nutze machen und auf diesem Wege völlig neue Zielgruppen ansprechen. Die Aussage einer Teilnehmerin: „Fein, jetzt kann ich problemlos an den Kursen im ganzen Land teilnehmen.“ hat mich tief beeindruckt. Dass sogar gemeinsam gekocht werden kann, ist ein weiterer positiver Aspekt dieser Form der Online-Bildung
TEXT: Werner Steiner