KVW Aktuell

Weißes Kreuz baut Haus- und
Mobilnotrufdienst für Senioren aus

Neuen Technologien für noch mehr Sicherheit für Senioren
Ein Mitarbeiter mit dem Alterssimulationsanzug GERT. Foto: Weißes Kreuz
Mehr persönliche Beratung und der Einsatz von neuen Technologien sollen für noch mehr Sicherheit für alleinlebenden Senioren sorgen


Schwierigkeiten beim Aufstehen oder nicht mehr richtig sehen können, das sind Probleme, die mit zunehmendem Alter gehäuft auftreten. Wie fühlt es sich an, eine ältere Person mit einer körperlichen Einschränkung zu sein? Während der Schulung Sicheres Leben im Alter am vergangenen Dienstag, dem 25. Oktober, konnten sich die Hausnotruf-Mitarbeiter des Weißen Kreuzes mit Hilfe des GERT-Anzugs (Alterssimulationsanzug) in einen Zustand körperlicher Einschränkungen hineinfühlen, um sich so auch besser in die Lage ihrer Kunden und Patienten zu versetzen können.
Durch diese Schulung des Kooperationspartners Arche in KVW, sind die Mitarbeiter auf mögliche Gefahren in den Wohnungen der von ihnen besuchten Senioren sensibilisiert und wissen, welche Tipps sie geben können. Rutschende Teppiche, unbequeme Schwellen oder eine Badewanne, in die man einsteigen muss, sind Beispiele für eine hohe Sturzgefahr mit oft dramatischen Konsequenzen. Außerdem wurden verschiedene Hilfsmittel vorgestellt, die die täglichen Aktivitäten im Alter erleichtern können. Die Mitarbeiter erhielten auch einen Einblick in die Beratungsarbeit, die Arche im KVW für ältere Menschen leistet, die einer Wohnung mit Barrieren leben. Auf diese Weise versucht das Weiße Kreuz nicht nur die Sicherheit der über 1.800 Haus- und Mobilnotrufkunden durch die Geräte zu erhöhen, sondern auch präventiv die Sicherheit durch eine umfassende Beratung zu steigern.
Darüber hinaus wird derzeit intensiv mit innovativen sensorbasierten Technologien experimentiert, die in der Wohnung automatisch einen Alarm auslösen, wenn jemand in Not ist, ohne dass man ständig ein Gerät bei sich tragen muss. Ein weiteres kleines Ortungsgerät, das derzeit getestet wird, soll Senioren dabei unterstützen, wenn durch eine eintretende Altersdemenz sich das Erinnerungsvermögen und die Orientierung zunehmend verschlechtert. Ein Ausblick auf die künftige Einführung neuer Technologien und zusätzlicher Hausnotruf-Dienstleistungen wird auf der Herbstmesse gegeben.

KVW Aktuell

Familienarbeit: wertvoll - anerkannt - bezahlt?

Die Frauen im KVW feiern ihre 22. Landesversammlung
Wahl des Landesausschusses
Viele Frauen und einige Männer fanden zur Landesversammlung der KVW Frauen im Pastoralzentrum am 22. November ein. Seit 1949 erheben die KVW Frauen ihre Stimme und setzen sich mit sozial-politischen Themen auseinander um die Frauen im Land zu stärken.
Die Landesversammlung der KVW Frauen wurde von der Landesvorsitzenden Helga Mutschlechner Holzer eröffnet. Zahlreiche Ehrengäste waren der Einladung gefolgt: Im Mittelpunkt standen ganz klar die Frauen, die aus ganz Südtirol, aus sämtlichen Bezirken und Ortsgruppen gekommen waren und die den Landesausschuss der Frauen Im KVW stets tatkräftig unterstützen.
Ihnen dankte die scheidende Landesvorsitzende Helga Mutschlechner Holzer in ihrem Eröffnungsreferat besonders. Frauen leisten weltweit 70% der unbezahlten Arbeit, in den Familien, bei der Pflege und im Ehrenamt. Die Erwerbstätigenquote in Südtirol bei den Frauen beträgt 63,7 %. Erwerbsarbeit außer Haus hat immer noch den größten Stellenwert, da sie das wirtschaftliche Einkommen, die soziale Sicherheit, die soziale Anerkennung und die eigene Stellung in der Gesellschaft definiert. „Die KVW Frauen setzen sich seit jeher für eine moderne, effiziente Familienpolitik, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, ausreichende Altersvorsorge für Frauen und gegen das Armutsrisiko von Frauen und den einkaufsfreien Sonntag ein. All diese Schwerpunkte sollen auch ausreichend Platz im neuen Landessozialplan finden“, so Helga Holzer Mutschlechner. Neben der Erwerbsarbeit, braucht es aber auch die Familienarbeit, die unglaublich wertvoll, aber teilweise zu wenig anerkannt ist, und aufgewertet werden muss.
Kompatscher dankte der Landesvorsitzenden Mutschlechner als einer „wackeren, aufrechten Kämpferin mit Handschlagqualität, die immer geradlinig und bestimmt Frauenthemen vorangebracht hat“. Werner Steiner, Landesvorsitzender des KVW, dankte der Frauenvorsitzenden dafür, dass die KVW Frauen nie müde werden sich für gesellschaftliche Veränderungen einzusetzen, auf Ungleichheiten hinzuweisen und sich in der Dorfgemeinschaft aktiv einzubringen.
Bei der Podiumsdiskussion, einer der Höhepunkte der diesjährigen Landesversammlung, diskutierten mehrere geladene Gäste zum gewählten Jahresthema „Familienarbeit:
wertvoll–anerkannt–bezahlt?“. Christa Ladurner von der Allianz für Familie unterstrich unter anderem, dass ein Gehalt für Familien nicht mehr ausreiche um gut über die Runden zu kommen. Elisabeth Brichta von der Agentur für Agentur für soziale und wirtschaftliche Entwicklung appellierte an die anwesenden Frauen sich rechtzeitig um die rentenmäßige Absicherung der Erziehungs- und Pflegezeiten zu kümmern. Dies sei für alle Frauen wichtig, da das beitragsbezogene System sich insbesondere für Frauen negativ auswirke. Die Alleinerziehenden sind davon besonders betroffen, so Josefa Brugger von der Plattform für Alleinerziehende. Einig waren sich die Frauen am Podium, dass großer Handlungsbedarf besteht. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird auch im Gleichstellungsaktionsplan Aequitas aufgenommen, so Ulrike Oberhammer, Präsidentin des Beirats für Chancengleichheit. Bei dieser Landesversammlung standen auch Wahlen für den Landesausschuss an. Großen Applaus und ein herzliches „Vergelt’s Gott“ gab es abschließend für Helga Mutschlechner Holzer. Nicht immer war es in den vergangenen 19 Jahren leicht, verschiedene Meinungen und Interessen unter einen Hut zu kriegen, sich immer wieder neu zu motivieren um Frauenthemen voranzutreiben. „Es brauche mehrere Helgas“ so der Tenor der Anwesenden, denn sie hat Großartiges geleistet. Helga Mutschlechner Holzer wird auch im neuen Ausschuss mitreden und mitgestalten, weil ihre Stimme bei den KVW Frauen nach wie vor zählt.
Dank an die langjährige Vorsitzende Helga Mutschlechner Holzer von Werner Steiner und Werner Atz
Am Podium