Sozialberufe
Es gibt verschiedene Berufe im Bereich des Sozialen: allen gemeinsam ist, dass das Wohl des Menschen im Mittelpunkt der Tätigkeit und des Engagements steht. Wir sind froh, dass es Menschen mit einer „sozialen Ader“ gibt, die sich für die Mitmenschen und deren Problemen annehmen und bereit sind in diesen Bereichen nicht nur freiwillig und ehrenamtlich zu arbeiten, sondern täglich ihre Kraft und mehrere Stunden dafür investieren.
Dieses soziale Engagement begleitet uns durch das gesamte Leben. Schwangere Frauen werden in Kursen auf die bevorstehende Geburt vorbereitet. Bei der Geburt sind es die Hebammen, die den Ärztinnen und Ärzte assistieren. Später geht es mit der Kleinkindbetreuung weiter. In den weiteren Jahren kommen dann SozialpädagogInnen dazu und wenn ich in Riesenschritten im Leben von uns Menschen weitergehe, sind wir auch im Alter froh, dass wir auf empathische Pflegerinnen und Pfleger zurückgreifen können. Sie helfen uns die Dinge des Alltages zu erledigen und unterstützen uns auch in der Freizeitgestaltung und in der Pflege von sozialen Kontakten.
Als Katholischer Verband der Werktätigen (KVW) möchten wir die Wichtigkeit der sozialen Berufe unterstreichen und auf die Vorteile der Arbeit in diesem Bereich unterstreichen. Der soziale Beruf ist eine sinnvolle und abwechslungsreiche Tätigkeit mit großer Verantwortung. Die Berufe sind vielfältig und werden in Zukunft noch vermehrt gebraucht werden. Was wir im KVW aber beobachten ist, dass es vorwiegend eine von Frauen ausgeübte Tätigkeit ist und dass damit eine schlechte Bezahlung und geringe Aufstiegsmöglichkeiten einhergehen. Auch das gesellschaftliche Bild der Arbeit in den sozialen Berufen bedarf einer Korrektur.
Oft stelle ich fest, dass die Arbeit im Sozialwesen sehr schnell als eine Arbeit, die „jeder kann“ angesehen wird. Der Aspekt der hohen emotionalen und kognitiven Kompetenz wird nicht betrachtet. Deshalb sind dringende Veränderungen erforderlich, wenn wir wollen, dass sich weiterhin Menschen für diese wichtigen Berufe ausbilden lassen. Der Wunsch vieler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den sozialen Berufen nach mehr Zeit für die Begleitung der Patientinnen und Patienten, nach mehr Wertschätzung und Anerkennung, nach mehr Personal und auch nach einem besseren Einkommen muss von den Verantwortlichen der Dienste und in der Politik mitgetragen werden. Sie sollten sich dafür einsetzen, dass Menschen, die in diesen Berufen arbeiten, genug Kraft haben um nicht selbst irgendwann auf der Strecke zu bleiben und eine angemessene Entlohnung erhalten. Wir alle sind aufgerufen dazu beizutragen, dass die Sozialberufe in der Gesellschaft mehr Anerkennung und Bedeutung erfahren.