Thema
Danke
Gedanken zum Tag der Solidarität am 12. März
Foto: unsplash/Maria Hossmar
Mit diesem kleinen Wort begeht die Diözese Bozen Brixen am 3. Fastensonntag den Tag der Solidarität und stellt das Patronat KVW/ACLI in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.
In den letzten Jahrzehnten hören und lesen wir immer wieder, dass vor allem das Individuum wichtig ist, wie sehr die Selbstverwirklichung im Zentrum des Interesses stehen soll und dass die Befriedigung der individuellen Wünsche uns persönlich Erfüllung und der Gesellschaft Wohlstand bringt. „Kauf Dich glücklich und dann geht es allen gut!“ könnte dies zugespitzt zusammengefasst werden. Viele Menschen haben im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten diesen Weg auch beschritten, zumal die Jahrzehnte davor von Verzicht und einer Überbetonung der Gemeinschaft geprägt waren. Wer konnte es sich in den 50er-Jahren schon leisten, anders zu sein? Die Unterordnung in die Gemeinschaft war noch mehr als heute ein Muss. Wen wundert es, dass die neu gewonnene Freiheit auch gerne genutzt wurde.
Mittlerweile bekommt die Erfolgserzählung des großen „Ichs“ deutliche Brüche: Mit dem überbordenden Konsum kann unsere Erde – obwohl sie uns mehr als reich beschenkt – nicht mithalten. Die ökologische Krise steht also in einem direkten Zusammenhang damit. Auf der anderen Seite lässt sich durch einen Kaufrausch kein Glück erzwingen. Der ewige Kreislauf des Wünschens wird gerade nicht unterbrochen, wenn wir das Gewünschte bekommen. Wir wünschen munter weiter. Die Zufriedenheit hat sich auch nicht automatisch gesteigert. Das Maß an Unzufriedenheit ist angesichts der vielfältigen Möglichkeiten und der Fülle des Angebots ein deutliches Krisenzeichen, die Zunahme an psychischen Erkrankungen wohl ebenso.
Diese zugegeben vereinfachende Analyse der gesellschaftlichen Situation soll kein Plädoyer dafür sein, nicht auf eigene Bedürfnisse und damit auf sich zu achten. Schon das Doppelgebot des Neuen Testaments – „Du sollst deinen Nächsten lieben wie Dich selbst!“ (Mt 22,39) – verdeutlicht, dass es um eine Ausgewogenheit zwischen dem Ich und dem Wir, um ein „Sowohl-als-Auch“ geht.
Dabei kann uns das Danken eine wichtige alltägliche Erinnerung sein: Wenn wir danken, anerkennen wir, dass es andere in unserem Leben braucht und sagen der anderen Person gleichzeitig, dass wir das schätzen. Im Danken verstehen wir, dass wir in ein Netz der Ge-meinschaft hineinverwoben sind. Eigentlich ein schönes Bild! Wir stehen nicht isoliert im kalten Wind der Einsamkeit, sondern dürfen wieder neu entdecken, wie sehr wir alle zusammenhängen. Diese Erfahrung konnten wir auch in der Corona-Pandemie machen: Alle sitzen in einem Boot und der Zusammenhalt ist ein wichtiger Schlüssel zur Krisenbewältigung. Diese Erkenntnis ist von großem Wert für die anstehenden Transformation unserer Gesellschaft hinein in eine Phase, wo wir wieder mehr auf die Zusammenhänge blicken und uns nicht nur isoliert betrachten; Wo begriffen wird, dass sich das eigene Verhalten auf die Umwelt, die Mitmenschen und aufgrund der weltweiten Produktionsprozesse sogar auf die Migrationsbewegung etc. auswirkt. Wir dürfen uns hineingewoben fühlen in eine Gemeinschaft und müssen nicht alles allein bewältigen, sehr wohl aber unseren je eigenen Beitrag leisten. An beides kann uns das Danke immer wieder neu erinnern und uns schließlich in einem weiteren Schritt dazu ermuntern, uns für das Gemeinwohl einzusetzen, weil wir verstanden haben, dass wir immer Teil einer Gemeinschaft sind, die uns trägt und in der wir mittragen.
Auch dafür: Danke!
Mittlerweile bekommt die Erfolgserzählung des großen „Ichs“ deutliche Brüche: Mit dem überbordenden Konsum kann unsere Erde – obwohl sie uns mehr als reich beschenkt – nicht mithalten. Die ökologische Krise steht also in einem direkten Zusammenhang damit. Auf der anderen Seite lässt sich durch einen Kaufrausch kein Glück erzwingen. Der ewige Kreislauf des Wünschens wird gerade nicht unterbrochen, wenn wir das Gewünschte bekommen. Wir wünschen munter weiter. Die Zufriedenheit hat sich auch nicht automatisch gesteigert. Das Maß an Unzufriedenheit ist angesichts der vielfältigen Möglichkeiten und der Fülle des Angebots ein deutliches Krisenzeichen, die Zunahme an psychischen Erkrankungen wohl ebenso.
Diese zugegeben vereinfachende Analyse der gesellschaftlichen Situation soll kein Plädoyer dafür sein, nicht auf eigene Bedürfnisse und damit auf sich zu achten. Schon das Doppelgebot des Neuen Testaments – „Du sollst deinen Nächsten lieben wie Dich selbst!“ (Mt 22,39) – verdeutlicht, dass es um eine Ausgewogenheit zwischen dem Ich und dem Wir, um ein „Sowohl-als-Auch“ geht.
Dabei kann uns das Danken eine wichtige alltägliche Erinnerung sein: Wenn wir danken, anerkennen wir, dass es andere in unserem Leben braucht und sagen der anderen Person gleichzeitig, dass wir das schätzen. Im Danken verstehen wir, dass wir in ein Netz der Ge-meinschaft hineinverwoben sind. Eigentlich ein schönes Bild! Wir stehen nicht isoliert im kalten Wind der Einsamkeit, sondern dürfen wieder neu entdecken, wie sehr wir alle zusammenhängen. Diese Erfahrung konnten wir auch in der Corona-Pandemie machen: Alle sitzen in einem Boot und der Zusammenhalt ist ein wichtiger Schlüssel zur Krisenbewältigung. Diese Erkenntnis ist von großem Wert für die anstehenden Transformation unserer Gesellschaft hinein in eine Phase, wo wir wieder mehr auf die Zusammenhänge blicken und uns nicht nur isoliert betrachten; Wo begriffen wird, dass sich das eigene Verhalten auf die Umwelt, die Mitmenschen und aufgrund der weltweiten Produktionsprozesse sogar auf die Migrationsbewegung etc. auswirkt. Wir dürfen uns hineingewoben fühlen in eine Gemeinschaft und müssen nicht alles allein bewältigen, sehr wohl aber unseren je eigenen Beitrag leisten. An beides kann uns das Danke immer wieder neu erinnern und uns schließlich in einem weiteren Schritt dazu ermuntern, uns für das Gemeinwohl einzusetzen, weil wir verstanden haben, dass wir immer Teil einer Gemeinschaft sind, die uns trägt und in der wir mittragen.
Auch dafür: Danke!
Text: Charly Brunner