KVW Aktuell
Gib Frauen-Altersarmut ein Gesicht
Monetäre Wertschätzung für Pflege- und Erziehungsarbeit
Foto: artem kniaz - Unsplash
Frauen, die im Alter mit einer geringen oder gar keiner Rente vorliebnehmen müssen, obwohl sie ein Leben lang für ihre eigene Familie gearbeitet haben und zudem die nächste Generation auf den Weg gebracht haben, sind des Öfteren kinderreiche Mütter. Ihre Erwerbsbiografie hat große Lücken, eigentlich mehr Lücken als Zeiten, in denen für sie Beiträge eingezahlt wurden. Berufstätigkeit war und ist auch heute noch für kinderreiche Familien (fast) undenkbar bzw. kaum zu stemmen, wenn das familiäre Netzwerk fehlt. Gleichzeitig fallen diese Frauen durch den Rost, weil die Anerkennung von Erziehungs- und Pflegezeiten zur Gänze fehlt. Frauen haben in unserer Gesellschaft nur Wertschätzung zu erwarten, wenn sie außer Haus berufstätig sind. Dass jedoch auch Mütter, die keiner gewerblichen Tätigkeit nachgehen, Großes für unsere Gesellschaft leisten, wird nie gesagt.
Ein Beispiel dafür ist Andrea Wieser-Burger aus Oberinn am Ritten. Eigentlich hat sie zwei Ausbildungen: einmal zur Fachkraft für Familien- und Sozialfürsorge sowie eine Ausbildung zur Sekretärin. Manchmal bereut Andrea, nicht die Matura gemacht zu haben. Doch dann wäre vieles anders gekommen. Andrea hat mit 19 Jahren das 1. Kind bekommen, das nächste 3 Jahre später. Sie war während dieser Zeit berufstätig, zusammen mit ihrem Mann Paul musste sie die Schulden für ihr Eigenheim abtragen. So war damals auch kein weiteres Kind geplant. Es stellte sich nach einiger Zeit das 3. Kind ein. Die Freude war dennoch groß, so groß, dass weitere Kinder folgten. Mit inzwischen 11 Kindern zwischen 33 und 10 Jahren war und ist an einer außerhäuslichen Berufstätigkeit gar nicht mehr zu denken. Andrea ist mit ihrer Familie voll ausgelastet: am Vormittag fällt vor allem der Haushalt an, am Nachmittag widmet sie sich in erster Linie ihren Kindern. Der etwas entlegene Wohnort bringt häufige Fahrten zu diversen Kursen und Tätigkeiten der Kinder mit sich. Andrea ist glücklich und zufrieden, die Vorurteile wegen der vielen Kinder ärgern sie dennoch oft. Neben ihrem Einsatz für die eigene Familie kümmert sich Andrea seit geraumer Zeit auch um ihre Eltern. Sie geht ihrer Mutter zur Hand, um den kranken Vater zu versorgen, hilft regelmäßig bei den anfallenden Besorgungen und allem, was rund ums Haus an Arbeiten so anfällt. Früher halfen die Eltern ihr, nun ist sie immer mehr gefordert. Lange Autofahrten 2-mal wöchentlich absolviert sie dabei. Trotz der nunmehr älteren Kinder wieder in den Beruf einzusteigen, wäre nicht möglich. Zudem fehlen so viele Beitragsjahre, obwohl diese Mutter nie untätig war. Vom Rentenalter ist sie noch einige Jahre entfernt. Ihr Einsatz in Pflege und Erziehung, so groß er auch war und ist, wird ihr niemals zu einer angemessenen Rente verhelfen.
Hier wäre die öffentliche Hand gefragt: Sorgearbeit, Pflegearbeit und die Erziehungsjahre für die Kinder müssen endlich in die Rentenberechnung einfließen, alles andere ist einfach ungerecht! Frauen, welche die nächste Generation heranziehen, haben ein Recht, auch im Alter durch eine angemessene Rente wertgeschätzt zu werden. Denn die ist vielfach überlebensnotwendig!
Ein Beispiel dafür ist Andrea Wieser-Burger aus Oberinn am Ritten. Eigentlich hat sie zwei Ausbildungen: einmal zur Fachkraft für Familien- und Sozialfürsorge sowie eine Ausbildung zur Sekretärin. Manchmal bereut Andrea, nicht die Matura gemacht zu haben. Doch dann wäre vieles anders gekommen. Andrea hat mit 19 Jahren das 1. Kind bekommen, das nächste 3 Jahre später. Sie war während dieser Zeit berufstätig, zusammen mit ihrem Mann Paul musste sie die Schulden für ihr Eigenheim abtragen. So war damals auch kein weiteres Kind geplant. Es stellte sich nach einiger Zeit das 3. Kind ein. Die Freude war dennoch groß, so groß, dass weitere Kinder folgten. Mit inzwischen 11 Kindern zwischen 33 und 10 Jahren war und ist an einer außerhäuslichen Berufstätigkeit gar nicht mehr zu denken. Andrea ist mit ihrer Familie voll ausgelastet: am Vormittag fällt vor allem der Haushalt an, am Nachmittag widmet sie sich in erster Linie ihren Kindern. Der etwas entlegene Wohnort bringt häufige Fahrten zu diversen Kursen und Tätigkeiten der Kinder mit sich. Andrea ist glücklich und zufrieden, die Vorurteile wegen der vielen Kinder ärgern sie dennoch oft. Neben ihrem Einsatz für die eigene Familie kümmert sich Andrea seit geraumer Zeit auch um ihre Eltern. Sie geht ihrer Mutter zur Hand, um den kranken Vater zu versorgen, hilft regelmäßig bei den anfallenden Besorgungen und allem, was rund ums Haus an Arbeiten so anfällt. Früher halfen die Eltern ihr, nun ist sie immer mehr gefordert. Lange Autofahrten 2-mal wöchentlich absolviert sie dabei. Trotz der nunmehr älteren Kinder wieder in den Beruf einzusteigen, wäre nicht möglich. Zudem fehlen so viele Beitragsjahre, obwohl diese Mutter nie untätig war. Vom Rentenalter ist sie noch einige Jahre entfernt. Ihr Einsatz in Pflege und Erziehung, so groß er auch war und ist, wird ihr niemals zu einer angemessenen Rente verhelfen.
Hier wäre die öffentliche Hand gefragt: Sorgearbeit, Pflegearbeit und die Erziehungsjahre für die Kinder müssen endlich in die Rentenberechnung einfließen, alles andere ist einfach ungerecht! Frauen, welche die nächste Generation heranziehen, haben ein Recht, auch im Alter durch eine angemessene Rente wertgeschätzt zu werden. Denn die ist vielfach überlebensnotwendig!
Andrea Wieser-Burger
Text: Rosie Rehbichler, Südtiroler Verein kinderreicher Familien