Kommentar
Mit Steuern stärker steuern!
Ein Kommentar zur Steuergerechtigkeit
Foto: Towfiqu Barbhuiya - unsplash
Die meisten Politiker bemühen sich, die Steuern zu senken. Meines Erachtens soll aber nicht eine allgemeine Steuersenkung angepeilt werden, sondern mehr Steuergerechtigkeit. Gerechtigkeit betrifft sowohl den sozialen Ausgleich als auch die ökologische Nachhaltigkeit.
Die Öffentliche Hand braucht Einnahmen, um Bildung, Gesundheit, Soziales, Verwaltung, Polizei, Verkehr... zu finanzieren. Die Steuern sind das eigentliche Instrument des Staates, um Politik machen zu können: ökosozial- und wirtschaftspolitische Lenkung der Gemeinwesens. Je stärker ein Staat verschuldet ist, umso mehr hängt er von den Finanzkonzernen ab.
Als Gegengewicht zum Weltwirtschaftsforum in Davos bräuchte es einen Schulterschluss aller politischen Kräfte, um die Steuerflucht zu verhindern und Steueroasen auszutrocknen.
Es wäre genug für alle da. Der Reichtum und die wachsende Bereicherung der Reichsten bei gleichzeitiger Zunahme der Armut ist ein Skandal. Jean Ziegler meint, dass der Hungertod, vor allem das Verhungern von Kindern, kein Schicksal sei, sondern Mord der Reichen. Papst Franziskus hat einmal geschrieben: „Diese Wirtschaft tötet.“ In der neuesten Oxfam-Studie wird wieder klar aufgezeigt, wie die Schere zwischen Arm und Reich sich immer weiter öffnet, gerade auch in den Jahren der Pandemie.
Wo und wie sind Steuereinnahmen zu generieren?
- Steuerprogression beim Einkommen: Steuerfreibeträge für die Armen. Stark steigende Steuersätze für die Reichen, z.B. ein Steuersatz von 100 % auf ein Jahreseinkommen von mehr als 500.000 Euro.
- Konsumsteuer: sehr niedrige Besteuerung lebensnotwendiger Güter wie z.B. Nahrung und Erstwohnung. Kostenwahrheit, d.h. über Steuern all das zumindest kostendeckend belasten, was Schäden an der Natur oder an der Gesellschaft verursacht.
- Luxussteuer: wer seinen Reichtum in Luxusgütern absichert und speichert, soll sehr stark zur Mitfinanzierung des Gemeinwesens herangezogen werden.
- Wertzuwachssteuer: Spekulation, d.h. Geschäfte mit großen Gewinnen sollen überproportional besteuert werden.
- Besitz und Vermögen: sowohl progressive Besteuerung von Einnahmen aus Vermögen (z.B. Aktien) als auch Besteuerung von Erbschaften.
- Finanztransaktionssteuer: es wäre die einfachste Steuer. Diese würde die unheimlichen Finanzflüsse der kleinen und großen Spekulanten weltweit etwas einbremsen und würde sehr viel Geld in Kassen der Staaten spülen.
Es braucht eine radikale Umverteilung des im Überfluss vorhandenen Reichtums.
So wie Politik und Verwaltung bei Covid-19 bewiesen haben, dass sie können, wenn sie wollen (schnell, radikal, effizient, weltweit...), so sollen sie auch hier beweisen, dass sie können. Die Künstliche Intelligenz könnte wohl ein Instrument zur gerechteren Verteilung der Güter dieser Welt sein.
Als Gegengewicht zum Weltwirtschaftsforum in Davos bräuchte es einen Schulterschluss aller politischen Kräfte, um die Steuerflucht zu verhindern und Steueroasen auszutrocknen.
Es wäre genug für alle da. Der Reichtum und die wachsende Bereicherung der Reichsten bei gleichzeitiger Zunahme der Armut ist ein Skandal. Jean Ziegler meint, dass der Hungertod, vor allem das Verhungern von Kindern, kein Schicksal sei, sondern Mord der Reichen. Papst Franziskus hat einmal geschrieben: „Diese Wirtschaft tötet.“ In der neuesten Oxfam-Studie wird wieder klar aufgezeigt, wie die Schere zwischen Arm und Reich sich immer weiter öffnet, gerade auch in den Jahren der Pandemie.
Wo und wie sind Steuereinnahmen zu generieren?
- Steuerprogression beim Einkommen: Steuerfreibeträge für die Armen. Stark steigende Steuersätze für die Reichen, z.B. ein Steuersatz von 100 % auf ein Jahreseinkommen von mehr als 500.000 Euro.
- Konsumsteuer: sehr niedrige Besteuerung lebensnotwendiger Güter wie z.B. Nahrung und Erstwohnung. Kostenwahrheit, d.h. über Steuern all das zumindest kostendeckend belasten, was Schäden an der Natur oder an der Gesellschaft verursacht.
- Luxussteuer: wer seinen Reichtum in Luxusgütern absichert und speichert, soll sehr stark zur Mitfinanzierung des Gemeinwesens herangezogen werden.
- Wertzuwachssteuer: Spekulation, d.h. Geschäfte mit großen Gewinnen sollen überproportional besteuert werden.
- Besitz und Vermögen: sowohl progressive Besteuerung von Einnahmen aus Vermögen (z.B. Aktien) als auch Besteuerung von Erbschaften.
- Finanztransaktionssteuer: es wäre die einfachste Steuer. Diese würde die unheimlichen Finanzflüsse der kleinen und großen Spekulanten weltweit etwas einbremsen und würde sehr viel Geld in Kassen der Staaten spülen.
Es braucht eine radikale Umverteilung des im Überfluss vorhandenen Reichtums.
So wie Politik und Verwaltung bei Covid-19 bewiesen haben, dass sie können, wenn sie wollen (schnell, radikal, effizient, weltweit...), so sollen sie auch hier beweisen, dass sie können. Die Künstliche Intelligenz könnte wohl ein Instrument zur gerechteren Verteilung der Güter dieser Welt sein.
Text: Sepp Kusstatscher
Sepp Kusstatscher
aus Villanders, Jahrgang 1947, war im Berufsbildungsbereich tätig. Politische Funktionen: Bürgermeister von Villanders, Landtagsabgeordneter und Mitglied des Europäischen Parlamentes.