KVW Aktuell

Vereinsamung im Alter

Foto: Kacso Sandor
In der heutigen Gesellschaft, geprägt durch Veränderungen und den fortschreitenden demografischen Wandel, wird das Thema der Vereinsamung im Alter immer bedeutender. Im Auftrag von und Zusammenarbeit mit dem Amt für Senioren und Sozialsprengel haben KVW Bildung VFG und KVW Senioren ein Projekt dazu gestartet.

Das Projekt „Vereinsamung im Alter in Südtirol“ verfolgt das Ziel, die Ursachen der Vereinsamung zu analysieren, bestehende Angebote für Senioren zu sammeln und neue Wege der Gemeinschaftsbildung und Teilhabe zu eröffnen. Hierzu gehören Weiterbildungsveranstaltungen, die Sensibilisierung der breiten Öffentlichkeit und die Förderung des direkten Austauschs zwischen den Generationen. Im vergangenen Jahr wurden in zahlreichen qualitativen Interviews mit Interessensvertretern von Senioren die Gründe für Vereinsamung im Alter in Südtirol besprochen:

Veränderung der Familienkonstellation: Tod oder Trennung des Partners; Auszug der Kinder.

Gesundheitliche Einschränkungen: Altersbedingte Abnahme der Sinneswahrnehmung, begrenzte Mobilität, Depressionen, Angst- und Zwangsstörungen und damit verbundene Scham, sich öffentlich zu zeigen.

Fehlende Lebensaufgabe, v.a. nach der Pensionierung.

Digitalisierung und Weiterentwicklung: Schwierigkeiten, mit der digitalen Welt Schritt zu halten, und reduzierter direkter Kontakt zu anderen Menschen.

Demographischer Wandel: Abwanderung und Alterung der Bevölkerung in abgelegenen Gebieten und damit verbundene Einschränkungen, fehlende Angebote in Tourismusgemeinden außerhalb der Saison.

Finanzieller Aspekt: Niedrige Renten bei steigenden Lebenskosten sowie gesundheitlich bedingte Zusatzkosten.
Die Gespräche zeigten, dass insbesondere jene Menschen gefährdet sind zu vereinsamen, die nur wenige Bezugspersonen haben oder nach der Pensionierung keine Lebensaufgabe mehr haben. Wer hingegen aktiv bleibt, sich einbringt und bestehende Angebote annimmt, ist auch bei plötzlich eintretenden Veränderungen (z.B. Tod des Partners) in einem „Netz“ aufgehoben. Vereinsamung betrifft vor allem jene, die nicht mehr selbstbestimmt am Leben teilhaben können und darauf angewiesen sind, dass sich jemand ihrer annimmt. Die Interviews zeigten jedoch auch, wie vielfältig und wichtig das Angebot der Seniorenklubs im KVW vor Ort ist, und welchen großen Mehrwert die vielen Tätigkeiten für die Gesellschaft in Südtirol bieten. Im zweiten Projektjahr sollen nun, ganz im Einklang mit dem KVW Jahresthema „Miteinander in Bewegung – damit niemand zurückgelassen wird“ gezielt Maßnahmen gesetzt werden, um noch mehr Senioren an die Angebote der Seniorenklubs heranzuführen. Ideen dazu werden bei den Austauschtreffen der Seniorenklubs Ende April/Anfang Mai erarbeitet.
Am 1. Oktober findet in Bozen eine halbtätige Tagung „Vereinsamung im Alter“ statt, die zu diesem wichtigen Thema informiert und sensibilisiert. Im Herbst 2024 finden in den einzelnen Bezirken Workshops statt, um gemeinsam mit Seniorenvertreterinnen anderer Verbände und Einrichtungen konkrete Maßnahmen zu planen. Auch kleine Gesten haben eine große Wirkung, um die Einsamkeit im Alter zu bekämpfen. Nehmen auch Sie sich Zeit für einen (wenn auch kurzen) „Ratscher“ mit Senioren, die Sie kennen. Und wenn Sie sich einsam fühlen, haben Sie den Mut, mit anderen darüber ins Gespräch zu kommen.

KVW Aktuell

Startschuss für AlpsGo

E-CarSharing für Südtirol
Bei der Vorstellung des neuen Projekts
Das neue CarSharing-Angebot will den Umstieg auf klimaschonende Mobilitätslösungen erleichtern und für alle zugänglich machen. An insgesamt 12 Stationen in 5 Gemeinden sind die neuen E-Autos verfügbar. Gebucht werden kann ab sofort.
Seit Anfang März gibt es nun das neue landesweite E-Carsharing von AlpsGo, dem gemeinsamen Unternehmen von Alperia und Carsharing. Die neuen E-Fahrzeuge sind in Brixen, Bozen, Lana, Meran und Mals zur Ausleihe bereit. Die Flotte wird in den kommenden Monaten kontinuierlich erweitert, gemeinsam mit Gemeinden und Kooperationspartnern werden zusätzliche Stationen eröffnet, sodass die E-Fahrzeuge landesweit zu finden sind. Das neue digitale System funktioniert unkompliziert und intuitiv: Anmelden, reservieren, das gewünschte Auto abholen, fahren und zurückbringen. Als Nutzer kann man online einsehen, an welcher Leihstation welches Auto wie lange zur Verfügung steht, den jeweiligen Ladestand, was die geplante Fahrt kostet und dann direkt buchen.
CarSharing für Unternehmen
Während firmeneigene PKWs abends oder am Wochenende nicht genutzt werden, können mit Corporate CarSharing die Unternehmen und Organisationen ihre Autos bei Nichtbedarf mit anderen Unternehmen, Mitarbeitern, Mitgliedern oder der Allgemeinheit teilen. Das steigert die Auslastung und lässt die Kosten sinken. AlpsGo wird in Zukunft verschiedene Mobilitätsangebote anbieten, die speziell auf die Bedürfnisse von Firmenkunden zugeschnitten sind.

Für Landesrat Daniel Alfreider stellt das neue Projekt einen wichtigen Baustein des lokalen Klimaschutzes dar, das den öffentlichen Verkehr in idealer Weise ergänzt. „Ich erhoffe mir damit langfristig eine Steigerung des intermodalen Verkehrsverhaltens. Es ist geplant, dass in absehbarer Zeit Carsharing-Fahrzeuge auch über die Südtirol Mobil App buchbar sind. Der Landesmobilitätsplan sieht vor, dass bis 2030 20% der Gäste mit der Bahn anreisen. Um dieses Ziel erreichen zu können bedarf es einer Reihe von Schritten. Einer, davon bin ich überzeugt, ist ein attraktives Angebot an innovativen Mobilitätsmöglichkeiten im Land. E-Carsharing ist eine solches Angebot.“ Durch die Kooperationsvereinbarung mit der Deutschen Bahn (DB) wird in Zukunft die Quernutzung zu anderen Flinkster-Carsharing-Unternehmen noch einfacher. Über die AlpsGo App können dann Carsharing-Dienstleistungen der DB und von anderen 28 Drittanbietern in Deutschland und umgekehrt in Südtirol genutzt werden.
Registrierung in wenigen Schritten
Wer das Angebot in Anspruch nehmen will, kann sich in wenigen Minuten über die App oder direkt unter www.alpsgo.it registrieren. Dort gibt es alle Infos zur Nutzung der Elektrofahrzeuge, Handhabungstipps, ein Anleitungsvideo und mehr. Interessierte können sich entweder frei von Fixkosten oder mit einem Abo-Modell registrieren. Für die Nutzung fallen beim Abo-Modell Kosten in Höhe von 6 Euro pro Stunde und 0,28 Euro pro Km an. Die Anmeldegebühr von 19 € wird BesitzerInnen eines ÖPNV-Abos und/oder Alperia-Kunden teilweise oder zur Gänze als Fahrtguthaben gutgeschrieben.