KVW Aktuell

KVW Bezirk Pustertal organisiert Plakataktion

Ganz im Sinne des heurigen Jahresthemas „Miteinander in Bewegung, damit niemand zurückgelassen wird“ hat der KVW Bezirk Pustertal Botschaften zum Thema ZwischenMENSCHlichkeit erarbeitet und zeigt diese auf Plakaten und verbreitet sie über das Radio.
In der großen Eingangshalle des Krankenhauses geht es meist geschäftig zu. Doch vor Kurzem nahmen sich viele Menschen Zeit, um die großen Plakatwände in kräftigem Blau zu betrachten. Die Plakataktion wurde vom KVW Bezirk Pustertal auf Initiative von Dori Passler, Mitglied des Bezirksausschusses, und weiteren engagierten Frauen konzipiert und aufgestellt. Worum geht es genau? Worauf soll aufmerksam gemacht werden?

„Nach dem großen Erfolg der Ausstellung und den vielen positiven Rückmeldungen vor fünf Jahren wollten wir vom KVW Bezirk Pustertal die Ausstellung wiederholen. Nach den schwierigen Corona-Jahren ist das Thema aktueller denn je. Es geht uns um den Umgang miteinander. Wir sollten nicht immer nur Leistung und Erfolg belohnen, sondern mehr Wert auf Achtsamkeit, Dankbarkeit, Respekt und Solidarität legen. So kann jeder von uns positive Veränderungen bewirken - für mehr Menschlichkeit. Kleine Schritte für jeden Einzelnen, die dann Großes bewirken“, so Passler.

Von 18. März bis 12. April 2024 waren die Plakatwände im Krankenhaus Bruneck aufgestellt und die anregenden Texte zu lesen; zu hören waren sie während der diesjährigen Karwoche in der Sendung „Auf ein Wort“ auf RAI Südtirol.

KVW Aktuell

Dem Sinn auf der Spur

Karl Brunner, geistlicher Assistent im KVW


Ein junges Paar äußert sich zu seinen Zukunftsaussichten: „Wir sind verunsichert und haben Angst vor dem, was auf uns zukommt. Die Nachrichten schauen wir bewusst nicht mehr und weil wir unter den aktuellen Problemen leiden, haben wir uns dazu entschieden, dass es unverantwortlich wäre, Kinder in diese Welt zu setzen.“

Diese Auffassung, die im Übrigen durch Studien als breiteres Phänomen bestätigt wird, bringt ein Dilemma unserer Zeit auf den Punkt: Einerseits leben wir in unseren Breiten auf einem Wohlstandniveau, das beachtlich ist und andererseits merken wir, dass dieses nicht ausreicht, um unserem Leben Erfüllung zu schenken. Wenn das Leben sinnlos wird, verlieren wir die Zuversicht, egal wie gut es den Menschen von außen betrachtet gehen mag. Das eingangs beschriebene Paar bringt eine bedrückende Not und Hoffnungslosigkeit zum Ausdruck.

Als Gesellschaft haben wir miteinander in vielen Bereichen (Medizin, Handwerk, Soziales, Industrie, Medien, ...) einen enormen Aufschwung geleistet, der von einer großen Kompetenz getragen ist. Das Know-how (Wissen, wie man etwas gut macht) wurde und wird hochgepriesen. Die Frage nach dem Know-why (Warum wir etwas tun und welchen Wert dies für uns als Gesellschaft hat) hatte dabei – wenn überhaupt – sekundäre Bedeutung.

Der Sinn hinter unserem alltäglichen Tun hilft aber dabei, Zusammenhänge besser zu verstehen und die Verantwortung füreinander zu erspüren. Diese Zutaten braucht es u.a., um zu wissen, warum wir in der Früh aufstehen und warum es überhaupt eine Zukunft geben soll. Die Entdeckung des Sinns hinter unserem hochwertigen Tun, kann uns auch dabei helfen, die anstehenden Transformationsprozesse gut zu gestalten und uns von Unnötigem zu verabschieden.
Text: Karl Brunner