KVW Aktuell

Senioren online - SOL

Initiative für Umgang mit neuen digitalen Medien
Die Bürgerkarte ist der Schlüssel zur digitalen Welt der öffentlichen Verwaltung in Südtirol. Werden die Vorteile der Bürgerkarte von Senioren ausreichend genutzt? Und was bräuchten Senioren, damit sie die Schwellenangst im Umgang mit dem PC verlieren um moderne Medientechnik sinnvoll nutzen zu können? Wir stellen Ihnen eine Initiative vor, die hierbei in Zukunft unterstützen soll.

Das Interesse der Senioren für neue digitale Medien (Internet, Smartphone-Apps u.ä.) steigtDas Interesse der Senioren für neue digitale Medien (Internet, Smartphone-Apps u.ä.) steigt

Italiens Bevölkerung ist im europäischen Vergleich Schlusslicht in der Nutzung von Internet. Die in Südtirol am stärksten betroffenen Gruppen sind, laut einer Erhebung des ASTAT, Senioren und nicht erwerbstätige Frauen; v.a. jene die in Landgemeinden ansässig sind.
Die Frage, die wir uns stellen ist folgende: wollen, sollen oder müssen sich Senioren mit Neuen Medien auseinandersetzen und diese auch zunehmend in ihrem Alltag verwenden?
Wir stellen fest, dass die Zugänglichkeit zu öffentlichen und privaten Diensten, aber auch zu Kultur, Gesundheitsförderung und Freizeitgestaltung bereits heuteohne Nutzung von Internet beschwerlich ist. Kinder, Enkel oder Freunde sind zwar meist behilflich, aber wäre es hier nicht auch erstrebenswert als Senior/in autonom und unabhängig zu werden?
Wenn sich die Mobilität im Alltag, aus ganz unterschiedlichen Gründen reduziert, dann kann die NutzungNeuer Medien für ältere Menschen zum Segen werden. Neue Medien eröffnen Möglichkeiten der gesellschaftlichen Teilhabe und können maßgeblich zu einer Steigerung der Lebenszufriedenheit und Lebensqualität beitragen. Der Zugang zu Informationen, sowie die Möglichkeiten mittels Internet in sozialen Netzwerken zu kommunizieren, ist auch im Alter eine große Chance.
Aus diesem Grund sind wir derzeit dabei, mit den zuständigen Landesämtern gemeinsam ein Sensibilisierungs-Projekt auszuarbeiten, welches genau hier ansetzen möchte.
Die Grundidee des Projekts „Senioren online - SOL“ ist es, eine aktive Teilhabe von älteren Menschen auf verschiedenen Ebenen zu erreichen. Senioren aller Altersgruppen können im Projekt selbst aktiv sein, indem sie sich als sogenannte „EDV Senior Coach“ einbringen. Senioren, aber auch alle jene die bislang wenig Berührung mit PC-Internet&Co hatten, erhalten bei Sensibilisierungsmaßnahmen vor Ort einen Einblick in die digitale Welt. Sie werden selbst ausprobieren und erfahren, wie und wobei neue Medien nützlich sein können.
Innerhalb dieses Jahres werden sich 10 - 15 ältere Menschen auf die Aufgabe als „EDV Senior Coach“ vorbereiten. Sie werden ihre Kompetenzen auffreiwilliger Basis zur Verfügung stellen und inhaltlich, fachlich und auch auf der Beziehungsebene begleitet und unterstützt werden. Ende diesen Jahres wird es bereits möglich sein, Sensibilisierungsveranstaltungen vor Ort umzusetzen. Denken Sie bitte bei der Herbstplanung in den Ortsgruppen undSeniorenklubs an diese Möglichkeit und helfen Sie uns dabei, dass dies gelingt.
Bringen auch Sie sich ein, werden Sie „EDV Senior Coach“! Oder sprechen sie konkret Menschen an, die Sie für geeignet halten. Die Voraussetzungen, die Sie mitbringen sollten, sind: Basiswissen im Umgang mit PC und Internet und die Überzeugung und Lust ihre positive Erfahrung mit anderen Menschen zu teilen.
Wir setzen uns für Chancengleichheit von Alt und Jung ein. Die Nutzung Neuer Medien ist eine Notwendigkeit und bringt uns allen ein Plus an Lebensqualität!
Anmeldungen für die aktive Teilnahmeals „EDV Senior Coach“ werden bis Ende April entgegengenommen.
Weitere Informationen erhalten Sie bei KVW Senioren,Tel. 0471 309175,
senioren@kvw.org.

Text: Lisa Mauroner

KVW Aktuell

Schaffe schaffe Häusle baue ...

Warum Südtiroler Bauherren so ideenlos sind
Wir Südtiroler langweilig? Das hören wir gar nicht gerne, aber wenn wir uns den Wohnbau so anschauen, zumindest den geförderten, dann scheint da was dran zu sein, da gibt’s viel baulichen Einheitsbrei.

Ideen für einen kreativeren Wohnbau sind in Südtirol gesuchtIdeen für einen kreativeren Wohnbau sind in Südtirol gesucht

Im europäischen Ausland auf jeden Fall wird innovativer gebaut, waren sich internationale Experten bei einer Versammlung in Bozen vor kurzem einig. Woran liegts? Zwei Hauptgründe wurden gefunden:
die dezentrale Zuweisung der Baugründe durch die Gemeinden und
das strenge Wohnbauförderungsgesetz, das nur wenig Spielraum zum Austoben lässt.
Geförderter Baugrund wird in Südtirol anhand eines Punktesystems zugewiesen. Da schaut man aufs Einkommen der Bauherren und Damen, auf deren Besitz, unterstützt Familien, berücksichtigt die Ansässigkeit, in vielen Gemeinden bekommen Genossenschaften den Vorzug vor Einzelgesuchstellern usw.
An und für sich gut und gerecht das System: ABER es erstickt innovative Bauideen oft schon im Keim. Dabei ginge es auch anders... wenn die Gemeinden neben denderzeitigen Voraussetzungen des geförderten Wohnbaus noch andere bauliche Kriterien berücksichtigen würden.
Das Miteinander nicht Nebeneinander Wohnen zum Beispiel: durch das Vorsehen von Treffpunkt- und Blickkontaktzonen unter den Nachbarn. Teuer kann jeder, aber wie schauts aus, wenn Geld eine Rolle spielt und trotzdem gute Wohnqualität rauskommen soll? Auch auf Äußerlichkeiten kommt es an... neue architektonische Ideen im Hausbau sind gefragt, außen wie innen. Modern und preiswert bauen und trotzdem auf die Umwelt schauen, auch hier gibt es noch viele Möglichkeiten, die gefördertwerden könnten. Vor allem gemeinnützige Organisationen wie Wohnbaugenossenschaften und Stiftungen hätten hier die Chance den Gemeinden innovative Projekte vorzulegen. Eine Jury aus Experten könnte die Projekte bewerten und die Gemeinden bei der Vergabe des geförderten Baugrundes beraten.
Die Idee für mehr Ideen im sozialen Wohnbau hat die Arche im KVW bereits den Gemeinden Meran, Brixen und Bruneck vorgestellt.

Text: Monika Gogl