Gesundheit & Umwelt
Wie gut ist unsere Luft?
Luftqualität in Südtirol und Europa
Bei der Luftqualität sind europaweit zurzeit besonders zwei Schadstoffe problematisch: der Feinstaub und NO2 (Stickstoffdioxyd). In dem folgenden Beitrag können Sie lesen, welches die Ursachen für Luftverschmutzung sind und was jede/r Einzelne machen kann um die Luftqualität nachhaltig zu verbessern.
Der Autobahnverkehr trägt besonders zur Luftverschmutzung bei
Aus dem Bericht„Luftqualität in Europa“ des Jahres 2013 geht hervor, dass rund 90 Prozent der Stadtbewohner in der Europäischen Union – laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) – gesundheitsschädlichen Luftschadstoffen ausgesetzt sind. Zwischen 2009 und 2011 waren bis zu 96 Prozent der Stadtbewohner Feinstaubkonzentrationen (PM 2,5) über den WHO-Richtlinien sowie bis zu 98 Prozent Ozonwerten (O3) über den WHO-Richtlinien ausgesetzt. Der Bericht zur Bewertung der Luftqualität in Europa ist ein Beitrag der Europäischen Umweltagentur (EUA) zum europäischen Jahr der Luft 2013.
Verkehr, Industrie, Landwirtschaft und Haushalte tragen zur Luftverschmutzung in Europa bei. Trotz sinkender Emissionswerte und des Rückgangs bestimmter Schadstoffkonzentrationen in den letzten Jahrzehnten macht der Bericht deutlich, dass das Luftverschmutzungsproblem in Europa noch lange nicht gelöst ist.
„Zurzeit sind zwei Schadstoffe problematisch: der Feinstaub und NO2 (Stickstoffdioxyd). Weiters kann Ozon genannt werden, das im Sommer und dabei oft in großer Höhe hohe Werte aufweist,” sagt Georg Pichler vom Amt für Luft und Lärm der Autonomen Provinz Bozen.
Kompass: Wie sind die Feinstaubwerte in Südtirol?
Georg Pichler (Amt für Luft und Lärm): Südtirol ist seit einigen Jahren in der glücklichen Situation, dass die Jahresgrenzwerte für Feinstaub eingehalten werden und sogar deutlich unterschritten werden. Grund dafür sind sicher die von den Gemeinden und dem Land ergriffenen Maßnahmen, die verbesserte Abgastechnologie bei den Fahrzeugen und nicht zuletzt wohl auch die veränderten Wetterbedingungen in den Wintermonaten. Natürlich gilt es trotzdem nach wie vor diesen Schadstoff aufmerksam zu beobachten. Diese Situation ist aber nicht überall so. In den oberitalienischen Städten aber auch im europäischen Umfeld werden die PM10 Grenzwerte nach wievor deutlichüberschritten.
Kompass: Wie verhält es sich mit den NO2-Werten?
Pichler: In den Gemeinden Bozen und Brixen sowie in weiteren Orten entlang der A22 wird nachweislich der NO2-Grenzwert überschritten. Hauptverursacher ist der Autobahnverkehr, dessen Zuständigkeit beim Staat liegt. Die Breite des Überschreitungsgebietes variiert in Abhängigkeit von den topografischen und klimatischen Verhältnissen zwischen 50 und 200 m beidseitig der Autobahn. Nachdem die Grenzwerte wie von der EU-Richtlinie (2008/50/EC) gefordert nicht eingehalten werden können, ist mit der Einleitung eines Vertragsverletzungsverfahren gegen Italien zu rechnen. Aus diesem Grunde ist der Staat verpflichtet, Maßnahmen zu setzen. Diesbezüglich gibt es ein beim Ministerrat angesiedeltes Komitee um konkrete Maßnahmen auszuarbeiten. Neben verschiedenen Ministerien ist auch Südtirol mit der Umweltagentur vertreten. Die Problematik ist natürlich in ganz Europa ähnlich sofern sich Wohngebiete neben viel befahrenen Straßen befinden.
Kompass: Was kann jeder einzelne machen um die Luftqualität nachhaltig zu verbessern?
Pichler: Eine einfache Maßnahme ist sicher, dass richtig geheizt wird, nurtrockenes reines Holz verwendet wird und die Anlagen regelmäßig gewartet werden. Für Fragen zum richtigen Heizen und zum Brennholz steht auch der Kaminkehrer zu Verfügung. Zum Verkehr: beim Autokauf auf den Verbrauch und auf die Euroklasse achten und am Ende: jeder nicht gefahrene Kilometer hilft der Luft am meisten.
Verkehr, Industrie, Landwirtschaft und Haushalte tragen zur Luftverschmutzung in Europa bei. Trotz sinkender Emissionswerte und des Rückgangs bestimmter Schadstoffkonzentrationen in den letzten Jahrzehnten macht der Bericht deutlich, dass das Luftverschmutzungsproblem in Europa noch lange nicht gelöst ist.
„Zurzeit sind zwei Schadstoffe problematisch: der Feinstaub und NO2 (Stickstoffdioxyd). Weiters kann Ozon genannt werden, das im Sommer und dabei oft in großer Höhe hohe Werte aufweist,” sagt Georg Pichler vom Amt für Luft und Lärm der Autonomen Provinz Bozen.
Kompass: Wie sind die Feinstaubwerte in Südtirol?
Georg Pichler (Amt für Luft und Lärm): Südtirol ist seit einigen Jahren in der glücklichen Situation, dass die Jahresgrenzwerte für Feinstaub eingehalten werden und sogar deutlich unterschritten werden. Grund dafür sind sicher die von den Gemeinden und dem Land ergriffenen Maßnahmen, die verbesserte Abgastechnologie bei den Fahrzeugen und nicht zuletzt wohl auch die veränderten Wetterbedingungen in den Wintermonaten. Natürlich gilt es trotzdem nach wie vor diesen Schadstoff aufmerksam zu beobachten. Diese Situation ist aber nicht überall so. In den oberitalienischen Städten aber auch im europäischen Umfeld werden die PM10 Grenzwerte nach wievor deutlichüberschritten.
Kompass: Wie verhält es sich mit den NO2-Werten?
Pichler: In den Gemeinden Bozen und Brixen sowie in weiteren Orten entlang der A22 wird nachweislich der NO2-Grenzwert überschritten. Hauptverursacher ist der Autobahnverkehr, dessen Zuständigkeit beim Staat liegt. Die Breite des Überschreitungsgebietes variiert in Abhängigkeit von den topografischen und klimatischen Verhältnissen zwischen 50 und 200 m beidseitig der Autobahn. Nachdem die Grenzwerte wie von der EU-Richtlinie (2008/50/EC) gefordert nicht eingehalten werden können, ist mit der Einleitung eines Vertragsverletzungsverfahren gegen Italien zu rechnen. Aus diesem Grunde ist der Staat verpflichtet, Maßnahmen zu setzen. Diesbezüglich gibt es ein beim Ministerrat angesiedeltes Komitee um konkrete Maßnahmen auszuarbeiten. Neben verschiedenen Ministerien ist auch Südtirol mit der Umweltagentur vertreten. Die Problematik ist natürlich in ganz Europa ähnlich sofern sich Wohngebiete neben viel befahrenen Straßen befinden.
Kompass: Was kann jeder einzelne machen um die Luftqualität nachhaltig zu verbessern?
Pichler: Eine einfache Maßnahme ist sicher, dass richtig geheizt wird, nurtrockenes reines Holz verwendet wird und die Anlagen regelmäßig gewartet werden. Für Fragen zum richtigen Heizen und zum Brennholz steht auch der Kaminkehrer zu Verfügung. Zum Verkehr: beim Autokauf auf den Verbrauch und auf die Euroklasse achten und am Ende: jeder nicht gefahrene Kilometer hilft der Luft am meisten.
Info - Feinstaub
Unter Feinstaub oder auch PM10 versteht man feste Partikel mit einem aerodynamischen Durchmesser kleiner gleich 10 Mikrometer (=0,01 mm). Feinstaub entsteht bei industriellen und gewerblichen Produktionsprozessen, bei Verbrennungsprozessen (Motoren und Heizungen) und auch bei mechanischen Prozessen (Abrieb, Aufwirbelung). Hauptquelle für die Feinstaubbelastung in Südtirol sind dabei die Heizanlagen, insbesondere die Holzheizungen, gefolgt vom Verkehr.
Info - NO2
Stickstoffdioxyd ist hingegen ein Gas, das beim Verbrennen von Brenn- und Treibstoffen entsteht. Hauptquelle ist hier eindeutig der Verkehr.