Mobilität, Freizeit und Reisen

„Elektrifiziert” unterwegs

Weg frei für die Elektro-Mobilität
Das Elektro-Auto; wann fährt es endlich richtig los? Während der Durchbruch bei den Fahrrädern bereits da ist, wartet das e-Mobil noch auf seine große Stunde. Wie teuer und wie langlebig sind die Batterien wirklich – und wie umweltbelastend ist ihre Produktion? Sind Elektroautos alltagstauglich? Wie teuer ist der Betrieb? Und wie gut ist die CO2-Bilanz tatsächlich? Diese und weitere Fragen beschäftigen derzeit nicht nur die Kritiker ... „Kompass” hat einen Auflug in das spannende Thema der Elektromobilität gewagt.

Elektromobilität in Südtirol: den Auftakt der „Roadshow Elektromobilität” im April bildete der Stopp bei der Tipworld in Bruneck. - Foto: Messe Bozen, TipworldElektromobilität in Südtirol: den Auftakt der „Roadshow Elektromobilität” im April bildete der Stopp bei der Tipworld in Bruneck. - Foto: Messe Bozen, Tipworld

In Zukunft werden wir emissionsfrei und uns immer mehr elektrisch fortbewegen. Elektrofahrzeuge warten aber noch auf den großen Durchbruch. Momentan sind Autos mit Elektroantrieb besonders in der Anschaffung sehr teuer. Auch steht hinter der Leistungsfähigkeit und der umweltfreundlichen Herstellung der Batterien ein großes Fragezeichen.
Die Entwicklung hochleistungsfähiger, sicherer Energiespeicher ist im Bereichder Elektromobilität die aktuelle Herausforderung. Der Erfolg der Elektromobilität steht und fällt mit der Batterie, da sie ausschlaggebend für die Reichweite und Ladedauer eines Autos ist. Für die Zukunft muss der heute noch sehr hohe Preis weiter gesenkt werden, die Akkus müssen in Massen produzierbar und über viele Lade- und Entladezyklen haltbar sein. Auch das hohe Gewicht muss gesenkt werden, denn je mehr Strom gespeichert werden kann und je geringer das Gewicht ausfällt, desto besser. Die Weiterentwicklung der Batterie fokussiert sich daher auf die fünf Punkte Kosten, speicherbare Energiemenge und Leistungsdichte, Sicherheit und Lebensdauer.
Schweizer Materialprüfer (Empa-Studie) haben 2010 erstmals einen „ökologischen Fußabdruck” für die Produktion einer Lithium-Ionen-Batterie berechnet. Demzufolge entfallen nur 15 Prozent der Gesamtbelastung (Herstellung, Betrieb, Entsorgung) auf eine Batterie mit einer Lebensdauer von 150.000 Kilometern. Die Gewinnung der Rohstoffe Kupfer und Aluminium macht die Hälfte dieser Umweltbelastung aus; das regelmäßige Laden mindert hingegen die Umweltbilanz maßgeblich.
Die beste Chance des Elektroautos ist laut Elon Musk, Gründer der kalifornischen Elektroauto-Firma Tesla Motors, der Wettbewerb mit den konventionellen Autos. Er ist zuversichtlich: das E-Mobil kann in jeder Beziehung besser sein! Es muss der Preis gesenkt und die Reichweite gesteigert werden. Schneller und geschmeidiger sind sie bereits, so Elon Musk.

Um für das Thema Elektomobilität zu sensibilisieren findet vom 18. bis 26. Mai 2014 die eTourEurope statt. Mit 1.000 E-Mobilen planen die Veranstalter eine Tour durch neun europäische Hauptstädte (Hamburg, Berlin, Prag, Bratislava, Budapest, Wien, München, Bern, Luxemburg, Paris, Brüssel und Amsterdam).
In Südtirol fand im April die „Road­show Elektromobilität“ statt. Im Rahmen von vier lokalen Events stellten Händler E-Autos, E-Scooter und E-Bikes aus, die vor Ort kostenlos getestet werden konnten. Die „Road­show Elektromobilität“ ist eine Initiative des Projekts „Green Mobility“, das vom Assessorat für Mobilität des Landes ins Leben gerufen wurde und von der Business Location Südtirol (BLS) koordiniert wird.
Elektro-Bikes boomen
Elektrofahrräder sind bereits sehr beliebt. Mit dem boomenden Markt wird das Angebot aber auch unübersichtlicher, Käufer müssen beispielsweise eines von mehreren verschiedenen Antriebskonzepten wählen: Front-, Mittel- und Heckmotor.
Den größten Marktanteil machen die Pedelecs (Pedal Electric Cycle) aus. So wird ein Fahrrad bezeichnet, das mit Muskelkraft und einem unterstützenden Elektromotor betrieben wird. Dieser schaltet sich nur zu, wenn die Pedale bewegt werden. S-Pedelecs funktionieren wie ein Pedelec, schalten ihre Motorunterstützung aber erst bei einer Geschwindigkeit von45 km/h ab. Sie sind – ebenso wie E-Bikes, bei denen der Motor auch ohne pedalieren das Rad antreibt – rechtlich keine Fahr- sondern Kleinkrafträder.

Quellen:
www.utopia.de/magazin/warum-wir-2020-elektrisch-fahren;
www.grueneautos.com/2014/03/etoureurope-in-neun-tagen-durch-neun-europaische-stadte/;
www.bem-ev.de/wp-content/uploads/2013/01/Status-Quo-Elektromobilität-ACE-LENKRAD-12_2012.pdf;
www.emobility.net/news/;
www.wissen-elektromobilitaet.com/index.php/de/

Mobilität, Freizeit und Reisen

Nachhaltig unterwegs

Ein Beitrag zum fairen Reisen
Als Reisende/r trägt jede/r Verantwortung. Denn Touristen hinterlassen Spuren, konsumieren vor Ort und beeinflussen somit die Lebensbedingungen der einheimischen Bevölkerung sowie den Zustand der Reiseattraktionen. In sorgsamen Umgang mit Umwelt und Kultur sollten wir deshalb bewusster und nachhaltiger Reisen.

Für Flugreisen gibt es noch keine 
klimafreundliche 
Lösung. - Foto: RainerSturm / pixelio.deFür Flugreisen gibt es noch keine 
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Lösung. - Foto: RainerSturm / pixelio.de

Der Tourismus ist vielschichtig und hat neben seiner wirtschaftlichen Bedeutung auch besonders weitreichende Auswirkungen auf Gesellschaft und Umwelt. Konfliktfelder wie Arbeitsbedingungen, Wasserversorgung, Einkommensverteilung, Landrechte, Klimawandel, Frauen- und Kinderrechte und viele andere Themen werden von Reisenden beeinflusst. Eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema Tourismus wäre somit angebracht.
Nicht nur Reiseveranstalter sollten sich über soziale und ökologische Spannungsfelder im Tourismus auf dem Laufenden halten, sondern auch Konsumenten/innen. Denn diese haben eine ungeahnte Macht. Ihre Nachfrage bestimmt den Markt - so auch im Tourismus: werden immer mehr„nachhaltige” und „faire” Reiseangebote gewünscht, so wird sich auch die Branche danach richten. Wenn sich Kunden ausschließlich nach dem niedrigsten Preis erkundigen, wird die Tourismuswirtschaft ihre Angebote entsprechend gestalten. So gehen brancheninterne Preiswettkämpfe letztendlichauf Kosten von Menschen und Umwelt.
Nun so schön, so gut ist die Theorie! Aber was kann jede/r Einzelne zum Beispiel tun?
Wissen schafft Bewusstsein
„respect”, das Institut für Integrativen Tourismus und Entwicklung in Wien hat eine praktische Broschüre mit Tipps für faires Reisen veröffentlicht. Ziel der Organisation „respect” ist es u.a. durch Sensibilisierung der Öffentlichkeit die Nachfrage an faires Reisen anzukurbeln.
DerLeitfaden kann gratis über die Internetseite www.respect.at heruntergeladen werden.
Das Internetportal www.fairunterwegs.org weist fünf Kriterien für ein umwelt- und sozialverantwortliches Angebot aus:
1. Faire Beziehungen: Menschenrechte am Ferienort müssen respektiert und gefördert werden. Dies ist die Voraussetzung für ein faires Reiseangebot.
2. Nutzen für die Einheimischen: Einheimische erhoffen sich vom Tourismus gute Arbeitsstellen mit existenzsichernden Löhnen, Aufträge und Absatzmöglichkeiten für das lokale Gewerbe, Steuereinnahmen, die Achtung der Gesetze und die Schonung der Ressourcen.
3. Umweltschutz und Umweltgerechtigkeit: Ein verantwortlicher Anbieter engagiert sich für Umweltgerechtigkeit: Von Umweltschutzmaßnahmen profitieren nicht nur die Feriengäste, sondern auch die Einheimischen.
4. Preis und Wert: Ein verantwortliches Angebot ist seinen Preis wert. Es soll nichtüberteuert sein. Doch Billigstangebote auf dem Reisemarkt unterlaufen die Bemühungen um mehr Nachhaltigkeit im Tourismus.
5. Transparenz: Ein gutes Angebot soll auch als solches erkennbar sein. Fragen Sie z.B. nach einem Nachhaltigkeitsbericht und um die Bemühungen des Reisedienstleisters in Bezug auf faires reisen.
Mit Klimatickets den CO2-Ausstoß kompensieren
Das Bahnticket mit erneuerbaren Energien gibt es bereits. Für den Flugverkehr gibt es derzeit aber leider noch keine allumfassende klimafreundliche Lösung!
Die Non-Profit-Organisation „atmosfair” mit Sitz in Bonn (Deutschland) bietet aber Passagieren die Möglichkeit an, die Klimagase ihrer Flugreise zu kompensieren. Fluggäste zahlen dafür freiwillig einen von den Emissionen abhängigen Klimaschutzbeitrag, den atmosfair dazu verwendet, erneuerbare Energien in Ländern auszubauen. Damit spart „atmosfair” CO2 ein, das sonst in diesen Ländern durch fossile Energien entstanden wäre. Und gleichzeitig profitieren die Menschen vor Ort, da sie häufig zum ersten Mal Zugang zu sauberer und ständig verfügbarer Energie erhalten, ein Muss für Bildung und Chancengleichheit.
Neben Flugreisen können auch andere CO2-Emissionen kompensiert werden. So bietet „atmosfair” die Kompensation von Tagungen und Kongressen aber auch von Kreuzfahrten an.