Bauen, Sanieren und Energie

Sparen bei den Heizkosten

Verbrauchsabhängige Heizkostenabrechnungen bringen im Schnitt 15 bis 20 Prozent Energieeinsparungen mit sich. Verantwortlich dafür ist nicht die Technik, sondern der Mensch.

Bezuschusst wird der Einbau vonWärmemengenzählern oder HeizkostenverteilernBezuschusst wird der Einbau vonWärmemengenzählern oder Heizkostenverteilern

In der Praxis hat sich gezeigt, dass durch die verbrauchsabhängige Heizkostenabrechnung Energieeinsparungen von bis zu 20 Prozent und mehr erreicht werden können. Verantwortlich dafür ist großteils nicht die Technik, sondern der Mensch.
Durch das Bewusstsein, dass man durch die verbrauchsabhängige Abrechnung nun effektiv das bezahlt, was man tatsächlich verbraucht, bewirkt bei so manchen Wohnungsnutzern ein Umdenken. Waren früher Raumtemperaturen von 25 Grad und geöffnete Fenster keine Seltenheit, so steht jetzt in vielen Haushalten die Kostenreduzierung und somit das Energiesparen an erster Stelle.
Das Grundprinzip: wer weniger verbraucht – zahlt auch weniger kann bereits durch die Umsetzung einfacher Energiespartipps im Handumdrehen erreicht werden.
Temperaturabsenkungen um 1 Grad erzielen Einsparungen von bis zu 6 Prozent
Gezieltes Lüften (für 1 – 3 Minuten Durchzug produzieren) bringt weitere Einsparungen und eine gesunde Raumluft mit sich
Durch die Absenkung der Raumtemperatur bei Abwesenheit und nachts (um 4 Grad) können bis zu 10 Prozent Energie eingespart werden.
Abends Rollläden, Jalousien und Vorhänge schließen, dadurch können Energieverluste reduziert werden.
Durch das Verdecken der Heizkörper mit Vorhängen oder Verkleidungen kann die warme Luft nicht mehr richtig zirkulieren. Dies bringt erhöhte Verluste mit sich. Auch Staubablagerungen bringen erhöhte Verluste mit sich.
Vor jeder Heizsaison sollten die Heizkörper entlüftet werden. Durch die Luft im Heizungskreis wird mehr Energie benötigt.
Eine regelmäßige Kontrolle und Reinigung der Heizanlage beugt ungewolltem Energieverbrauch vor. Ein Millimeter Ruß bedeuten ca. 4 Prozent mehr Energieverbrauch.
Wohnungsbezogene Energieerfassung ab 1. Jänner Pflicht
Für Mehrfamiliengebäude, die nach dem 30. Juni 2000 (Datum Baukonzession) errichtet wurden, war die Erfassung des Energiebedarfes pro Wohnung bereits gesetzlich vorgeschrieben. Für Gebäude die nach diesem Datum errichtet wurden und über mehr als vier Wohneinheiten verfügen, sowie gemeinsam die Heizanlage nutzen, ist eine verbrauchsabhängige Abrechnung ab 1. Jänner 2015 Pflicht.
Für all jene, die ihr Gebäude noch vor Jahresende mit den entsprechenden Zählern ausrüsten, erhalten einen Landesbeitrag im Ausmaß von bis zu 30 Prozent der anerkannten Kosten oder können alternativ um eine Steuerbegünstigung im Ausmaß von bis zu 50 Prozent der Ausgaben ansuchen.
Förderungen im Kurzüberblick
Um in den Genuss des Landesbeitrages zu kommen, muss vor Beginn der Arbeiten ein entsprechendes Gesuch (siehe Webseite der Provinz) an das Amt für Energieeinsparung gerichtet werden. Nur Gesuche ab einen Betrag von 4.000 Euro zuzüglich der gesetzlichen Mehrwertsteuer werden berücksichtigt. Eine weitere Voraussetzung um den 30-prozentigen Landesbeitrag in Anspruch nehmen zu können, ist das Rechnungsdatum. Dieses muss vor dem 1. Jänner 2015 liegen. Zudem muss das Gebäude nach dem 30. Juni 2000 errichtet worden sein und alle Wohneinheiten, deren Verbrauch gemessen wird, müssen unabhängig regelbar sein (Einbau von Thermostatventilen). Bezuschusst wird der Einbau von Wärmemengenzählern oder Heizkostenverteilern, sofern ersteres technisch nicht möglich ist, sowie der Einbau von Warmwasserzählern. Der Beitrag wird in der Regel bereits nach sechs Monaten ab Gesuchsstellung und Vorlage der quittierten Rechnungen ausbezahlt.
Alternativ zum Landesbeitrag kann auch der Steuerabzug im Ausmaß von 50% der Investitionskosten in Anspruch genommen werden. Der Steuerabzug ist zu gleichen Teilen auf 10 Jahre aufzuteilen und wird von der geschuldeten Einkommenssteuer (IRPEF) abgezogen.
Um den Steuerabzug in Anspruch nehmen zu können, muss bei der Bezahlung der Rechnungen der Zahlungsgrund (Gesetz, Rechnungsdaten, Steuer- und Mehrwertsteuernummer des Auftragnehmer und Auftraggebers angeführt werden). Abschließend wird die Rechnung und der Überweisungsschein bei der nächsten Steuererklärung beigelegt.
Zähler zur individuellen Energieerfassung
Um den Verbrauch der einzelnen Wohneinheiten messen zu können, gibt es verschiedene Systeme, die die individuelle Erfassung des Energieverbrauches für die Heizung, Kühlung und das Warmwasser ermöglichen. Um die Raumtemperaturen getrennt regeln zu können, müssen die einzelnen Wohneinheiten mit Thermostatventilen ausgestattet werden.
Bezuschusst wird auch der Einbau von ThermostatventilenBezuschusst wird auch der Einbau von Thermostatventilen
Durch diese Zähler und Regeltechnik wird die Abrechnung des Energieverbrauches gerecht, denn jeder zahlt nur das was er effektiv verbraucht und für den einzelnen Nutzer wird alles nachvollziehbarer.
Die erste Wahl zur Erfassung des Energieverbrauches sind die Wärmemengenzähler. Hierbei handelt es sich um Geräte, welche in den Vor- bzw. Rücklauf (=Heizungsleitung zum Heizkörper hin bzw. vom Heizkörper weg) eines Heizkörpers, einer Wohnung bzw. eines gesamten Gebäudes eingebaut werden, um den Energieverbrauch zu bestimmen.
Sollten die Wärmemengenzähler aus technischer Sicht nicht möglich sein, so kann der Energieverbrauch auch mittels der so genannten Heizkostenverteiler ermittelt werden. Diese Geräte werden direkt am Heizkörper befestigt und erfassen dort durch den guten Wärmekontakt die Temperatur des Heizkörpers, aus welcher dann über die Heizleistung ein Maß für die verbrauchte Heizenergie ermittelt werden kann.
Die Thermostatventile werden hingegen benötigt, um einzelnen Zonen innerhalb der Wohnung oder jeden Raum einzeln regeln zu können. Auf diese Weise kann durch Absenkung der Raumtemperaturen einiges an Energie eingespart werden.
Der Warmwasserzähler wird hingegen benötigt, um den Energieverbrauch für die Warmwasserproduktion bestimmen zu können und somit auch in diesem Bereich eine gerechte Energieaufteilung vornehmen zu können.

TEXT: Christine Romen, Energieforum Südtirol

Bauen, Sanieren und Energie

26. Wohnbau Informationsmesse

18. - 19. Oktober 2014 im Waltherhaus in Bozen
Bei freiem Eintritt erhält der Besucher eine umfassende Beratung, von der Wohnbauförderung und anderen Finanzierungsmöglichkeiten, bis hin zur Erstellung eines persönlichen Finanzierungsplanes. Auskunft gibt‘s aber auch über Steuerabzüge (50 und 65 Prozent), die Mietwohnungen des Wohnbauinstituts, den Elektrosmog in den Wohnungen, die Wohnbaugenossenschaftsberatung u.v.m.

Die Informationsmesse bietet außerdem einen einzigartigen Überblick über neuartige Dämm- und Baustoffe, über Energiespar- und Lüftungssysteme bis hin zu Solaranlagen und Regenwassernutzung. Diese Bereiche werden in einer eigenen Fachausstellung von kompetenten Fachleuten betreut. Abgerundet wird das vielseitige Programm und zahlreichen Fachvorträgen zu den verschiedensten Themen.
Fachvorträge
Samstag, 18. Oktober :
10 Uhr
Förderungen im Kurzüberblick (Landes- und Staatsförderungen- Steuerabzug – Kubaturbonus) Christine Romen, Energieforum Südtirol.

11 Uhr
Neuerungen im Wohnbaugesetz: Martin Zelger, Amtsdirektor Amt für Wohnbauförderung;
Geom. Karin Plank, Technisches Amt für den geförderten Wohnbau.

14 Uhr
Geothermie: Vor- und Nachteile einer Wärmepumpe: Dr. Ing. Norbert Klammsteiner, Energytech.

15 Uhr
Das richtige Heizsystem
Biomasse - Wärmepumpe – Öl – Gas: Christine Romen, Energieforum Südtirol.

16 Uhr
Staatliche Förderungen für Sanierungsmaßnahmen Steuerabzug im Ausmaß von 50 Prozent und 65%: Dr. Josef Vieider, Steuerexperte.
Sonntag, 19. Oktober:
10 Uhr
Energieeffiziente Altbausanierung: Günther Gantioler, wissenschaftlicher Leiter des Passive House Institute Italia.

11 Uhr
Feuchte und Schimmel in den Wohnräumen: (Ursache und Abhilfe) Stefan Thar, dipl. Ing. Schimmelpilzsachverständiger TÜV.

14 Uhr
Traditionelle und innovative Wärmedämmstoffe im Vergleich: Peter Erlacher, Bauphysik und nachhaltiges Bauen, Naturns

15 Uhr
Schallschutz im Wohnungsbau: Geom. Elmar Tapfer, Experte

16 Uhr
Selbstbau von Sonnenkollektoren: Erich Romen, Vorsitzender von AFB und Energieforum.
Fachberatung
S
amstag und Sonntag
Fachkundige Personen stehen Ihnen täglich kostenlos jeweils von 9 bis 18 Uhr, in folgenden Bereichen mit Informationen zur Verfügung:
Wohnbauförderung
Planungsberatung
Finanzierungsberatung
Wohnbauförderung in der Landwirtschaft
Wohnbaugenossenschaftsberatung• Behindertengerechtes Bauen
Sozialwohnungen des Instituts
Wohngeld
Erdstrahlen und Elektrosmog
Ökologisches und gesundes Bauen
LO-feng shui
Steuerrecht im Wohnbau und Steuerabzüge für Sanierungsmaßnahmen (50 und 65 Prozent)
Förderung zur Energieeinsparung
Energieausweis
Energieberatung - Energiesparen
Niedriegenergiehaus - Passivhaus
Selbstbau von Sonnenkollektoren
Fachausstellung
Samstag und Sonntag
Spezialisierte Firmen stellen Produkte zum Thema „Gesunde Baustoffe und alternative Energietechnik“ vor. Die Besucher können täglich von 9 bis 18 Uhr Informationen und Auskünfte von fachkundigen Personen über nachstehende Materialien und Produkte erhalten:
Dämm- und Baustoffe
Solaranlagen
Fotovoltaikanlagen
Kontrollierte Wohnraumlüftung
Wandheizsystem
Hackschnitzel- und Pelletsanlage
Wärmepumpe
Wand- und Deckenaufbau in Holzbauweise
Lehmziegel, Lehmputz
Naturfarben Trockenbau
Ganzhausheizung
Passivhäuser in Massivbauweise
Fenster für Niedrigenergie- und Passivhäuser
Erdwärme
Dach-Absturzsicherung
Schlüsselfertige Altbausanierung
Regenwassernutzung
Energiesparziegel
Selbstbau von Sonnenkollektoren
Einrichtungsplanung
Fertighäuser
Kinderbetreuung
In einer eigens vorbereiteten Kinder­ecke werden Ihre Kinder beaufsichtigt und unterhalten, während Sie sich die nötigen Informationen einholen können.
Veranstalter