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60 Millionen Flüchtlinge weltweit

Auf der Flucht vor Unruhen, Kriegen, Hunger
60 Millionen Menschen weltweit sind auf der Flucht. Die Vereinten Nationen warnen vor einer gigantischen globalen Katastrophe. Von den rund 60 Millionen Flüchtlingen sind die Hälfte noch Kinder. Nur ein Bruchteil schafft es nach Europa.
Von den weltweit fast 60 Millionen Flüchtlingen sind laut dem Report 2014 des Uno-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR):
19,5 Millionen Flüchtlinge, die ihre Heimat verlassen mussten,
38,2 Millionen Vertriebene innerhalb ihres eigenen Landes,
1,8 Millionen Asylbewerber.
Diese Zahlen wurden am 20. Juni, anlässlich des „Tags des Flüchtlings“ veröffentlicht. Das sind so viele Menschen, wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Fast 218.000 Menschen aus Afrika oder Asien gelangten im vergangenen Jahr nach Schätzung des UNHCR mit dem Boot übers Mittelmeer. Etwa 3500 kamen laut dem Bericht bei der Überfahrt ums Leben. Das Ausmaß der weltweiten Vertreibung stelle „alles bisher Gesehene in den Schatten“, sagte Uno-Flüchtlingskommissar António Guterres.
Zur Zeit ist Syrien das Land, aus dem die meisten Menschen fliehen. Bis vor kurzem war es Afghanistan, das vom Bürgerkrieg gebeutelt wird und für viele Menschen nicht mehr Heimat sein kann. Aber auch aus Somalia flohen über eine Million Menschen vor Gewalt und Bedrohung. Damit kommen mehr als die Hälfte aller Vertriebenen aus diesen drei Ländern. Noch höher ist die Zahl der Menschen, die innerhalb des eigenen Landes auf der Flucht ist, vor allem im Irak, in Syrien, in der Demokratischen Republik Kongo und im Südsudan.
Erstmals listet das Uno-Hilfswerk die Türkei als den Staat auf, der die meisten Flüchtlinge (1,59 Millionen) aufgenommen hat, gefolgt von Pakistan (1,51 Millionen). Doch wenn die Zahl der Flüchtlinge in Relation zur Einwohnerzahl des Landes gesetzt wird, liegt der Libanon weit vorn. Das Land hat etwas mehr als vier Millionen Einwohner und 1,15 Millionen Flüchtlinge aufgenommen.

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Erste Arbeitserfahrungen sammeln

Bonsu stammt aus Ghana. Er kann sich auf italienisch verständigen und versteht die Anweisungen: die Grasbüschel im Garten sollen vor dem Umgraben entfernt werden. Bonsu ist einer jener Asylanten, die durch das Projekt „Freihand“ von der Caritas vermittelt werden, damit sie Arbeitserfahrungen sammeln können.
Flüchtlinge tun sich in Südtirol schwer, einen Arbeitsplatz zu finden. Ausbildung, Studientitel und Arbeitserfahrung aus ihrer Heimat werden in Europa vielfach nicht anerkannt. Dazu kommen noch rechtliche und sprachliche Hürden. Doch gerade für Frauen und Männer, die aus ihrer Heimat fliehen und dort alles zurücklassen mussten, ist Arbeit wichtig: Sie vermittelt Selbstbewusstsein, stärkt die Selbständigkeit, bringt zeitliche Strukturierung und hilft, Kontakte zur Südtiroler Bevölkerung aufzubauen. Im Projekt Freihand gewinnen daher beide Seiten: Südtiroler bekommen Unterstützung bei anfallenden Arbeiten und die betreuten Flüchtlinge können ihre Situation verbessern. Außerdem bekommen sie Einblick in die Südtiroler Lebensweise.
Melden Sie sich!
Falls jemand Unterstützung bei anfallenden Arbeiten braucht, kann er/sie sich bei der Caritas Flüchtlingsberatung oder im Haus Arnika melden. Die Mitarbeiter kennen jeden einzelnen Flüchtling im Projekt gut und suchen für jeden Auftrag die am besten passende Person - normalerweise sind Migrant(inn)en überqualifiziert. Die Caritas koordiniert alle Einsätze im Projekt Freihand und steht vor, während und nach dem Einsatz für jegliche Rückfragen zur Verfügung.
Arbeitserfahrung sammeln ist für Asylsuchende wichtig: Bonsu hilft bei der Gartenarbeit in Deutschnofen. Die Verständigung klappt gut, Bonsu hat in seiner Heimat auch in der Landwirtschaft gearbeitet. Der blaue Schurz soll vor dem schmutzig Werden schützen. Die Frau erklärt, was zu tun ist und gemeinsam erledigen sie an einem Vormittag die beschwerliche Arbeit. Zwischendurch wird ein bisschen geredet, über die Familie, die Kinder, die Zukunft ... und über den Kuckuck, den Bonsu auch aus Ghana kennt.