KVW Aktuell

Management-Seminar

Frauen in der Gemeindepolitik
Die eintägigen Semianre vermitteln Frauen in ihrer politischen Arbeit wichtige aktuellle Managementprinzipien. Es referiert das EURAC-Team für Public Management.

Wollen sich Frauen neben Familie, Beruf und Ehrenamt auch politisch einbringen, so ist Management gefragt. Was schon im persönlichen Umfeld gilt, gilt mehr noch für Politik und Verwaltung. Gemeinderätinnen, Referentinnen oder Bürgermeisterinnen sind besonders gefordert, aber auch interessiert. Dies zeigt sich bei einem speziellen Seminar der KVW Frauen in Zusammenarbeit mit dem Landesbeirat für Chancengleichheit und organisiert von der EURAC.
Die Themen: moderne Managementprinzipien und Instrumente für Gemeinden. Wie kann die Zusammenarbeit zwischen Politik und Verwaltung gut funktionieren? Welche Rollen kommen Gemeinderat, Ausschuss und Gemeindesekretärin zu? Was macht eine Gemeinde einzigartig und zu einer unverwechselbaren Marke? Wie lassen sich neue Medien wie Facebook, Twitter & Co optimal nutzen?
Die ersten beiden Seminartage fanden bereits in Brixen und Schlanders statt. Zahlreiche Frauen, allesamt in den Gemeindestuben engagiert, fanden sich in den Räumlichkeiten des KVW ein und diskutierten mit ExpertInnen die Herausforderungen und Lösungsmöglichkeiten für eine nachhaltig erfolgreiche Gemeindepolitik.

Weitere Termine: 5. Februar 2016 in Meran und 6. Februar in Bruneck.
Die Teilnahme ist kostenlos.
Infos unter: frauen@kvw.org

TEXT: Josef Bernhart

KVW Aktuell

Es geht um Humanität

Josef StrickerJosef Stricker

Menschen, die vor Krieg und Terror fliehen, sind Hilfesuchende. Als solche sind sie, jedenfalls in der übergroßen Mehrheit, Opfer. Man darf sie nicht zu Tätern machen. Genau das passiert immer wieder, wenn auch auf unterschiedliche Weise. Häufig wird die Flüchtlingskrise mit dem Terror des Islamischen Staates verknüpft. Natürlich besteht die Gefahr, dass in der Masse von Flüchtlingen auch potentielle Terroristen versteckt sind. Sollten wir deswegen niemanden mehr hereinlassen?
Ein anderes Beispiel. Die Aufnahmebereitschaft von Flüchtlingen in der EU wird am Bedarf an Facharbeitern gemessen. Wieder andere bringen die Geburtenrate ins Spiel und sehen in der Zuwanderung eine gute Gelegenheit, die Finanzierung unserer Rentensysteme auch in Zukunft sicherzustellen. Da kann es in einem späteren Moment Zusammenhänge geben. Für die Aufnahme von Flüchtlingen sind solche und ähnliche Überlegungen absolut zweitrangig. Bei Flüchtlingen geht es nicht um Einwanderungspolitik, sondern um Humanität. Menschen aus Kriegsgebieten, die an die Tore Europas klopfen, sind Hilfesuchende und (noch) keine Arbeitskräfte.
Eine andere Lektion aus der Nachkriegsentwicklung. Wir dürfen Einwanderer, wie auch immer sie ins Land gekommen sind, als Arbeitsuchende oder als Asylanten, nicht alleine lassen. Die Mörder von Paris sind, nach allem, was man bisher weiß, abschreckende Beispiele für eine misslungene Integration in den Großstädten Frankreichs. Wenn Ausländer am Rande der Städte in für sie reservierten Wohnvierteln zusammengepfercht leben, die meisten Jugendlichen nicht nur ohne Arbeit, sondern auch ohne Perspektive für die Zukunft sind, sollte man sich nicht wundern, wenn auf so einem Humus Kriminalität gedeiht bis hin zur Bereitschaft, terroristisch aktiv zu werden.
Noch einmal - bei der Flüchtlingsfrage sind Humanität und gesunder Menschenverstand gefragt.

TEXT: Josef Stricker