Blick zurück
Unser Faschingsbeitrag

Köstliche Erinnerungen seit 1985

„Es war einmal im fernen Jahre...“
Al dente
Daß es in unserer Welt auch so etwas gibt, haben Sie sicherlich noch nicht gewußt: eine Normung – ein Gesetz gewissermaßen – für den Spaghetti-Qualitätsbegriff „al dente“. – Wir wissen nun, daß die Nudel „mit allen Zähnen“ gekaut werden muß, um feststellen zu können, ob sie „al dente“ ist oder nicht. – Was uns noch fehlt, ist eine klare, eindeutige Übersetzung ins Deutsche: „Zum Zahn“?
SZ / 3.8.1985
Al dente
Außer allerlei Gerätschaften hat die Internationale Organisation für Standardisierung (ISO) in Genf nun auch weltweit geltende Normen für Spaghetti und andere Nudelwaren festgelegt. Laut ISO kann der professionelle Tester jetzt erkennen, ob die ihm vorliegende Pasta weicher oder harter Natur sei.Die neue Nudel-Norm war nach Ansicht der 90 Mitgliedsländer umfassenden ISO notwendig geworden, „um die mit instrumentellen oder praktischen Methoden erzielten sensorischen Analyseergebnisse zu überprüfen.“
Der Spaghetti-Standard legt fest, wie die Oberflächenstruktur der einzelnen Nudel mit bloßem Auge zu erkennen ist. Außerdem kann al dente, so „der Widerstand beim Beißen zwischen Zähnen und Gaumen“, weltweit einheitlich bestimmt werden. Im Detail wird beschrieben, wie die ausgewählten Testnudeln zubereitet und gekocht werden sollen. Das Teigwarengericht muß nach Vorschrift von sechs ausgebildeten Testern dem Munde zugeführt „und mit allen Zähnen zerkaut werden“.
Die Note eins erhalten sehr zarte, die Note neun sehr widerstandsfähige Spaghetti.
Reuters / 1985

Editorial
Kulinarik im Wandel

Innovation und Verantwortung

Liebe Köchinnen und Köche,
liebe Freunde der Kochkunst, sehr geehrte Leserschaft,
wir leben in einer Zeit des kulinarischen Wandels – in einem Zeitalter der Küchenvisionäre, in dem Tradition und Innovation Hand in Hand gehen. Die Fortschritte in der Lebensmitteltechnologie bieten uns Köchinnen und Köchen ungekannte Möglichkeiten. Von präzisem Food Pairing bis hin zur Nachhaltigkeit in der Produktion – die moderne Technik hilft uns, Geschmack neu zu definieren und gleichzeitig bewusster mit unseren Ressourcen umzugehen.
Doch Technik allein ist nicht genug. Kulinarik ist und bleibt ein Handwerk, das durch Leidenschaft und Wissen lebt. Der laufende Küchenmeisterlehrgang am BBZ Emma Hellenstainer zeigt eindrucksvoll, wie wichtig diese Kombination ist. Hier entwickeln die angehenden Meister nicht nur ihre Fähigkeiten weiter, sondern werden auch zu Botschaftern unserer gemeinsamen Werte: Qualität, Respekt vor den Zutaten und Freude am Genuss.
Ein weiteres zentrales Thema ist das richtige Handeln in Notsituationen. Ob in der Küche oder im Service – wir tragen Verantwortung für unsere Teams und Gäste. Gezielte Schulungen und ein klarer Kopf können in kritischen Momenten den Unterschied machen. Lasst uns gemeinsam daran arbeiten, nicht nur exzellente Gerichte zu kreieren, sondern auch in schwierigen Situationen vorbildlich zu handeln.
Unsere Berufung ist es, Genussmomente zu schaffen – eine Aufgabe, die heute mehr denn je kreatives Denken und die Bereitschaft, Grenzen zu verschieben, verlangt. Lassen wir uns von der Vielfalt der Themen inspirieren und bleiben wir neugierig auf das, was die Zukunft der Kulinarik bereithält.
In persönlicher Wertschätzung
KM Patrick Jageregger
SKV-Präsident