Young Chefs
„Echt guat kochen 5.0“

The Mountain Chef unplugged 2020

Der wohl höchstgelegene Kochwettbewerb Südtirols auf der Schwemmalm in Ulten geht in die fünfte Runde: The Mountain Chef unplugged.
Auch in diesem Jahr läuft die Challenge nach den mittlerweile bewährten Regeln ab. Konvektomaten und elektrische Hilfsmittel gibt es keine, dafür Holzherde und pure Handwerkskunst. Fünf Jungköch*innen treten unter dem Motto „Echt guat kochen“ gegeneinander an. Jede*r von ihnen erhält eine Tasche voll mit Lebensmitteln, die es kreativ zuzubereiten gilt.
Wer darf mitmachen?
Der Südtiroler Köcheverband lädt gemeinsam mit der Schwemmalm alle interessierten Jungköch*innen Jahrgang 1995 und jünger ein, am Wettbewerb teilzunehmen.
Am 21. Juni 2020 werden die Almwiesen des Ski- und Wandergebiets Schwemmalm wieder zur Bühne und die Kandidat*innen kochen vor einem großen Publikum auf. Beurteilt werden die Gerichte von einer Fachjury, die unter den Finalist*innen den „Mountain Chef unplugged 2020“ wählt.
Die Teilnahmebedingungen und das Reglement werden in der Märzausgabe der Fachzeitschrift Südtiroler Köche bekanntgegeben.
SKV-Redaktion

Pflanzenlust

Kochen mit Bäumen, Sträuchern und wilden Wiesenpflanzen

Kätzchen, was für Schätzchen
Die ganze Welt amüsiert sich über tollpatschige Katzen, findet Kätzchen so süß. In Küchen haben Katzen eigentlich nichts verloren, doch die Kätzchen, von denen hier die Rede sein wird, dürfen ins Reich der Genüsse – denn hier geht es um Blütenstände.
Kätzchen künden vom Frühling
Bereits im Winter fallen diese Gebilde an den Zweigen vor allem bei Haseln, Erlen und Birken sowie Lärchen, Latschen und Kiefern auf, um im Frühling so richtig loszulegen. Dann recken und strecken sich die Kätzchen, verändern ihre Farbe und fangen an zu stauben, geben ganze Wolken von Pollen frei. Kätzchen bestehen rein aus männlichen Blüten, die sich hüllenlos zu mehr oder minder schlanken Blütenständen reihen. Weil viele von den Zweigen baumeln und an Katzenschwänze erinnern, nennt man sie Kätzchen. Auch die pelzigen Gebilde bei Weiden („Palmkätzchen“) waren für die Namensgebung ausschlaggebend, bloß sind diese für die Küche weniger geeignet.
Kätzchen ins Körbchen
Kätzchen wollen beizeiten gesammelt sein, noch bevor sie richtig stauben, denn anschließend fallen sie rasch ab. Hasel- und Erlenkätzchen wurden früher gesammelt, getrocknet, gemahlen und zum Strecken von Mehl verwendet. Konnte man es sich leisten, wurde nur der Blütenstaub ausgeschüttelt und als besonders eiweißreiche Zutat zum Brotteig gemischt. Heutzutage erprobt man, ob sich der reichlich enthaltene, an essentiellen Aminosäuren reiche Blütenstaub aus Kätzchen Nahrungsquelle nutzen lässt. Kiefernpollen wird beispielsweise in Chile und Australien dafür getestet, zudem wurde dieser Blütenstaub seit jeher von den indigenen Völkern zu medizinischen Zwecken eingesetzt. Pine Pollen Pancakes, Pine Pollen Bread, klingt doch verlockend! Testen Sie doch mal Latschen- oder Lärchenstaub.
Köstliche Kätzchen-Kost
Zu mühsam? Dann greifen Sie zu kompletten Kätzchen. Sie schmecken zwar nicht sanft und süß, sondern vielmehr herb. Roh wirken sie zusammenziehend und bitter, aber gekocht, gebraten, eingelegt werden sie milder. Und verschwiegen sei nicht, dass viele Kätzchen durch ihren Blütenstaub Heuschnupfen verursachen können – dennoch sind sie eine höchst interessante Küchenzutat. Probieren Sie doch mal Kätzchen-Krokant als crunchy Topping für Desserts.
Verfasst von
Karin Greiner
Diplom-Biologin
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