Pflanzenlust

Kochen mit Bäumen, Sträuchern undwilden Wiesenpflanzen

Springkrautpflanzerl
Kraut-rühr-mich-nicht-an!
Springkräuter bezeichnet der Volksmund auch als Rührmichnichtan, nach der speziellen Eigenschaft dieser Pflanzengruppe. Kommt man ihnen zu nahe, spritzen die Samen umher. Da darf man fast schon ans Schlaraffenland denken, nur fliegen einem hier nicht gebratene Hühner, sondern nussige Körner schier in den Mund.
Dreierlei Ungeduld
Das Echte oder Große Springkraut (Impatiens noli-tangere) mit wundervollen gelben Schaukelblüten ist die einzige heimische Springkrautart. Das Kleinblütige oder Sibirische Springkraut (Impatiens parviflora) mit eher unauffälligen gelben Blüten, das aber in großen Beständen in vielen Wäldern wächst, stammt ebenso wie das imposante Indische, Drüsige oder Rote Springkraut (Impatiens glandulifera) aus den Gebirgen Zentralasiens. Gerade das Letztgenannte wird als invasiver Neophyt mit kritischem Blick beobachtet. Warum ihm nicht Einhalt gebieten, indem man seine Samen isst und die Vermehrung damit stoppt?
Samenschleudern
Was für ein Spaß! Man muss sie nicht einmal anlangen, schon hüpft’s bei den Springkräutern. Die reifen Fruchtkapseln explodieren, ausgelöst durch geringste Erschütterung. Die Samen sitzen quasi auf Schleudersitzen. Durch plötzliches Aufreißen der bis zum Bersten gespannten Fruchtkapsel werden die stecknadelkopfgroßen Samenkörner raketenartig beschleunigt und bis zu acht Metern weit geschossen. Übertragen auf menschliche Verhältnisse würde das bedeuten, dass ein Mensch per Schleudersitz 20.000 Meter, also 20 Kilometer zurücklegen würde.
Spring-in-die-Tüte
Wem es gelingt, die Samen zu fangen, hat richtig Freude. Jede Pflanze bildet mehrere tausend Samen, und es stehen stets ganz viele Pflanzen dicht beieinander. Da sollte es doch nicht schwierig sein, ein paar hundert Samen zu ernten? Man pflückt Stängel mit reifen Kapseln, nachdem man sie vorher mit einer Tüte umhüllt hat. Die Tüte kann man dann klopfen, dabei springen die Samen heraus und sammeln sich auf dem Boden. Stängel, Blätter und Kapselreste fischt man heraus, die Samen leert man auf einen großen Teller und befreit sie von unerwünschten Teilen.
Spring-in-den-Mund
Die Samen sind neben den Blüten das Einzige, was man von den Springkräutern genießen kann. Sie sind ölhaltig und erinnern vom Aroma an Walnüsse. Noch unreif und weiß schmecken sie grasig, reifer und braun bis grau dann nussiger, vollreif und dunkelbraun bis schwarz kräftig nussig-herb. Man kann sie roh, geröstet oder auch getrocknet verzehren. Sie eignen sich als Nussersatz, man kann sie einfach über Müsli, Salat und Gemüse streuen, Gebäck damit anreichern oder Pesto damit mixen. Kurzum überall, wo auch Nüsse verwendet werden. Ach ja, die Blüten gibt es auch noch – mit einer feinen Süße, für Gelee, Sirup, Eis oder zum Aromatisieren von Essig.
Verfasst von
Karin Greiner
Diplom-Biologin
www.pflanzenlust.de

Bezirke
Erneuerung

Tobias Zanotto, Obmannstellvertreter im Eisacktal

KM Tobias Zanotto, Fachlehrer für Kochen an der „Emma Hellenstainer“ in Brixen, ist kürzlich auf Vorschlag von BO Alfred Putzer mit einstimmigem Beschluss des Bezirksausschusses zum SKV-Bezirksobmannstellvertreter im Eisacktal gewählt worden.
v.l.n.r. BO-Stellvertreter, Hannes Papst, Kochfachlehrer an der Emma Hellenstainer in Brixen und neuer BO-Stellvertreter, KM Tobias Zanotto, Bezirksobman Alfred Putzer.
BO Putzer zeigte sich gemeinsam mit den Ausschussmitgliedern hoch erfreut, dass sich Tobias Zanotto dieser wertvollen und ehrenhaften Aufgabe stellt und Verantwortung übernimmt. Besonders erfreut zeigte sich Putzer darüber, dass damit auch wieder eine direkte und sehr wertvolle Vernetzung des Köcheverbandes auf Bezirksebene mit der Landesberufsschule Hellenstainer gegeben ist. Die Schule ist das Ausbildungszentrum für die Gastronomie und Hotellerie im Eisacktal und Wipptal und bietet viele Möglichkeiten des Netzwerkens, die von größter Bedeutung für die Entwicklung des Kochberufs in den zentralen Tälern von Südtirol sind. Alfred Putzer bedankte sich bei den Mitgliedern im Bezirksausschuss für das große Vertrauen und die Unterstützung. Mit Tobias Zanotto und Hannes Papst ist nun eine schlagkräftige junge Generation an vorderster Front im Bezirksausschuss mit dabei. Damit wurde die Grundlage geschaffen für einen anstehenden Generationenübergang.
Tobias Zanotto in einer ersten Stellungnahme:
„Aus meiner Sicht müssen Bildung, Wirtschaft und der Verband noch mehr zusammenarbeiten, um die junge Generation der Köchinnen und Köche zu fördern und zu unterstützen. Zudem muss immer wieder auf den Stellenwert der Schulen, der beruflichen Aus- und Weiterbildung und deren Bedeutung hingewiesen werden. Die duale Ausbildung, die Ausbildung der Kochlehrlinge muss uns allen, sei es in der Schule wie auch in den Betrieben, eine Angelegenheit des Herzens sein. Kochen ist Passion, Kochen ist Leidenschaft und gemeinsam können wir die junge Generation dazu motivieren den Kochberuf mit Freude auszuüben. Eine gute Ausbildung im Betrieb und in der Schule schafft für junge Menschen ein starkes Fundament, das dann die jungen Menschen weiterentwickeln können.“

Die Redaktion rs