8 Ausblick auf weitere sozialpolitische Bereiche

8 Ausblick auf weitere sozialpolitische Bereiche

Im Rahmen des vorliegenden Planungsinstruments sind, wie erwähnt, die Senioren-, Familien- und Jugendpolitik sowie das Thema Migration-Integration-Zusammenleben vertieft worden. Dieses Kapitel ist einigen Themenstellungen und Diensten aus dem sozialen Bereich gewidmet, die für das Wohlbefinden und die individuelle Entwicklung der Menschen genauso von Bedeutung sind, jedoch im Rahmen der vorliegenden Studie nicht ausführlich behandelt wurden: die Unterstützung der Menschen mit Behinderungen, die Gleichstellung von Frauen und Männern und die Suchtproblematik. Diese Einschränkung ist dadurch begründet, dass diesbezüglich die Kompetenz vorrangig bei der Landesverwaltung liegt bzw. von anderen öffentlichen (z. B. vom Sozialsprengel oder vom Gesundheitswesen) oder privaten Einrichtungen wahrgenommen wird. Solche Einrichtungen werden teilweise durch die Landesverwaltung gefördert und üben ihre Tätigkeit u. a. im Rahmen von Konventionen mit der Stadtgemeinde aus. Sie werden von der Stadtgemeinde zum Teil finanziell unterstützt bzw. nutzen von der Gemeinde zur Verfügung gestellte Strukturen. Die Stadtgemeinde verfolgt aufmerksam die Problemstellungen in den einzelnen Bereichen, da sie diesbezüglich laufend auch Ansprechpartnerin für die Bevölkerung ist.
In den nächsten Monaten wird die Stadtgemeinde Meran eine Initiative starten, um sich ein Bild von den Entwicklungen in den verschiedenen Bereichen zu machen und gemeinsam mit den institutionellen Ansprechpartnern und der Bevölkerung die Handlungsfelder für die Zukunft auszuloten. Hierfür werden themenbezogen moderierte Gesprächsrunden organisiert. Bei dieser Gelegenheit wird auch erörtert, wie die betreffenden Einrichtungen in das Konzept der Gemeinschaftsentwicklung einbezogen werden können, das die Richtschnur für die künftige Sozialpolitik in Meran darstellt. Auf die Förderung der Kooperation wird diesbezüglich ein besonderes Augenmerk gelegt.
In geraffter Form werden nachfolgend Informationen zum Kontext und zum aktuellen Stand der Maßnahmen in einigen Bereichen eingeblendet:

8 Ausblick auf weitere sozialpolitische Bereiche

8.1 Menschen mit Behinderung

Kontext
Für Menschen mit Behinderung verfügt Südtirol über ein gutes Betreuungsnetz im Rahmen der schulischen und der beruflichen Ausbildung. Die kontinuierliche Eingliederung in die Arbeitswelt ist ein Kernziel und findet eine ausreichende Unterstützung vor allem durch öffentliche Verwaltungen und Sozialgenossenschaften. Aufbauend auf den Fachplan 2012-2015 umreißen das Landesgesetz Nr. 7/2015 und die nachfolgenden Durchführungsbeschlüsse die Anforderungen an die Unterstützungsmaßnahmen zur Teilhabe und Inklusion von Menschen mit Behinderungen in den verschiedenen Bereichen: Unterstützung der Familien, Bildung, Beschäftigungsfähigkeit und Arbeitsintegration, soziale Teilhabe und Wohnen.
Aktueller Stand der Maßnahmen
Die in Meran angesiedelte Sozialgenossenschaft Independent L weist für Menschen mit Behinderungen in ganz Südtirol eine Vorreiterrolle bei der Förderung eines selbstbestimmten und barrierefreien Lebens auf. Von den zahlreichen Projekten ist aktuell die Initiative mit der Gemeinde Meran und dem Fraunhoferinstitut „Smart City“ hervorzuheben. Damit wird die Stadt fit gemacht für die digitale Zukunft und den Einsatz von neuen Sensorentechniken, die gerade im Lebensalltag von Menschen mit Behinderung einen Qualitätssprung versprechen. Die Unterstützung von Menschen mit Behinderung entspricht dem Planungsleitsatz des Social Targeting und ist als Ziel der Gemeinschaftsentwicklung auf Stadtviertelebene zu betrachten (vgl. dazu die bereichsübergreifenden Maßnahmen) sowie unter dem Thema Mobilität angesprochen. In den vorliegenden Plan aufgenommen wurde auch das Anliegen der Errichtung eines runden Tisches als Diskussionsplattform für diesbezügliche Problemstellungen.