Vorwort

Aufgaben der Gemeinde und Schwerpunkte des Sozialplans

Vizebürgermeister Andrea Rossi, Bürgermeister Paul Rösch, Referent Stefan Frötscher
Familienfreundlich, aufgeschlossen für die Anliegen der Jugend, wertschätzend gegenüber älteren Menschen, aber auch aktiv in der Gestaltung des Zusammenlebens von Menschen mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund, so verstehen wir als Gemeindeverwalter unsere soziale Verantwortung. Die Stadtgemeinde Meran schafft Rahmenbedingungen für eine gute Stadtentwicklung und führt selbst Dienste oder beauftragt damit andere Träger. Sie nimmt ihre Verantwortung als Verwalterin stets mit Blick auf die Bedürfnisse der Menschen wahr und ist täglich Ansprechpartnerin zu den Problemstellungen, die diesen am Herzen liegen. Die Stadtgemeinde arbeitet dabei eng mit dem Sozialsprengel, den Schulen, dem Sanität und anderen öffentlichen Körperschaften, vor allem der Landesverwaltung, sowie mit privaten Einrichtungen zusammen.
Wir leben in unserer Stadt in einer großen Gemeinschaft. Sie als Bürgerinnen und Bürger von Meran gestalten sie täglich mit: in der Familie, in der Nachbarschaft, im Beruf und in der Freizeit. Der am 26.11.2019 vom Gemeinderat genehmigte Sozialplan 2020-2022 umfasst die von Ihnen, den Sozialpartnern, der Zivilgesellschaft und den verschiedenen Einrichtungen im sozialen Bereich eingebrachten Anregungen und Ideen zur künftigen Gestaltung des Gemeinwesens.
Schwerpunkte des Sozialplans 2020-2022 bilden Bereiche, in denen die Stadtgemeinde eigene Zuständigkeiten aufweist und in erster Linie in der Verantwortung steht:
die Familienpolitik als umfassendes Gestaltungsfeld von den Betreuungseinrichtungen für die Kleinkinder über die Schulplanung bis hin zum Wohnbau,
die Seniorenpolitik und die Jugendpolitik als wichtige Teilbereiche,
Migration, Integration und Zusammenleben als Bereicherung und Herausforderung für eine inzwischen vielfältiger gewordene Gesellschaft.
Wir laden Sie alle herzlich ein, an der Umsetzung aktiv mitzuwirken, um unsere Stadt gemeinsam noch einladender und lebenswerter zu machen.

1 Allgemeine Einleitung Sozialplan Meran

Aufgabenstellung

Um eine kontinuierliche Entwicklung der gemeindlichen Sozialdienste zu gewährleisten, ist es für die Gemeinde Meran wichtig und unverzichtbar, einen Sozialplan zu beschließen, der sowohl für die Gemeinde als auch für alle anderen AkteurInnen zur Orientierung dient. Der Umstand, dass auf Landesebene seit 2009 kein Sozialplan mehr verabschiedet wurde, macht die lokale Planung noch wichtiger, erschwert sie jedoch gleichzeitig. Die Aktualisierung des Sozialplans auf Gemeindeebene wurde mit dem Ziel angegangen, Konzepte zu entwickeln, die auf die besonderen Anforderungen der Stadt Meran und die spezifischen Kompetenzen der Stadtgemeinde eingehen. Als Schwerpunkte wurde folgende Bereiche ausgewählt: die Senioren-, Jugend- und Familienpolitik sowie der Bereich Migration-Integration-Zusammenleben als vielschichtiges und nur zum Teil neues Aufgabengebiet. Die Aufgabe der Gemeinde liegt einerseits darin, generell in der Stadtentwicklung günstige Entwicklungsmöglichkeiten für Jung und Alt zu schaffen, sodass sich alle StadtbewohnerInnen in Meran gut beheimatet fühlen. Dies betrifft die Kleinkinderbetreuung genauso wie die Kindergärten und das Schulangebot, aber auch die berufliche Entfaltung, die Einbindung in die Gemeinschaft und die Freizeitaktivitäten sowie die aktive Gestaltung und die Versorgung im Alter. In den genannten Bereichen nimmt die Stadtgemeinde selbst Dienste wahr oder gibt die Rahmenbedingungen für die Führung von Diensten vor bzw. ist an der Durchführung der Dienste und Maßnahmen als institutioneller Partner beteiligt. In Kooperation mit anderen öffentlichen und privaten TrägerInnen wirkt die Stadtgemeinde außerdem wesentlich dabei mit, bedarfsgerechte und qualitativ hochstehende soziale Dienstleistungen für die BürgerInnen zu verwirklichen und ist insofern Anlaufstelle für die verschiedenen Zielgruppen.
Den gesetzlichen Rahmen für die Neuauflage dieses Fachplans auf lokaler Ebene bildet die mit LG Nr. 13/1991 festgelegte Kompetenzaufteilung zwischen der Landesverwaltung und den Gemeinden bzw. den von diesen beauftragten Körperschaften. Die Landesverwaltung bestimmt die generelle Ausrichtung der Sozialpolitik, gewährleistet durch Transfers die Finanzierung der Einrichtungen und Dienstleistungen und nimmt Kontrollbefugnisse wahr. Mit der Dezentralisierung der Verwaltung der sozialen Dienste an die Gemeinden und Bezirksgemeinschaften wurden frühzeitig die Weichen in Richtung einer bevölkerungsnahen Versorgungspolitik gestellt, die auch im Gesundheitsbereich ihre Entsprechung findet. Diese Entscheidung erweist sich angesichts der Herausforderungen, die die Gesellschaft heute zu bewältigen hat, als weitblickend und stimmig.
Der Sozialplan der Stadtgemeinde dient als Orientierungsrahmen bei der Wahrnehmung der eigenen und übertragenen Aufgaben im Sozialbereich, der sowohl grundsätzlichen Werthaltungen und strategischen Ansätzen Ausdruck verleiht, als auch Maßnahmen benennt, die auf die konkreten Problemstellungen in Meran eingehen und den besonderen Anforderungen eines städtischen Einzugsgebietes gerecht werden.