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Das Recht auf Wissen
Vereinigung aBRCAdaBRA setzt sich für Interessen der BRCA1 und BRCA2 Mutierten ein
Roberta Lo Cascio
Viel Passion und eine Mission. Das ist die Vereinigung aBRCAdaBRA. Mit Zauberei hat dieser Name nichts zu tun, aber mit Schicksal und was man dagegen tun kann. Vererbbarer Tumor an Brust und Eierstöcken, bzw. an der Prostata. Das ist das Thema, das Roberta Lo Cascia und den anderen, die sich in dieser Vereinigung zusammengeschlossen haben, am Herzen liegt. Sie setzen sich für Früherkennung und Prävention ein, sowie für die Schaffung besonderer Vorsorgeprogramme in den spezialisierten Brustzentren.
Robertas Mutter ist mit 39 Jahren an Brustkrebs gestorben. Neun Jahre war sie damals. Vor neun Jahren ist sie von Mailand nach Bozen gezogen. Geboren ist sie in Apulien. Kaum in Bozen, wird ihr ein Brustkrebs diagnostiziert. Sie ist 29 Jahre alt. „Ich fühlte mich im Krankenhaus in Bozen gut versorgt und war zuversichtlich damals.“ Kaum hatte sie die letzte Chemotherapie abgeschlossen, ein neuer Befund. Die andere Brust. Sie unterzog sich dem genetischen Test und tatsächlich, das Ergebnis zeigte, dass sie eine Mutierte ist. Das heißt, sie ist genetisch vorbelastet, einen Tumor in der Brust und an den Eierstöcken zu entwickeln. BRCA1 und BRCA2 heißen diese Mutationen, die ein 70 – 80% höheres Risiko hat an Brust- und Eierstockkrebs zu erkranken bedingen.
Roberta ist eine Powerfrau mit einer ungemein positiven Ausstrahlung. Von sich selbst sagt sie, sie denke positiv und sei unheilbar optimistisch. Ihre Krankheit hat sie das Kämpfen gelehrt, für sich und für andere.
Die Öffentlichkeit wurde erstmals 2013 auf das Thema der Mutierten aufmerksam, als sich die Schauspielerin Angelina Joli prophylaktisch erst beide Brüste und zwei Jahre später auch die Eierstöcke und Eileiter entfernen ließ. Nach der zweiten Erkrankung und positivem Gentest trifft auch Roberta diese Entscheidung. „Meine Erkrankung wäre zu verhindern gewesen“, sagt sie heute. „Wenn ich es gewusst hätte.“ Sie und die anderen Frauen, die mit ihr in der Vereinigung sind, wollen anderen das ersparen, was sie erlebt haben.
„Wer diese Mutation hat", sagt Roberta, „spielt russisches Roulette." Und deshalb setzt sich aBRCAdaBRA für mehr Aufklärung und für die Bereitstellung von Mitteln ein, für ein intensiviertes Vorsorgeprogramm mit halbjährlicher Magnetresonanz, Ultraschall und Mammographie. Zum heutigen Zeitpunkt werden die Kosten dieser Untersuchungen nur in der Lombardei und im Piemont vom öffentlichen Sanitätsdienst übernommen (vergl. Chance 1/18, Anm. d. Red.). Auch der kostspielige genetische Test wird nur in einigen Regionen gezahlt und meist erst nach dem Auftreten einer Krebserkrankung in jungen Jahren, nicht bei bloßem Verdacht aufgrund von solchen Krebsfällen in der Familie. „Meine Schwester hat nach meiner Erkrankung den Test gemacht. Auch sie ist positiv. Sie ist zurzeit arbeitslos und nicht selten sagt sie, ich kann die Vorsorgeuntersuchung nicht machen, das kostet zu viel.“
Die BRCA1 und BRCA Mutation betrifft nicht nur Frauen. Auch Männer können Träger dieser Mutation sein (und sie auch vererben!), bei ihnen bedingt sie ein höheres Risiko an Brustkrebs und an Prostatakrebs zu erkranken. Die Mutationen BRCA1 und BRCA2 werden auch mit Dickdarmkrebs in Verbindung gebracht.
Aber zurück zu Roberta. Sie setzt sich in ihrer Freizeit unermüdlich für aBRCAdaBRA ein, verteilt Broschüren, Visitenkarten und Buttons, spricht bei Hausärzten vor und hofft, jenen, die sich mit einem positiven Test konfrontiert sehen, helfen zu können und generell dieses Anliegen einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen. „Ich stoße auf viele verschlossene Türen“, sagt sie, „aber ich lasse mich nicht entmutigen! Ich respektiere auch jene, die sich für das Nicht-Wissen entscheiden und keinen Test machen wollen“, betont sie. „Aber auch um diese Entscheidung zu fällen, muss ich wissen!“
Präsidentin der Vereinigung ist Ornella Campanella. Im vergangenen September war sie eingeladen im Senat in Rom über das Anliegen der gemeinnützigen Vereinigung zu sprechen, im kommenden Herbst wird die Vereinigung an einem internationalen Krebsgespräch in Miami teilnehmen. ABRCAdaBRA zählt italienweit etwa 500 Mitglieder, die Facebookseite hat tausend followers. In Südtirol vertreten Roberta Lo Cascio und Daniela Fattor aBRCAdaBRA, im Trentino Silvia Cristofoletti.
Roberta ist eine Powerfrau mit einer ungemein positiven Ausstrahlung. Von sich selbst sagt sie, sie denke positiv und sei unheilbar optimistisch. Ihre Krankheit hat sie das Kämpfen gelehrt, für sich und für andere.
Die Öffentlichkeit wurde erstmals 2013 auf das Thema der Mutierten aufmerksam, als sich die Schauspielerin Angelina Joli prophylaktisch erst beide Brüste und zwei Jahre später auch die Eierstöcke und Eileiter entfernen ließ. Nach der zweiten Erkrankung und positivem Gentest trifft auch Roberta diese Entscheidung. „Meine Erkrankung wäre zu verhindern gewesen“, sagt sie heute. „Wenn ich es gewusst hätte.“ Sie und die anderen Frauen, die mit ihr in der Vereinigung sind, wollen anderen das ersparen, was sie erlebt haben.
„Wer diese Mutation hat", sagt Roberta, „spielt russisches Roulette." Und deshalb setzt sich aBRCAdaBRA für mehr Aufklärung und für die Bereitstellung von Mitteln ein, für ein intensiviertes Vorsorgeprogramm mit halbjährlicher Magnetresonanz, Ultraschall und Mammographie. Zum heutigen Zeitpunkt werden die Kosten dieser Untersuchungen nur in der Lombardei und im Piemont vom öffentlichen Sanitätsdienst übernommen (vergl. Chance 1/18, Anm. d. Red.). Auch der kostspielige genetische Test wird nur in einigen Regionen gezahlt und meist erst nach dem Auftreten einer Krebserkrankung in jungen Jahren, nicht bei bloßem Verdacht aufgrund von solchen Krebsfällen in der Familie. „Meine Schwester hat nach meiner Erkrankung den Test gemacht. Auch sie ist positiv. Sie ist zurzeit arbeitslos und nicht selten sagt sie, ich kann die Vorsorgeuntersuchung nicht machen, das kostet zu viel.“
Die BRCA1 und BRCA Mutation betrifft nicht nur Frauen. Auch Männer können Träger dieser Mutation sein (und sie auch vererben!), bei ihnen bedingt sie ein höheres Risiko an Brustkrebs und an Prostatakrebs zu erkranken. Die Mutationen BRCA1 und BRCA2 werden auch mit Dickdarmkrebs in Verbindung gebracht.
Aber zurück zu Roberta. Sie setzt sich in ihrer Freizeit unermüdlich für aBRCAdaBRA ein, verteilt Broschüren, Visitenkarten und Buttons, spricht bei Hausärzten vor und hofft, jenen, die sich mit einem positiven Test konfrontiert sehen, helfen zu können und generell dieses Anliegen einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen. „Ich stoße auf viele verschlossene Türen“, sagt sie, „aber ich lasse mich nicht entmutigen! Ich respektiere auch jene, die sich für das Nicht-Wissen entscheiden und keinen Test machen wollen“, betont sie. „Aber auch um diese Entscheidung zu fällen, muss ich wissen!“
Präsidentin der Vereinigung ist Ornella Campanella. Im vergangenen September war sie eingeladen im Senat in Rom über das Anliegen der gemeinnützigen Vereinigung zu sprechen, im kommenden Herbst wird die Vereinigung an einem internationalen Krebsgespräch in Miami teilnehmen. ABRCAdaBRA zählt italienweit etwa 500 Mitglieder, die Facebookseite hat tausend followers. In Südtirol vertreten Roberta Lo Cascio und Daniela Fattor aBRCAdaBRA, im Trentino Silvia Cristofoletti.