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Auf die Qualität kommt es an!
Vortrag in Meran: Fokus Ernährung - Neues zu Diagnostik und Therapie
Der gutgefüllte Saal sprach Bände: Das Thema brennt! Kann Ernährung den Krankheitsverlauf beeinflussen? Welche neuen Erkenntnisse gibt es für Diagnose und Therapie? Dr. Cristina Tomasi befasste sich mit Ernährung bei Krebs, Primar Dr. Herbert Heidegger gab einen Überblick über die jüngsten Erkenntnisse zu Diagnostik und Therapie von Brustkrebs.
Der Mensch ist was er isst... Cristina Tomasi ist Fachärztin für Innere Medizin – Angiologie, Ernährungstherapie, Osteoporose, Orthomolekularer Medizin und Antiaging Medicine, nach 20 Jahren als Schulmedizinerin hat sie vor acht Jahren eine Praxis eröffnet und geht nun auch alternative Wege. 2006 war sie selbst auch Krebspatientin. In ihrem Vortrag über Ernährung bei Krebs sprach sie verschiedene Diäten an, die im Zusammenhang mit Krebserkrankungen diskutiert werden. Klinische Studien gibt es zu den meisten allerdings noch nicht und in jedem Fall sollte ein Krebspatient sich immer mit seinem Onkologen und einem Diätologen beraten. Das Um und Auf bei der Ernährung - und nicht nur, wenn man erkrankt ist - sei in jedem Fall die Qualität der Lebensmittel. "Hirn einschalten beim Einkaufen", rief Dr. Tomasi die Anwesenden auf. Frische und natürliche Produkte ohne Lebensmittelzusätze, Konservierungsstoffe, Farbstoffe oder unnötigen Zucker aus regionaler Herstellung seien unbedingt den Produkten der multinationalen Lebensmittelhersteller vorzuziehen. Statt Fruchtjoghurt, Naturjoghurt mit frischen Früchten. Fleisch aus artgerechter Haltung sollte auf dem Speisezettel ebenso wenig fehlen wie Fisch, vornehmlich sogenannte Fettfische aus kalten Meeren wie Makrelen, Heringe oder Lachs, die aufgrund ihres Gehalts an Omega-3-Fettsäuren und Vitamin D als ernährungsphysiologisch besonders wertvoll gelten. Kaltgepresstes Olivenöl sei ein authentischer Gesundmacher. Abzuraten sei von Mais-, Samen- und Sonnenblumenöl. Leinöl, Sesamöl und Kürbisöl sollten laut Dr. Tomasi hingegen nur kalt gegessen werden und im Kühlschrank aufbewahrt werden. "Nach sechs Monaten aber bitte entsorgen!"
Die Internistin warnte vor dem Verzehr von Billigprodukten. "Unter einem gewissen Preis kann ein Lebensmittel nicht nachhaltig und natürlich hergestellt sein!" Auch sogenannte "Light-Produkte" und Frittiertes aus Großküchen sollten nicht nur Krebspatienten von ihrem Speisezettel streichen, ebenso wie genmanipulierte Lebensmittel. Tomasi riet den Patienten sich ein Diät-Tagebuch anzulegen, um sich bewusst zu werden, was man tatsächlich Tag für Tag zu sich nehme. Zu achten sei außerdem auf eine gute Darmtätigkeit. Die Internistin warnte vor dem Konsum von zuviel Kohlehydraten, die letztlich versteckte Zucker seien. Also weniger Brot, Gebäck, Cracker und Pasta und dafür mehr proteinhaltige Lebensmittel. "Für mich ist immer eine gute Regel, sich vor Augen zu halten, was unsere Großeltern gegessen haben. Sojajoghurt, Reismilch oder Tofuburger mit Sicherheit nicht!" Dafür aber Saisongemüse. Bei Obst rief sie aufgrund des Zuckergehalts zur Vorsicht auf.
Eine im Zusammenhang mit Vorbeugung und Krebs diskutierte Ernährungsweise sei die ketogene Diät. Sie sieht eine drastische Reduzierung des Zuckerkonsums und damit auch der Kohlehydrate vor und ist sehr fettreich. Dies, weil Krebszellen, wie alle Zellen, von Zucker leben. Das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg betont in diesem Zusammenhang allerdings, dass es bisher keine wissenschaftlichen Studien gäbe, die den Zusammenhang von zuckerarmer Ernährung und Tumorwachstum belegten.
Eines der größten Probleme im Zusammenhang mit Krebs ist der Schwund von Muskelgewebe, die sogenannte Auszehr-ung. Eine ausgewogene und abwechslungsreiche, appetitanregende Ernährung kann dem entgegenwirken. Auch Schlaf sei ein wichtiger Faktor, betonte Tomasi. "Man sollte seine eigene biologische Uhr beachten. Für einen gesunden Schlaf sollten alle elektronischen Geräte, einschließlich Handy sowie Dauerlichtquellen aus dem Schlafzimmer verbannt werden, um ungestört und im Dunkeln zu schlafen. "Reichtum ist viel. Zufriedenheit ist mehr. Gesundheit ist alles", brachte die Internistin zum Abschluss ihren Vortrag auf einen Punkt.
Dr. Herbert Heidegger, Primar der Gynäkologie in Meran und Direktor des Brustkrebszentrums Brixen - Meran hatte seinen Vortrag unter den Titel, "Neue Wege - Neue Hoffnung" gestellt. Jeder zweite Mensch erkranke im Laufe seines Lebens an Krebs.. Jede achte Frau in Europa an Brustkrebs und jede 70. an Eierstockkrebs. "Aber Krebs ist eigentlich eine Alterserkrankung und die Sterblichkeit sinkt seit Jahren," betonte Heidegger. "In meiner Abteilung beträgt die Überlebensrate nach fünf Jahren 87%!" Allerdings erkrankten zunehmend junge Frauen, auch schon ab 30 oder jünger an Brustkrebs. "Deshalb müssen wir das Screening überdenken! Ab 50 ist zu spät!"
Eine frühe Diagnose sei die beste Voraussetzung, um einen Krebs zu heilen. "Aber in Südtirol ist Vorbeugung trotz aller Aufrufe immer noch unpopulär! Nur 55% der Frauen nehmen derzeit die Einladung zur Mammographie wahr. Wir brauchen heute eine individuelle und risiko-orientierte Früherkennung." Dank moderner Geräte wie Computertomographie, PET CT und Magnetresonanz können mittlerweile schon früheste Krebsstadien erkannt werden." Ein früh erkannter Krebs, der noch nicht gestreut habe, sei in den meisten Fällen heilbar. "Liegen Metastasen vor, wird Krebs zur chronischen Krankheit wie Diabetes oder Bluthochdruck."
Chemotherapie und Strahlentherapie, führte Heidegger weiter aus, werden heute zunehmend unterstützt, wenn nicht gar ersetzt von Antikörpertherapie, Hormontherapie, von Pharmaka, die die Blutzufuhr des Tumors blockieren, stellte Primar Heidegger fest. "Wir haben immer mehr Möglichkeiten, das Identikit jedes einzelnen Tumors zu erstellen und ihn entsprechend zu behandeln. Die richtige Therapie für jede einzelne Patientin." Wichtig sei es, bei der Behandlung auch auf die Kompetenz und das Bauchgefühl der Patientin zu setzen. Gesunde Ernährung, Kontrolle des Gewichts, sportliche Betätigung... es gibt vieles, was Patientinnen aktiv zu ihrem Heilungsprozess beitragen können. 70% der Krebsfälle hingen vom Lebensstil ab, rund 30% von genetischen Defekten, darunter auch BRCA1 und BRCA2. In diesem Zusammenhang gewinne das Thema der prophylaktischen Mastektomie und der Eierstockentfernung an Aktualität. Heidegger: "Wie auch immer sie ausfällt, es braucht Mut zur Entscheidung, es heißt individuell, risikoadaptierte Entscheidungen treffen." Die Zukunft der Krebstherapie liege in einem interdispziplinären Ansatz mit dem Fokus der Lebensqualität und der Lebensverlängerung.
Zum Abschluss der Veranstaltung gab es die Möglichkeit, den Referenten Fragen zu stellen.
Die Internistin warnte vor dem Verzehr von Billigprodukten. "Unter einem gewissen Preis kann ein Lebensmittel nicht nachhaltig und natürlich hergestellt sein!" Auch sogenannte "Light-Produkte" und Frittiertes aus Großküchen sollten nicht nur Krebspatienten von ihrem Speisezettel streichen, ebenso wie genmanipulierte Lebensmittel. Tomasi riet den Patienten sich ein Diät-Tagebuch anzulegen, um sich bewusst zu werden, was man tatsächlich Tag für Tag zu sich nehme. Zu achten sei außerdem auf eine gute Darmtätigkeit. Die Internistin warnte vor dem Konsum von zuviel Kohlehydraten, die letztlich versteckte Zucker seien. Also weniger Brot, Gebäck, Cracker und Pasta und dafür mehr proteinhaltige Lebensmittel. "Für mich ist immer eine gute Regel, sich vor Augen zu halten, was unsere Großeltern gegessen haben. Sojajoghurt, Reismilch oder Tofuburger mit Sicherheit nicht!" Dafür aber Saisongemüse. Bei Obst rief sie aufgrund des Zuckergehalts zur Vorsicht auf.
Eine im Zusammenhang mit Vorbeugung und Krebs diskutierte Ernährungsweise sei die ketogene Diät. Sie sieht eine drastische Reduzierung des Zuckerkonsums und damit auch der Kohlehydrate vor und ist sehr fettreich. Dies, weil Krebszellen, wie alle Zellen, von Zucker leben. Das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg betont in diesem Zusammenhang allerdings, dass es bisher keine wissenschaftlichen Studien gäbe, die den Zusammenhang von zuckerarmer Ernährung und Tumorwachstum belegten.
Eines der größten Probleme im Zusammenhang mit Krebs ist der Schwund von Muskelgewebe, die sogenannte Auszehr-ung. Eine ausgewogene und abwechslungsreiche, appetitanregende Ernährung kann dem entgegenwirken. Auch Schlaf sei ein wichtiger Faktor, betonte Tomasi. "Man sollte seine eigene biologische Uhr beachten. Für einen gesunden Schlaf sollten alle elektronischen Geräte, einschließlich Handy sowie Dauerlichtquellen aus dem Schlafzimmer verbannt werden, um ungestört und im Dunkeln zu schlafen. "Reichtum ist viel. Zufriedenheit ist mehr. Gesundheit ist alles", brachte die Internistin zum Abschluss ihren Vortrag auf einen Punkt.
Dr. Herbert Heidegger, Primar der Gynäkologie in Meran und Direktor des Brustkrebszentrums Brixen - Meran hatte seinen Vortrag unter den Titel, "Neue Wege - Neue Hoffnung" gestellt. Jeder zweite Mensch erkranke im Laufe seines Lebens an Krebs.. Jede achte Frau in Europa an Brustkrebs und jede 70. an Eierstockkrebs. "Aber Krebs ist eigentlich eine Alterserkrankung und die Sterblichkeit sinkt seit Jahren," betonte Heidegger. "In meiner Abteilung beträgt die Überlebensrate nach fünf Jahren 87%!" Allerdings erkrankten zunehmend junge Frauen, auch schon ab 30 oder jünger an Brustkrebs. "Deshalb müssen wir das Screening überdenken! Ab 50 ist zu spät!"
Eine frühe Diagnose sei die beste Voraussetzung, um einen Krebs zu heilen. "Aber in Südtirol ist Vorbeugung trotz aller Aufrufe immer noch unpopulär! Nur 55% der Frauen nehmen derzeit die Einladung zur Mammographie wahr. Wir brauchen heute eine individuelle und risiko-orientierte Früherkennung." Dank moderner Geräte wie Computertomographie, PET CT und Magnetresonanz können mittlerweile schon früheste Krebsstadien erkannt werden." Ein früh erkannter Krebs, der noch nicht gestreut habe, sei in den meisten Fällen heilbar. "Liegen Metastasen vor, wird Krebs zur chronischen Krankheit wie Diabetes oder Bluthochdruck."
Chemotherapie und Strahlentherapie, führte Heidegger weiter aus, werden heute zunehmend unterstützt, wenn nicht gar ersetzt von Antikörpertherapie, Hormontherapie, von Pharmaka, die die Blutzufuhr des Tumors blockieren, stellte Primar Heidegger fest. "Wir haben immer mehr Möglichkeiten, das Identikit jedes einzelnen Tumors zu erstellen und ihn entsprechend zu behandeln. Die richtige Therapie für jede einzelne Patientin." Wichtig sei es, bei der Behandlung auch auf die Kompetenz und das Bauchgefühl der Patientin zu setzen. Gesunde Ernährung, Kontrolle des Gewichts, sportliche Betätigung... es gibt vieles, was Patientinnen aktiv zu ihrem Heilungsprozess beitragen können. 70% der Krebsfälle hingen vom Lebensstil ab, rund 30% von genetischen Defekten, darunter auch BRCA1 und BRCA2. In diesem Zusammenhang gewinne das Thema der prophylaktischen Mastektomie und der Eierstockentfernung an Aktualität. Heidegger: "Wie auch immer sie ausfällt, es braucht Mut zur Entscheidung, es heißt individuell, risikoadaptierte Entscheidungen treffen." Die Zukunft der Krebstherapie liege in einem interdispziplinären Ansatz mit dem Fokus der Lebensqualität und der Lebensverlängerung.
Zum Abschluss der Veranstaltung gab es die Möglichkeit, den Referenten Fragen zu stellen.
Dr. Herbert Heidegger, Primar der Gynäkologie Meran und Direktor des Brustkrebszentums Brixen – Meran und Dr. Cristina Tomasi, niedergelassene Internistin aus Bozen