Aktuell

Mit Pinsel und Farbe sprechen

Bozner Maltherapie-Gruppe stellt in der Marienklinik aus
„Manchmal fehlen die Worte, um das auszudrücken, was wir in uns tragen. In der Kunst kann das Wortlose mitgeteilt werden.“ Mit diesen Worten eröffnete Schwester Mirjam Volgger von der Marienklinik die Ausstellung des Malkurses der Südtiroler Krebshilfe Bozen Salten Schlern in der Marienklinikin Bozen.
Stillleben, Bäume und immer wieder Blumen. Auch Reproduktionen bekannter Gemälde. Aus den Bildern spricht Zartheit, Schönheit, Leben. Sie unterscheiden sich durch Farbwahl und Pinselführung, aber eines ist ihnen allen gemein: eine heitere Gelassenheit.
„In der Marienklinik“, so Schwester Mirjam weiter, „ist Trost von besonderer Bedeutung. Und diese Bilder können dem Betrachter Trost vermitteln.“ Ausgestellt sind die Werke in den nächsten Monaten im Eingangsbereich der Klinik.
Die Eröffnung der Ausstellung war untermalt vom sensiblen Spiel der beiden Konservatoriums-Schülerinnen Ruth (Harfe) und Marlies (Violine), die Variationen der Zauberflöte und von Werken von Camille Saint Säens zum Besten gaben.
Sechs Künstlerinnen waren anwesend und die Spannung, wie das Publikum auf ihre Werke reagieren würde, war ihnen anzusehen: Reinhild Pircher, Franca Bertinazzo, Marta Bott, HedyMaier Klammer, Bärbel Nentwich und Schwester Maria Monika, ehemalige Stationsschwester des dritten Stocks, die vor vielen Jahren selbst auch die Erfahrung der Krebserkrankung durchlebt und damals ihr Talent entdeckt hat. Edgar Spittler, Künstler und Kunsterzieher hat den Kurs von Maria Rauzi vor über vier Jahren übernommen.
Für ihn ist wichtig, dass jede der Teilnehmerinnen durch den Umgang mit Farbe und Pinsel den Weg ins Innere findet, um das eigene Empfinden auszudrücken. Die Maltherapie findet jeweils Montags und Dienstags in den Räumlichkeiten der Krebshilfe in der Dreiheiligengasse statt. Jede Gruppe besteht aus sechs Frauen. Männer finden leider nur selten den Weg zur Maltherapie.
„Wenn ich die Bilder ansehe“, so die Vorsitzende des Bezirks Bozen – Salten – Schlern, Monika Gurschler, „dann sehe ich keine Krankheit.“

Aktuell

Unkompliziert und unbürokratisch helfen

Südtiroler Krebshilfe und Young+Direct verstärken Zusammenarbeit
Junge Menschen, Kinder und Jugendliche brauchen spezifische Antworten auf ihre Fragen, brauchen Ansprechpartner, die mit ihnen auf einer Wellenlänge liegen. Umso mehr, wenn es um Probleme geht.
Krebs ist ein Thema, das auch junge Menschen betrifft. Nicht nur weil sie selbst daran erkranken, sondern vor allem wegen der Auswirkungen einer Erkrankung in der Familie. In dieser Situation brauchen sie ebenso professionelle wie einfühlsame Ansprechpartner.
Die Südtiroler Krebshilfe ist eine Kooperation mit der Jugendberatungsstelle „Young + Direct“ eingegangen. Dieser Jugenddienst bietet jungen Menschen, die sich in Krisen- oder Notsituationen befinden, eine anonyme und kostenlose Beratung an und somit ist diese Jugendberatungsstelle auch für die von Krebs betroffenen Kindern und Jugendlichen ein kompetenter Ratgeber.
„Die Kooperation kann dazu beitragen, betroffenen Jugendlichen die Hemmschwelle zu nehmen, Hilfe zu beanspruchen“ erklärt Michael Reiner, Leiter von Young+Direct. Für die Präsidentin derSüdtiroler Krebshilfe, Renate Daporta Jöchler, ist diese Zusammenarbeit ein wichtiger Schritt für die Unterstützung junger Menschen: „Eine Krebserkrankung bringt immer auch psychische Belastungen mit sich, für den Erkrankten wie für dessen Angehörigen. Wir von der Südtiroler Krebshilfe bieten zwar selbst eine psychoonkologische Unterstützung an, doch ist diese für Kinder und Jugendliche aufgrund der fehlenden Anonymität nicht immer geeignet.“
Mit Young+Direct hat die Südtiroler Krebshilfe nun einen Partner gefunden, der anonym und mit viel Erfahrung den Betroffenen zur Seite steht. „Somit können wir auch jungen Menschen unkompliziert und unbürokratisch diese Art der Hilfe anbieten, was uns ein großes Anliegen ist“, betont Daporta.
Erreichbar ist Young+Direct über die Grüne Nummer 8400 36 366 (montags bis freitags von 14:30-19:30 Uhr), per Brief über das Postfach 64 in 39100 Bozen, per E-Mail online@young-direct.it oder persönlich in der Beratungsstelle in der Andreas-Hofer-Straße 36 in Bozen.