Aktuell

4. Februar ist Weltkrebstag

Betreuung von Krebskranken in Südtirol am Beispiel des Brustgesundheitszentrums
Seit sieben Jahren steht der 4. Februar weltweit im Zeichen des Krebses. Mittlerweile beteiligen sich fast 300 Organisationen in 86 Ländern an diesem Aktionstag. Ziel ist es, Vorbeugung, Erforschung und Behandlung von Krebskrankheiten ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.
Jedes Jahr steht unter einem besonderen Thema. 2013 geht es darum, mit Vorurteilen und Missverständnissen aufzuräumen. In vier Mythen (siehe unten, Anm. d. Red.) sind diese zusammengefasst. Der internationale Weltkrebstag wurde 2006 gemeinsam von der Union Internationale Contre le Cancer, der Weltgesundheitsorganisation und anderen Organisationen ins Leben gerufen. Die Südtiroler Krebshilfewählt jedes Jahr ein spezifisches Thema für diesen Tag aus. In diesem Jahr hat sie über die Betreuung von Krebspatientinnen in Südtirol, am Beispiel des Brustgesundheitszentrums Brixen-Meran informiert.
Statistisch gesehen entwickelt jeder dritte Europäer im Laufe seines Lebens Krebs. Im Jahr 2010 wurden in Südtirol über 1.400 Fälle von bösartigen Tumoren bei Männern und 1.100 bei Frauen verzeichnet. Die Heilungschancen sind in den letzten Jahren stetig gestiegen, vor allem bei denen Krebsarten, für die es Früherkennungsmethoden gibt. Die medizinische Versorgung im Land kann als sehr gut bezeichnet werden.
Das zertifizierte Brustgesundheitszentrum Brixen-Meran ist Partner der Uni-Klinik Innsbruck und arbeitet gemäß der strengen Richtlinien des Qualitätsmanagementsystem nach ISO 9001:2000 und der deutschen KrebsGesellschaft sowie der deutschen Gesellschaft für Senologie. In wöchentlichen interdisziplinären Videokonferenzen zwischen dem Brustgesundheitszentrum Brixen-Meran und der Uniklinik Innsbruck werden die individuellen Krankheitsgeschichten der Patientinnen beraten und optimale Therapieschritte festgelegt. Die Patientinnen werden dabei in allen Phasen der Erkrankung ganzheitlich durch ein Netzwerk von Spezialisten in einem fächerübergreifenden Team nach internationalen Betreuungsstandards betreut.
Der Weltkrebstag ist jedes Jahr auch Anlass, um auf die große Bedeutung von Vorbeugung und Früherkennung hinzuweisen. Auch das Brustgesundheitszentrum Brixen-Meran bietet Screening-Programme zur Früherkennung von Brust- oder Gebärmutterhalskrebs sowie Infoabende, Workshops zur Selbstuntersuchung der Brust und weitere Sensibilisierungsmaßnahmen in Zusammenarbeit mit der Südtiroler Krebshilfe an. Ziel ist die Information von Betroffenen undder breitenÖffentlichkeit. Aufklärung und Information sind Voraussetzung für einen mündigen Patienten, der Prävention, Therapie und Betreuung kompetent mitgestaltet und Verantwortung für sich selbst übernimmt.

Aktuell

Die vier Krebsmythen

Verständliche Information und Aufklärung für einen mündigen Patienten
Das offizielle Thema des internationalen Weltkrebstages 2013 ist der Weltkrebsdeklaration entnommen. Die Forderung nach mehr allgemeinverständlicher Information und Aufklärung über Krebsrisiken ist in vier Mythen zusammengefasst.
Auch heute gibt es noch viele Vorurteile und Missverständnisse zum Thema"Krebs". Mit allgemeinverständlichen Informationen und Aufklärung über Krebsrisiken und -ursachen lassen sich Wissensdefizite ausräumen und bestehende Tabus aufbrechen.

Mythos 1: Krebs ist nur ein Gesundheitsthema

Krebs ist mehr als nur ein Gesundheitsthema. Wenn Menschen an Krebs erkranken hat das weitreichendesoziale, wirtschaftliche und bürgerrechtliche Folgen. Krebs kann sowohl Ursache als auch Ergebnis von Armut sein.

In diesem Zusammenhang hilft die Südtiroler Krebshilfe mit unbürokratischen finanziellen Hilfen und über den Hilfsfond für Kinder von Krebskranken.

Mythos 2: Krebs ist eine Wohlstandskrankheit, die nur ältere Menschen betrifft und in entwickelten Industriestaaten vorkommt
Krebs ist eine globale Epidemie, die jeden treffen kann, ganz gleich, ob alt oder jung, reich oder arm. Krebs ist weltweit verantwortlich für mehr Todesfälle als durch HIV /AIDS, Tuberkuloseund Malaria zusammen. Von den 7,6 Millionen Todesfällen weltweit durch Krebs im Jahr 2008, sind über 55 Prozent in den Entwicklungsländern verzeichnet worden.

Mythos 3: Krebs ist ein Todesurteil

Viele Krebsarten können heute geheilt werden. Je früher ein Krebs erkannt wird, desto größer sind die Chancen auf Gesundung. Krebs ist kein Todesurteil, sondern eine chronische, mitunter auch lebenslange Erkrankung. Die Präventionsmaßnahmen kommen zum Tragen. So leben heute beispielsweise allein in den USA zwölf Millionen Menschen, die an Krebs erkrankt waren. Nach mehr als 20 Jahren Brustkrebs-Screening-Programm in Australien konnte eine Verringerung der Sterblichkeit durch Brustkrebs um fast 30 Prozent erreicht werden.
Mythos 4: Krebs ist Schicksal

Experten schätzen, dass rund zwei Drittel aller Krebserkrankungen auf einen ungesunden Lebensstil zurück zu führen sind. Jeder Mensch ist selbst verantwortlich für seine Gesundheit und jeder kann über einen gesunden Lebensstil sein persönliches Krebsrisiko senken: Regelmäßige Bewegung, möglichst an der frischen Luft, gesunde fettarme Ernährung, Vermeidung von Übergewicht, nicht rauchen, gemäßigter Alkoholkonsum, sich durch Impfungen vor krebserregenden Infektionen schützen (Hepatitis, Humane Papillomviren), Vermeidung von zu starker UV-Strahlung.

Weltkrebsdeklaration

Die Weltkrebsdeklaration ist bereits von mehr als einer halben Million Menschen unterzeichnet worden. Jeder kann auf der Homepage des UICC unterzeichnen.

www.worldcancerday.org/declaration/sign-world-cancer-declaration.