Gut und g’sund mit Dr. Michael Kob

Hefezopf

Der Hefezopf ist eine klassische Süßspeise, die zu besonderen Anlässen (Ostern, Neujahr, Allerheiligen, Tauffeste) gebacken wird. Allerdings enthält der typische Hefezopf eine Menge an tierischen Fetten und Eiern. Das folgende Rezept soll zeigen, dass ein Hefezopf auch vollkommen ohne tierische Nahrungsmittel zubereitet werden kann, ohne dass der Geschmack darunter leidet! Und natürlich auch ohne besonderen Anlass.
Dr. Michael Kob Diätologe
Zutaten:

500 g Mehl
½ Würfel frische Hefe
2 EL warmes Wasser
80g Zucker
200 ml Pflanzenmilch (Sojamilch, Reismilch oder andere) + 2 EL zum Bepinseln
100g pflanzliche Margarine
1 Fläschchen Vanillearoma
2 EL Sojamehl (optional)
½ TL Salz
100 Schokoladenchips (aus Bitterschokolade)
2 EL Hagelzucker
Zubereitung:
1. Den Hefewürfel mit den Fingern zerbröckeln, mit etwas Zucker vermengen und mit Hilfe einer Gabel in 2 EL warmem Wasser auflösen. Etwas vom Mehl darüber streuen, mit Frischhaltefolie abdecken und für ca. 15 Minuten stehen lassen.
2. Inzwischen die Pflanzenmilch mit der Margarine vermischen und bei kleiner Flamme wärmen, bis die Margarine komplett geschmolzen ist.
3. Zucker, Vanillearoma, Sojamehl und Salz dazugeben und mit der aufgelösten Hefe und dem Mehl vermengen.
4. Das Ganze gut kneten, bis ein geschmeidiger Teig entsteht (ca. 5 Minuten).
5. In eine Schüssel legen, mit Frischhaltefolie abdecken und an einem warmen Ort für ca. 1 Stunde aufgehen lassen.
6. Anschließend die Schokoladendrops vorsichtig unter den Teig kneten und diesen in drei gleich große Stücke teilen.
7. Aus jedem Stück einen ca. 40 cm langen Strang formen. Die drei Stränge zu einem Zopf flechten und die Enden zusammendrücken und unter den Teig klappen.
8. Den Zopf vorsichtig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen, mit Frischhaltefolie abdecken und für eine weitere Stunde aufgehen lassen.
9. Frischhaltefolie entfernen, den Zopf mit der restlichen Pflanzenmilch einpinseln und den Hagelzucker darauf streuen.
10. Für ca. 30 Minuten im vorgeheizten Backofen bei 170°C (Ober- und Unterhitze) backen.
11. Auskühlen lassen und in Scheiben geschnitten servieren. Mit Marmelade oder Margarine bestreichen und genießen.


Als Variante können auch Rosinen oder kandierte Früchte in den Teig verarbeitet werden. Da diese beim Backen leicht verbrennen, sollten sie sich nicht an der Oberfläche des Zopfes befinden (evtl. in den Teig drücken).
Das Rezept ist: vegetarisch, vegan, laktosefrei, cholesterinfrei.

Thema

Die 2. Brunecker Krebsgespräche

Hochkarätige Fachärzte und Patienten auf der Bühne des UFO
Dass auch der Südtiroler Sanitätsbetrieb die Initiative Krebsgespräche sehr begrüßt, zeigte die Anwesenheit von Sanitätsdirektor Thomas Landthaler (1.v.li.) und von Walter Amhof, (1.v.re.), Bezirksdirektor Bruneck. Im Bild zusammen mit Primar Carlo Carnaghi und Guido Mazzoleni sowie mit Dr. Christoph Leitner.
Im Februar 2018 waren sie als einmaliges Ereignis gedacht, der Erfolg im Februar 2019 zeigt, dass es diese Veranstaltung braucht, wenigstens einmal im Jahr. Die Rede ist von den Brunecker Krebsgesprächen, die am 2. Februar in ihre zweite Runde gegangen sind. Das Konzept hat sich mehr als bewährt: Hochkarätige Experten, Patienten und ein Thema, das jeden von uns angeht. Krebs–Vorsorge, Therapie und Nachsorge.
Auf dem Podium des UFO in Bru-neck die Primare der Onkologie Bozen, Dr. Carlo Carnaghi, des Dienstes für Anatomische Pathologie und Histologie, Dr. Guido Mazzoleni, des Zentralen Internistischen Day-Hospitals Meran, Dr. Manfred Mitterer, der Abteilung Innere Medizin am Krankenhaus Bruneck, Dr. Stefan Brugger, der Hausarzt und Facharzt für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Dr. Hannes Mutschlechner sowie Dr. Christoph Leitner, Direktor des onkologischen Day-Hospitals Bruneck. Außerdem die (stellvertret.) Pflegekoordinatorinnen aus Bruneck, Meran, und Bozen, Margareth Reier, Monika Alber sowie Silvia Libera deren Arbeit auch filmisch dokumentiert worden ist und als Patienten der Brunecker Theatermacher Klaus Gasperi sowie Dr. Barbara Mair in der Doppelrolle als Ärztin und zweimalige Tumorpatientin. Die Veranstaltung wurde moderiert von Andreas Leiter und der Journalistin Verena Duregger, die gemeinsam mit Dr. Christoph Leitner das Konzept für diese Veranstaltung entwickelt haben. Die Südtiroler Krebshilfe hat die Initiative Brunecker Krebsgespräche finanziell unterstützt.
Beginn der 2. Brunecker Krebsgespräche war um 14 Uhr, die Veranstaltung endete nach 19.30 Uhr. Der Saal des UFO war gut gefüllt, obwohl eine Schneefront die A 22 und weite Teile des Pustertales lahm gelegt hatte, hatten sich viele Menschen auch aus anderen Landesteilen auf den Weg nach Bruneck gemacht. Mehr als 30 Personen hatten die Veranstalter auf nächstes Jahr vertrösten müssen, weil die Voranmeldungsquote ausgebucht war.
Informationen aus erster Hand, so präsentiert, dass auch Nicht-Mediziner alles verstehen können. Dieses zündende Konzept haben der Onkologe Dr. Christoph Leitner und der Brunecker Rechtsanwalt Andreas Leiter entwickelt, überzeugt davon, dass es immer noch zu viele Tabus rund um das Thema Krebs gibt. Krebs geht alle an und Wissen nimmt der Krankheit, die längst kein Todesurteil mehr ist, vieles von ihrem Schrecken. „Jedes Jahr erkranken in Südtirol 2.000 Menschen an Krebs, dies ist für uns Auftrag genug, etwas gegen die Stigmatisierung der Betroffenen und die Tabuisierung dieser Krankheit zu unternehmen“, erklärte Dr. Christoph Leitner bei der Eröffnung der Veranstaltung. Thema des Nachmittags im UFO in Bruneck war "Vorsorge, Therapie und Nachsorge, die drei Säulen der Krebsbehandlung."
„Bis 2030 werden schätzungsweise 13 Millionen Menschen an Krebs sterben“, so Andres Leiter in seiner Einleitung. „Ein Drittel könnte dank regelmäßiger Vorsorge gerettet werden, ein weiteres Drittel müsste bei entsprechendem Lebensstil überhaupt nicht erkranken.“ Ein immer wichtigeres Thema heute: Die Nachsorge. Vor 40 Jahren war das noch kein Thema, weil nur die wenigsten Patienten mehr als fünf Jahre überlebten. „Heute gilt es, den Patienten zu helfen, ins Leben zurückzufinden, sich eine neue Lebensphilosophie zuzulegen.“
Ein großes Problem ist nach wie vor das Darüber-Reden. Andreas Leiter: „Während der Wartezeit auf das Ergebnis der Vorsorge- oder Kontrolluntersuchungen, während und vor allem nach der Therapie, in diesen Phasen wäre das Reden für die Patienten aber auch für die Angehörigen ganz wichtig.“ Aber zu vieles bleibt ungesagt. Aus Angst. Aus Scheu. Um den anderen nicht zur Last zu fallen. Motive für das Schweigen gibt es (zu) viele. Deshalb, so Leiter, „ganz bewusst unser Titel für diese Veranstaltung: Krebsgespräche. Reden wir darüber! Eines unserer Anliegen heute ist, allen den Mut zum Sprechen zu vermitteln.“
Die Lebenserwartung in unserer Gesellschaft steigt zunehmend und liegt bereits im Mittelwert bei über 80 Jahren. „Mit der steigenden Lebenserwartung“, so Dr. Christoph Leitner, „ist auch ein Anstieg der Krebserkrankungen verbunden. Immer mehr Menschen erkranken, aber auch immer mehr Menschen überleben.“ In Südtirol sind rund 5,5% der Bevölkerung „Survivors“, Betroffene, die den Krebs überlebt haben und die bis an ihr Lebensende nachgesorgt werden. „Diese Menschen und ihre Angehörigen müssen mit den Auswirkungen dieser Kondition klarkommen, Auswirkungen auf das Familienleben, auf Sexualität und Liebe, auf die Arbeit und die finanzielle Situation. Sie müssen mit der Angst leben lernen.“
Die Ärzte sind heute vor die Aufgabe gestellt, nicht nur die Lebenszeit ihrer Patienten zu verlängern, sondern auch deren Lebensqualität zu verbessern. Und dazu, so Dr. Leitner, brauche es nicht nur ein individuelles Nachsorgekonzept für jeden Patienten, sondern ein umfassendes Netzwerk, in das auch die bereits vorhandenen Anlaufstellen für Patienten und Survivors wie Südtiroler Krebshilfe, LILT oder mamazone miteingebunden sind. „Vor allem sollten wir uns eines vor Augen halten: Die Geschichte des Krebs ist nicht jene der Ärzte, sondern jene der Patienten.“
Der Nachmittag im UFO verging wie im Nu. Jeder der Experten befasste sich mit einem unterschiedlichen Aspekt der Krankheit Krebs, der Versorge, Therapie und Nachsorge und stellte den Standpunkt des Hausarztes, des Onkologen, des Pathologen, des Pflegepersonals und auch der Patienten dar. Wie schon im vergangenen Jahr hatten sich zwei Patienten bereit erklärt ganz offen über ihre Erkrankung und über ihr Leben mit dem Krebs zu reden. Die kurzen Pausen wurden von Isabel Pasetto mit Gitarre und Gesang begleitet, auch die 18jährige Musikerin ist Krebspatientin. Die Schüler der Klasse 5 B der Landes-Hotelfachschule Bruneck versorgten die Teilnehmer mit gesunden Getränken und Zwischenmahlzeiten.
Dr. Christoph Leitner und Rechtsanwalt Andreas Leitner. Sie hatten die zündende Idee für die Brunecker Krebsgespräche.