Aktuell
Pezcoller-Preis erstmals an Italiener
Prof. Alberto Mantovani: Verbindung von Entzündungen und Tumorwachstum
Seit 1980 wird jedes Jahr Ende Februar in Trient einer der wichtigsten Krebsforschungspreise weltweit vergeben. Der Preisträger 2019, Alberto Mantovani, ist der erste Italiener, der zudem in Italien forscht, der mit dem begehrten Pezcoller-Preis ausgezeichnet wurde. Mantovani wird zu den zehn besten Immunologen weltweit gezählt und ist der bedeutendste italienische Forscher auf dem Gebiet der Biomedizin.
Die Preisträger dieser Auszeichnung, die den Namen ihres Begründers trägt, Prof. Alessio Pezcoller (1896 – 1993), langjähriger Primar der Chirurgie am Krankenhaus Santa Chiara in Trient, wird jedes Jahr von einem hochkarätigen internationalen wissenschaftlichen Komitee ausgesucht. Der erste Preis wurde 1980 vergeben. Die Forschungen von Prof. Mantovani haben zu neuen Erkenntnissen über die Biologie der Tumore geführt und damit völlig neue Therapiewege eröffnet. Er konnte über Makrophagen, eine Art korrumpierter Riesenfresszellen des Immunsystems, eine Verbindung zwischen Entzündungen und Tumorwachstum nachweisen. Diese besondere Art der Leukozyten bekämpfen nämlich nicht die Krebszellen, sondern fördern deren Wachstum. Diese Forschungsergebnisse haben die bisherigen Annahmen in Bezug auf die positive Wirkung von Entzündungen, die ja eine Reaktion des Immunsystems sind, auf den Kopf gestellt. Bei einer Krebserkrankung stellt eine Entzündung nicht wie bei anderen Pathologien den ersten Mechanismus der Körperabwehr dar, sondern das Gegenteil: Sie fördert das Tumorwachstum. Diese Erkenntnisse von Alberto Mantovani haben bereits zur Entwicklung neuer Therapien geführt, die zum Teil bereits bereits klinisch erprobt sind, unterstrich der Präsident der Pezcoller-Stiftung, Enzo Galligioni bei einer Pressekonferenz am 25. Februar. Galligioni war bis 2016 Primar der Onkologie am Krankenhaus Santa Chiara.
Eine der Besonderheit des Pezcoller-Preises ist, dass die Erforschungsergebnisse bereits in die Praxis umgesetzt und eine konkrete Anwendung in der Krebstherapie haben müssen. Es reicht nicht, (irgendwann) eine außerordentliche Entdeckung gemacht zu haben. Die Preisträger müssen zudem noch im Forschungsleben stehen
In der Tat haben bereits vier Pezcoller-Preisträger seit 1980 nachdem sie diese Auszeichnung erhalten haben, auch den Nobelpreis gewonnen, zuletzt der Nobelpreisträger 2018, James Allison (Pezcoller-Preis 2015). Die anderen sind: Paul Nurse, Pezcoller 1995 - Nobel 2001, Elizabeth Blackburn, Pezcoller 2001 - Nobel 2009, Mario R. Capecchi, Pezcoller 2003 - Nobel 2007. Weitere drei Nobelpreisträger gehörten hingegen einem der wissenschaftlichen Komitees an, die jedes Jahr den Kandidaten aus einer Liste der besten Forscher weltweit auswählen.
Die Preisvergabe verteilt sich auf zwei Events. Zunächst wird dem Preisträger anlässlich des jährlichen Kongresses der Amerikanischen Krebsforschungsgesellschaft, der dieses Jahr vom 29. März bis 1. April in Atlanta, eine Goldmedaille überreicht. In Trient hingegen wird Prof. Alberto Mantovani am 11. Mai den mit der Auszeichnung verbundenen Forschungsbeitrag in Höhe von 75.000 Euro entgegennehmen. Die Pezcoller Stifung hat auch die Förderung junger Wissenschaftler zum Ziel, deshalb haben die Preisträger zur Auflage, zwei Lectio Magistralis zu halten, eine an der Universität Padua und eine an der Universität Trient, dieses Jahr am 9. bzw. 10. Mai.
Die Pezcoller Stiftung veranstaltet außerdem jedes Jahr zu einem bestimmten Thema das Pezcoller – Symposium, die 31. Ausgabe findet am kommenden 17. und 18. Juni in Trient statt. Eingeladen dazu sind die weltweit besten Forscher auf dem Gebeiet des gewählten Themas. Im Dezember hingegen findet traditionell ein Fortbildungskongress für Onkologen statt. Die Stiftung fördert zudem junge Forscher mit ein- bzw. zweijährigen Stipendien im Bereich der Onkologie.
Der diesjährige Preisträger, Alberto Mantovani, ist am 29. Oktober 1948 in Mailand geboren. Er ist verheiratet und hat vier Kinder und hat einen Studienabschluss in Medizin mit Fachrichtung Onkologie. Nach mehrjähriger Forschungstätigkeit in Mailand und anderen italienischen Universitätsstädten sowie im Ausland, u. a. London und Bethesda (Usa), kehrte er 1979 definitiv zurück nach Italien, wo er zunächst am Institut Negri in Mailand wichtige Forschungsarbeiten durchführte. Seit 2005 ist Mantovani wissenschaftlicher Leiter des Instituts Humanitas in Mailand und Präsident der Forschungsstiftung Humanitas. Er lehrt an der medizinischen Fakultät Humanitas und an der Queen Mary University von London.
Eine der Besonderheit des Pezcoller-Preises ist, dass die Erforschungsergebnisse bereits in die Praxis umgesetzt und eine konkrete Anwendung in der Krebstherapie haben müssen. Es reicht nicht, (irgendwann) eine außerordentliche Entdeckung gemacht zu haben. Die Preisträger müssen zudem noch im Forschungsleben stehen
In der Tat haben bereits vier Pezcoller-Preisträger seit 1980 nachdem sie diese Auszeichnung erhalten haben, auch den Nobelpreis gewonnen, zuletzt der Nobelpreisträger 2018, James Allison (Pezcoller-Preis 2015). Die anderen sind: Paul Nurse, Pezcoller 1995 - Nobel 2001, Elizabeth Blackburn, Pezcoller 2001 - Nobel 2009, Mario R. Capecchi, Pezcoller 2003 - Nobel 2007. Weitere drei Nobelpreisträger gehörten hingegen einem der wissenschaftlichen Komitees an, die jedes Jahr den Kandidaten aus einer Liste der besten Forscher weltweit auswählen.
Die Preisvergabe verteilt sich auf zwei Events. Zunächst wird dem Preisträger anlässlich des jährlichen Kongresses der Amerikanischen Krebsforschungsgesellschaft, der dieses Jahr vom 29. März bis 1. April in Atlanta, eine Goldmedaille überreicht. In Trient hingegen wird Prof. Alberto Mantovani am 11. Mai den mit der Auszeichnung verbundenen Forschungsbeitrag in Höhe von 75.000 Euro entgegennehmen. Die Pezcoller Stifung hat auch die Förderung junger Wissenschaftler zum Ziel, deshalb haben die Preisträger zur Auflage, zwei Lectio Magistralis zu halten, eine an der Universität Padua und eine an der Universität Trient, dieses Jahr am 9. bzw. 10. Mai.
Die Pezcoller Stiftung veranstaltet außerdem jedes Jahr zu einem bestimmten Thema das Pezcoller – Symposium, die 31. Ausgabe findet am kommenden 17. und 18. Juni in Trient statt. Eingeladen dazu sind die weltweit besten Forscher auf dem Gebeiet des gewählten Themas. Im Dezember hingegen findet traditionell ein Fortbildungskongress für Onkologen statt. Die Stiftung fördert zudem junge Forscher mit ein- bzw. zweijährigen Stipendien im Bereich der Onkologie.
Der diesjährige Preisträger, Alberto Mantovani, ist am 29. Oktober 1948 in Mailand geboren. Er ist verheiratet und hat vier Kinder und hat einen Studienabschluss in Medizin mit Fachrichtung Onkologie. Nach mehrjähriger Forschungstätigkeit in Mailand und anderen italienischen Universitätsstädten sowie im Ausland, u. a. London und Bethesda (Usa), kehrte er 1979 definitiv zurück nach Italien, wo er zunächst am Institut Negri in Mailand wichtige Forschungsarbeiten durchführte. Seit 2005 ist Mantovani wissenschaftlicher Leiter des Instituts Humanitas in Mailand und Präsident der Forschungsstiftung Humanitas. Er lehrt an der medizinischen Fakultät Humanitas und an der Queen Mary University von London.