Aktuell

Eine großzügige Spende

Despar übergibt 10.896 Euro an SKH – Erlös der Versteigerung der Kalbin Tessa Spende von Reinhard Hilber – Osterochsenversteigerung
Die Osterochsenversteigerung in St. Lorenzen im Pustertal hat eine lange Tradition. Seit 1983 wird sie vom Südtiroler Viehvermarktungskonsortium KOVIEH kurz vor Ostern organisiert. Jedes Jahr wird ein Tier zugunsten der Südtiroler Krebshilfe gespendet, in diesem Jahr die Kalbin Tessa von Bauer Reinhard Josef Hilber, Mair am Bach, aus Pfalzen. Erworben wurde sie für den stolzen Preis von 10.896 Euro von Despar. Am 3. April erfolgte die Scheckübergabe.
Despar sicherte sich wie gewohnt den Zuschlag des Benefiz-Wettbietens für einen Kilopreis von 15,60 Euro. Die Kalbin Tessa ist nur eines von insgesamt neun Tieren, das Despar in St. Lorenzen ersteigerte, davon sechs Tiere mit Gütesiegel Gsieser Almochsen. Wie der Direktor von Despar Trentino-Südtirol Robert Hillebrand bei der Übergabe betonte, sind dem Unternehmen nicht nur Tradition, Regionalität und Qualität ein Anliegen, sondern auch die Solidarität mit jenen, die durch die Krankheit in Not geraten sind. „Über die traditionelle Versteigerung hinaus, geht es ja auch um den wohltätigen Zweck, den die Pusterer Bauern in den letzten Jahren immer durch die Spende eines Tieres ermöglicht haben. Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, ordentlich mitzubieten, um jenen zu helfen, denen es derzeit nicht so gut geht.“
Ida Schacher, Landespräsidentin der Südtiroler Krebshilfe und in Vertretung für den Vorsitzenden der Südtiroler Krebshilfe Unterpustertal, Monika Wolfsgruber bedankten sich bei den Spendern: „Unser ganzer Dank geht an Reinhard Josef Hilber und das Team von Despar. Auch in diesem Jahr haben sie wieder an jene gedacht, die leiden und vom Unglück betroffen sind und wie bereits in vergangenen Jahren einen äußerst großzügigen Preis bezahlt. Diese Initiativen zeugen von großer Solidarität und Sensibilität gegenüber den Nächsten. Die Südtiroler Krebshilfe ist eine wichtige Anlaufstelle für Menschen, die Hilfe in einer Zeit der Um- und Neuorientierung brauchen, Spenden wie diese helfen uns, unsere vielfältigen Aktivitäten und Dienstleistungen zugunsten der Betroffenen durchzuführen.“
Martin Niederkofler, Direktor des Fleischwerks TANN von Despar freute sich, dass es wieder gelungen ist, das für die Südtiroler Krebshilfe gespendete Tier mit einem beachtlichen Betrag zu ersteigern. „Dies ist ein Zeichen , wie wichtig es Despar ist, so wichtige Organisationen wie es die Südtiroler Krebshilfe ist, zu unterstützen. Die Zusammenarbeit mit den Züchtern der Südtiroler Osterochsen und ganz allgemein mit der Südtiroler Landwirtschaft, ist für uns zur Herzenssache geworden.“
Auch KOVIEH Obmann Michael Treyer betonte, dass es gelte, die Zusammenarbeit mit Depsar auszubauen, um ganzjährig lokale Landwirtschaftsprodukte höchster Qualität anzubieten.
Das Ochsenfleisch gilt als besonders hochwertig, zart und schmackhaft. Die Tiere werden nicht nur im Stall, sondern auch im Freien gehalten und verbringen einige Monate auf den hochgelegenen Almwiesen. Das Osterochsenfleisch ist solange der Vorrat reicht, in folgenden, ausgewählten Geschäften erhältlich:
Schlanders, Despar Rungg, Hauptstraße 5/5A; Lana, Despar Pircher, Gries 25; Prad, Eurospar Rungg, Kreuzgasse 2/b; Sand in Taufers, Despar Pircher, Hugo von Taufersstraße 7; Mals, Despar Rungg, J.-Verdross-Straße 12B; Luttach, Eurospar Hopfgartner, Weissenbachstraße 2; Meran, Interspar, Romstraße 275; Bozen, Interspar, Bruno-Buozzi-Straße 30; Bozen, Eurospar, Drussusstraße 160; Bozen, Eurospar, Romstraße 18H; Brixen, Despar, Kleiner Graben 4; Klausen, Despar, Langrein 26; Sterzing, Eurospar, Karl-Lindner-Straße 1; St. Lorenzen, Interspar, Brunecker Straße 28; Bruneck, Eurospar, Gilmplatz 3d; St. Ulrich, Despar, Reziastraße 103.
Foto auf S. 33 – Die Scheckübergabe aus der Osterochsenversteigerung, v.l.: Ingo Wachtler (Marketingverantwortlicher Despar Trentino-Südtirol), Reinhard Josef Hilber (Bauer und Spender der Kalbin), Ida Schacher (Landespräsidentin SKH), Robert Hillebrand (Direktor Despar Trentino-Südtirol), Monika Wolfsgruber (Vizepräsidentin SKH-Bezirk Unterpustertal), Michael Treyer (Obmann KOVIEH), Carmen Baumgartner (Vize-Direktorin Interspar St. Lorenzen), Martin Niederkofler (Direktor Fleischwerk TANN Despar), Martin Tröger (Geschäftsführer KOVIEH)

Lymphdrainage

Endlich ein eigener Raum

Dank zweier Erbschaften hat der Bezirk Oberpustertal ein neues Ambulatorium für die Lymphdrainage eingerichtet
Rita Mairhofer in ihrem neuen Reich. Fotos: Bezirk Oberpustertal


Gelbe Türen, eine freundlicher, lichtdurchfluteter Aufenthaltsraum, eine große Front aus blickdichtem Glas entlang der modernen Massageliege, dezenter nach Jahreszeit abgestimmter Zimmerschmuck. Das neue Ambulatorium des Bezirks Oberpustertal in Toblach öffnet seit 1. November vergangenen Jahres dienstags und mittwochs die Türen, um KrebspatientInnen für die Lymphdrainage aufzunehmen. Es ist das Reich von Rita Mairhofer, die ihre PatientInnen kompetent und sanft empfängt.
Ein lang ersehntes Projekt des Bezirks, wie die Vorsitzende Ida Schacher erzählt. Bis Oktober 2022 stand für die Lymphdrainage ein Teil des Gemeinschaftsraumes des Bezirkssitzes zur Verfügung, abgetrennt von einem Vorhang. Zwei Erbschaften haben den Ankauf und Umbau eines ebenerdigen Lokals mitten im Zentrum von Toblach in der St. Johann Strasse 19, direkt neben der Bushaltestelle ermöglicht. Ein Jahr haben die Umbauarbeiten in Anspruch genommen. Es wurden Wände eingezogen, ein Bad für Personen mit Handicap eingerichtet. Das Zimmer für die Lymphdrainage mit zwei Türen, einer zum Wartezimmer und einer in den Gang, versehen. Es ist gemütlich dort, eine ruhige, entspannte Atmosphäre.
Rita Mairhofer hat 42 Jahre lang als Heilmasseurin und Physiotherapeutin gearbeitet. Ganz am Anfang, als junge Frau schon einmal für ein paar Jahre bei der Krebshilfe. Sie war eine der Pionierinnen der Lymphdrainage und versorgte damals den Bezirk Bozen, das Unterland und den Vinschgau, von Schlanders bis Langtaufers. Jeden Tag nahm sie von Toblach die weite Fahrt auf sich. Nach der Ausbildung zur Heilmasseurin an einer Schule in St. Blasien in Österreich hat sie noch eine zusätzliche Ausbildung in Bozen als Physiotherapeutin abgeschlossen. Das war lange vor der Eröffnung der Claudiana.
„Ein ganzes Leben, dachte ich damals“, erinnert sich Rita Mairhofer, „kann ich nicht mit Krebskranken arbeiten.“ Sie wechselte nach ein paar Jahren von der Krebshilfe an das Krankenhaus Innichen, wo sie 25 Jahre lang tätig war. Nach 42 Arbeitsjahren ging sie 2021 in Pension und begann am 1. Mai 22 wieder für die Krebshilfe zu arbeiten. Zwei Tage in der Woche, 14 Stunden. Sie liebt die Arbeit mit ihren PatienInnen. Die Jüngste ist gerade 37 Jahre alt, die beiden Ältesten 77. „Ich kann selbst viel lernen von meinen PatientInnen“, sagt sie. „Und es ist schön zu sehen, dass ich helfen kann.“ Sie behandelt sie nicht nur mit den kompetenten Griffen der Lymphdrainage, sondern gibt ihnen auch ein offenes Ohr und ermunternde Worte, die vom Herzen kommen mit auf den Weg. Es ist eine andere Arbeit als im Krankenhaus. Eine intimere Atmosphäre, Ruhe, weniger (Zeit)Druck. „Es braucht neben den Handgriffen der Lymphdrainage viel Einfühlungsvermögen und auch Geduld", sagt die Physiotherapeutin.
Die Bezirksvorsitzende Ida Schacher schaut immer wieder vorbei nach dem Rechten. Sie wechselt den Zimmerschmuck, nach Fasching hat sie die zwei bunten Porzellanclowns mit einem Filz-Osterei und einem Osterhasen ersetzt, im Eingang stehen zwei Primeln, die die Hereinkommenden freundlich willkommen heißen. Das Wartezimmer ist hell und freundlich.
Direkt neben dem modernen Gebäude in dessen Erdgeschoss sich das Ambulatorium befindet, schließt der Busbahnhof an, so dass die PatientInnen von Toblach, Niederdorf, Vierschach, Innichen und Winnebach praktisch bis vor die Tür fahren können. Einige werden auch vom Fahrdienst der Krebshilfe gebracht und abgeholt.
Die frischoperierten PatientInnen haben Anrecht auf einen zehnstündigen Lymphdrainagen-Zyklus und je nach Befund auch auf einen Wiederholungszyklus von weiteren zehn Stunden. Die Wartezeit für Frischoperierte, die Vorrang haben, beträgt maximal zwei bis drei Wochen. In jedem Bezirk unterhält die Südtiroler Krebshilfe ein Ambulatorium mit qualifizierten PhysiotherapeutInnen. Sie war die erste Vereinigung, die in Südtirol diesen so wichtigen Dienst für ihre Mitglieder auf die Beine gestellt hat.