Aktuell

Neues Gerät für Magnetresonanz

Radiologie im Krankenhaus Bozen umgezogen in Neue Klinik
Erfreut über ihr neues Diagnose-Werkzeug: v.l. Giorgio Benati, Matteo Bonatti, Federica Ferro, Mayla Sartori und Nadia Oberhofer


Der Radiologische Dienst ist ein unverzichtbarer Bestandteil der gesamten Krankenhaus­struktur und spielt eine zentrale Rolle im diagnostischen Prozess für medizinisches Fachpersonal. Der Umzug vom Hauptgebäude „Lorenz Böhler“ in die Neue Klinik Anfang März, bot eine gute Gelegenheit, den 3-Tesla-Magnetresonanztomographen einzuweihen. Eine Investition in die Zukunft der Südtiroler Gesundheitsversorgung in Höhe von rund 2,5 Millionen Euro.
Dank seines stärkeren magnetischen Feldes ermöglicht der 3T-Tomograph detailliertere Bilder und trägt so zu einem verbesserten diagnostisch-therapeutischen Verlauf bei. Dieses hochmoderne Gerät ist besonders zur Diagnose von Erkrankungen des zentralen Nervensystems, des weiblichen Beckens und der Prostata geeignet und stellt eine signifikante Weiterentwicklung gegenüber früheren Tomographen dar. Während einer ersten Übergangsphase, so der Sanitätsbetrieb in einer Presseaussendung, werden sowohl der bisherige als auch der neue Magnetresonanztomograph parallel betrieben. Dies, um sicherzustellen, dass alle geplanten diagnostischen Untersuchungen ohne Unterbrechungen durchgeführt werden können.

Federica Ferro, Primarin der Radiologie, zeigte sich äußerst zufrieden über die technologische Weiterentwicklung: „Die Einführung der 3-Tesla-Magnetresonanztomographie-Technologie stellt einen bedeutenden technologischen Fortschritt dar. Gleichzeitig wirkt die Arbeit mit dem neuen Gerät motivierend und steigert die Attraktivität des gesamten Dienstes als Arbeitsplatz.“ Der radiologische Dienst des Krankenhauses Bozen zählt mehr als hundert MitarbeiterInnen, den Dienst für medizinische Strahlenphysik im Bereich Magnetresonanz leitet Matteo Bonatti. Der Dienst für Senologie wird, bis zu einer bevorstehenden Renovierung, im Gebäude Lorenz Böhler verbleiben.

Aktuell

Die Klugheit des Herzens

Ida Schacher, seit zehn Jahren Vorsitzende der Südtiroler Krebshilfe, legt ihr Amt nieder - Engagement und Empathie


Vier plus vier plus zwei. Vor zehn Jahren hat die langjährige Vorsitzende des Bezirks Oberpustertal Ida Schacher das Amt der Landesvorsitzenden der Südtiroler Krebshilfe übernommen. Zehn intensive Jahre, die ihr viel abverlangt haben und die ihr, wie sie sagt, ein Vielfaches zurückgegeben haben. Eine große Herausforderung, nicht zuletzt auch wegen der großen Distanz von Toblach nach Bozen. Zehn Jahre, die Ida Schacher mit ihrem Engagement, ihrer Empathie und ihrer Präsenz geprägt hat.
Hätten sie je damit gerechnet, eines Tages Landesvorsitzende der Krebshilfe zu sein?
Ida Schacher: Nein, nie. Ich bin eine einfache Frau und musste mich in den ersten Jahren mit viel Zeitaufwand einarbeiten. Vor allem die ersten beiden Jahre waren eine große Herausforderung für mich. Mein eigener Bezirk hat sehr viele Mitglieder und ich wollte dort genauso präsent sein wie zuvor. In den ersten Jahren unterstützten mich meine KollegInnen der anderen Bezirke tatkräftig. Auf Landesebene stand mir Dr. Markus Unterkircher als Koordinator jederzeit mit Rat und Tat zur Seite. Einen großen Rückhalt gab mir aber all die Jahre vor allem meine Familie.
Eine sehr intensive Zeit?
Ida Schacher: Das kann man wohl sagen! Ich durfte viel lernen, Neues erfahren und sehr viele nette Menschen kennenlernen: PatientInnen, Politiker, Ärzte, KrankenpflegerInnen und Verwalter. Menschen, die die Ziele der Krebshilfe unterstützen und natürlich auch Betroffene. Dafür bin ich sehr dankbar. Wir konnten gemeinsam ein großes Netzwerk von Menschen aufbauen, die die Arbeit der Krebshilfe über all die Jahre großzügig unterstützten.
In zehn Jahren hat sich sehr viel geändert im Bereich der Sanität.
Ida Schacher: Ja und ich habe das alles sehr nahe mitbekommen. Die Zertifizierungen, der Aufbau der Brustgesundheitszentren, die Einrichtung der onkologischen Tageskliniken. Ich bin davon überzeugt, dass unsere PatientInnen heute eine viel bessere Situation vorfinden, als noch vor zehn Jahren. Und nicht nur die Betreuung ist besser geworden – wozu wir als Krebshilfe ja auch unseren Beitrag leisten konnten – auch die Therapien, die heute viel gezielter und individualisiert angewandt werden, greifen besser.
Wenn sie zurückblicken, was war ihnen das Wichtigste?
Ida Schacher: Das Wichtigste war und ist mir ohne Zweifel der Kontakt zu den Menschen. Damals wie heute stehen die PatientInnen für mich im Vordergrund. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern. Oft kann man nur wenig helfen, aber dieses Wenige ist so wichtig: ein Anruf, ein gutes Wort, eine Aufmunterung, das Gefühl zu vermitteln, nicht alleine zu sein. Ich glaube, das ist die wahre Stärke unseres Vereins: in der Krankheit Nähe und Gemeinschaft zu vermitteln und dadurch Hoffnung zu schenken. Wie oft höre ich den Satz von Betroffenen: „Jetzt habe ich dich gehört, jetzt geht es mir besser.“ Das Zuhören und Aufmuntern standen und stehen für mich immer im Vordergrund.
Die letzten vier Jahre war all das für sie auch nicht gerade einfach …
Ida Schacher: Das stimmt und ich muss zugeben, dass ich ohne die Hilfe meiner Familie, von Freunden und Bekannten, nach und während meiner Erkrankung vieles nicht geschafft hätte. Gerade in dieser schwierigen Zeit habe ich bemerkt, wie wichtig es ist, gute Menschen an seiner Seite zu haben.
Ihre Erkrankung vor vier Jahren ist wohl auch der Grund, warum sie jetzt vorzeitig und wie vor zwei Jahren ja angekündigt, ihr Amt niederlegen?
Ida Schacher: So ist es. Es geht mir jetzt zwar gut, aber die Krankheit hat Spuren hinterlassen. Ich muss mit meinen Kräften haushalten und mir ist einfach nicht mehr alles möglich. Ich bin dankbar für diese schöne und intensive Zeit. Es war mir eine Ehre, die Südtiroler Krebshilfe in der Öffentlichkeit vertreten zu dürfen. Mehr noch freut mich aber, dass wir gemeinsam die Situation für Betroffene verbessern und dazu beitragen konnten, das Tabuthema „Krebs“ in die Öffentlichkeit zu tragen. Ich kann es nicht oft genug betonen, dass die Erkrankung auch positive Aspekte haben kann: niemand trägt Schuld und niemand muss sich dafür schämen. Im Gegenteil, oft ist die Erkrankung der Beginn eines Neuanfangs in vielen Bereichen: ein neuer Zugang zu sich selbst, neue Begegnungen und Freunde, neue Ziele. Es ist die Aufgabe der Krebshilfe, Mut dafür zu machen, bei der Bewältigung der schwierigen Themen zu helfen und großes Augenmerk auf die Prävention und die Aufklärung zu legen, damit die Menschen gesund bleiben. Dass ich daran mitwirken durfte, erfüllt mich mit Freude und ich lege mein Amt nun in die Hände meiner Nachfolgerin, Maria Claudia Bertagnolli. Liebe Maria Claudia, ich wünsche dir viel Kraft und Freude für diese neue Erfahrung.