Aktuell

„A Matter of Nipples“

mamazone Frühlingskampagne zur Früherkennung von Brustkrebs Ausstellung im Foyer des Krankenhauses Brixen
Das Pressegespräch von mamazone im Hotel Laurin. V.l.n.re: Dr.in Sonia Prader, Dr. Christian Marth, Martina Ladurner, Vivian Manzardo und Erika Laner.


Mit dem Projekt „A Matter of Nipples“ der jungen Bozner Schmuckdesignerin Vivian Manzardo und dem Videospot „Aktiv gegen Brustkrebs“ in Südtirols Kinosälen warb die Brustkrebs- Initiative mamazone - Aktiv gegen Brustkrebs im Frauenmonat März dafür, die Früherkennungsangebote und Kontrolltermine wahrzunehmen. Denn je früher der Brustkrebs erkannt wird, desto besser sind die Überlebenschancen!
„Brustkrebs ist die häufigste bösartige Erkrankung bei Frauen, aber auch Männer können daran erkranken. Man(n) denkt nicht daran, deshalb wird der Brustkrebs meist erst im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert. Sensibilisierung und über Risikofaktoren zu sprechen, ist wichtig, um die beste Prognose zu erzielen“, so Prof. Dr. Christian Marth, Vorstand der Universitätsklinik für Frauenheilkunde Innsbruck beim Pressegespräch, zu dem mamazone ins Hotel Laurin nach Bozen eingeladen hatte.

In Italien erkranken jährlich ca. 55.700 Frauen (in Südtirol ca. 450 Frauen) und ca. 500 Männer an Brustkrebs. Die Inzidenz steigt zwar, die Mortalität jedoch sinkt. Gegenüber 2018 ist die Wahrscheinlichkeit an einem Mammakarzinom zu sterben um 6% gesunken. Brustkrebs ist heute kein Todesurteil mehr, vorausgesetzt, dass er rechtzeitig erkannt wird. Die Überlebenschancen liegen mittlerweile bei weit über 90%, wenn er im Anfangsstadium entdeckt wird. Grundlage dafür ist eine qualitätsgesicherte Früherkennung in zertifizierten Brustzentren. Die zweijährliche Einladung zum Mammographie-Screening für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren ist eine wichtige Maßnahme für die Früherkennung von Brustkrebs. Laut Studien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kann eine relevante Nutzung der Screeningprogramme die Sterblichkeit um 25 bis 30 Prozent reduzieren.

„In Südtirol liegt die Teilnahme am Screening zwischen 60 und 65%. Seit 2023 können zusätzlich Frauen ab dem 45. Lebensjahr in zweijährigem Abstand eine ticketbefreite, unentgeltliche Mammographie durchführen lassen, allerdings ohne Einladung. Ein weiterer wichtiger Schritt in der frühen Erkennung des Mammakarzinoms“, führte Dr.in Sonia Prader, Primarin der Gynäkologie am Krankenhaus Brixen, im Rahmen des Pressegesprächs aus. Auch mamazone bekräftigte die Forderung, das Screening für Brustkrebs für Frauen zwischen 40 und 75 Jahren auszubauen.

Die Sensibilisierungskampagne von mamazone „Aktiv gegen Brustkrebs“, bereits 2021 als Animationsvideo in den sozialen Medien gestartet und 2022 und 2023 als Radiospot „on air“ gegangen, wurde vom 29. Februar bis 13. März 2024 als Kinokampagne in den fünf Südtiroler Kinos abgespielt. www.youtube.com/watch?v=r-cHqeEBTIE

Brustwarzen. Dieses kleine Stück Haut, das uns allen gemein ist und das Tabu, das vor allem auf dem weiblichen Nippel lastet, war Gegenstand der Bachelor-Arbeit von Vivian Manzardo, „A matter of nipples – Eine Frage der Brustwarzen“. Schmuck, so die Designerin, nicht nur als ästhetisches Beiwerk, sondern als Statement oder auch als Stein des Anstoßes. Entstanden sind aus der Beschäftigung mit dem Tabu um die weibliche Brustwarze, sechs quadratisch in Porzellan gegossene Broschen mit aus Silber geschmiedetem Rahmen und eine hochwertige Kunstfoto-Serie. Von 25 Personen, Frauen und Männern, hatte Vivian Manzardo insgesamt 50 Nippel-Abdrücke aus Gips abgenommen. Mamazone finanzierte den Druck der hochwertigen Kunstfotos auf Aluminium und stellte Projekt, Fotos und Broschen während des Pressegesprächs vor. Vom 8. – 26. März waren die Arbeiten dann im Foyer des Krankenhauses Brixen ausgestellt. Organisatorin der Ausstellung war Primarin Dr.in Sonia Prader. „Mit diesem Projekt wollte ich eines der vielen Tabus rund um den weiblichen Körper, meinen Körper, ansprechen, es zu „Einer Frage der Brustwarzen“ machen,“ so Vivian Manzardo bei der gut besuchten Vernissage am 8. März. „Mein Ziel war es, Nippel (und vor allem weibliche Nippel) zu enttabuisieren. Zu zeigen, wie ähnlich und doch vielfältig dieser kleine Teil unseres Körpers sein kann, einzigartig wie ein Fingerabdruck und doch immer als solcher erkennbar.“ Primarin Prader nutzte die Vernissage für einen engagierten Aufruf, die Früherkennungs-Maßnahmen wahrzunehmen. „Damit die Brust und die Brustwarze so schön bleiben wie sie von Natur aus sind.“
Vivian Manzardo mit ihrer Wandbrosche mit allen 50 Brustwarzenabdrücken
Weitere Infos
mamazone – Frauen und Forschung gegen Brustkrebs EO

info@mamazone.it, mamazone.it, +39 335 650 63 53

sabes.it/de/gynaekologie oder @gynaekologie_ginecologia_bx;

vivianmanzardo.com oder @vivianmanzardo.jewellery

Aktuell

Ich schau auf mich – und Du?

Radiospot-Initiative 2024 der Südtiroler Krebshilfe für Vorsorge und Früherkennung
Foto: unsplash - Elijah Merrell


Früherkennung und Vorsorge. Immer wieder. Ein Thema ohne Ende und für die Südtiroler Krebshilfe eine Verpflichtung. Zusätzlich zur jährlichen Pressekonferenz anlässlich des Weltkrebstages hat die SKH auch in diesem Jahr wieder eine Info-Kampagne in verschieden­en Radiosendern gestartet. Auf deutsch und italienisch. Im Februar sind die ersten Spots gesendet worden, die Serie setzt sich bis zum Jahresende fort.
Speaker der Spots sind zehn FachärztInnen, die diesem Anliegen das entsprechende Gewicht und Überzeugungskraft verleihen: Primaria Dr.in Sonia Prader – Gynäkologie KH Brixen, Primar Dr. Christoph Leitner – Interne Medizin KH Bruneck, Dr. Guido Mazzoleni – Präsident des Ärztekomitees der Südtiroler Krebshilfe, die Primare Dr. Martin Steinkasserer – Gynäkologie KH Bozen, Prof. Dr. Klaus Eisendle – Dermatologie KH Bozen, Dr. Michael Kob - Diätetik und klinische Ernährung KH Bozen, Dr. Lucio Bonazza – Pneumologie KH Bozen, Dr. Michael Aigner – Urologie KH Brixen sowie der Chirurg Dr. Michele Ciola – Chirurgie KH Bozen. Krebs-Vorsorge heißt vor allen Dingen, Verantwortung für sich selbst übernehmen und einen Lebensstil zu führen, der das persönliche Risiko an Krebs zu erkranken durch bewusstes Verhalten und Vorsichtsmaßnahmen erheblich senkt. Rauchen, ungesunde Ernährung, zu viel Alkohol, mangelnde Bewegung und mangelnder Sonnenschutz, negative Umwelteinflüsse – es gibt zahlreiche Faktoren, die das Risiko für eine Krebserkrankung erhöhen. Und man kann sie nicht oft genug nennen!

Die Früherkennung ist ein weiterer Grundstein, um gar nicht erst an Krebs zu erkennen, weil eventuelle Vorstufen rechtzeitig entdeckt werden können bzw. um Krebs so früh zu erkennen, dass die Heilungschancen sehr hoch sind. Auch kleinste Veränderungen des eigenen Körpers rechtzeitig wahrnehmen. Bei Frauen ist das die regelmäßige Selbstkontrolle der Brust (in den Brustgesundheitszentren in Südtirol Bozen, Brixen und Meran bieten Breast-Nurses kostenlose Kurse an). Aber auch die genaue Kenntnis der eigenen Muttermale kann Leben retten. Männer sollten sich die Hoden regelmäßig abtasten.

Die Teilnahme an den Screening-Untersuchungen hingegen sollte für alle so selbstverständlich sein wie das Amen in der Kirche! Zumal der Südtiroler Sanitätsbetrieb die BürgerInnen in den entsprechenden Altersgruppen eigens dazu einlädt. Mammographie, die Untersuchung des Stuhls auf okkultes Blut und die Impfung gegen das Papilloma-Virus retten Leben! Neu ist, dass auch Frauen ab 45 alle zwei Jahre eine Mammographie vornehmen lassen können, in diesem Fall allerdings ohne Einladung und automatische Terminvergabe, diese erfolgt erst ab dem 50. Lebensjahr und bis zum Alter von 69. Leider lässt die Teilnahme an diesen Untersuchungen und an der Impfung in Südtirol immer noch zu wünschen! Was den Paptest anbelangt, sehen die Zahl besser aus. Tatsächlich werden Erkrankungen an Gebärmutterhalskrebs immer seltener. Die HPV-Impfung senkt das Risiko an einem vom Papillomavirus verursachten Krebs zu erkranken auf null. Und das ist nicht nur Gebärmutterhalskrebs, sondern auch Zungenkrebs, Analkrebs u. a. m. Worauf warten Sie - schauen Sie auf sich!