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Ich bin auch mitgelaufen

10. Pustertaler Benefizlauf am 8. Juni in Toblach

Fünfzehn Kilometer von Schluderbach bis ins Dorfzentrum von Toblach. Das ist die Strecke des Pustertaler Benefizlaufes, den die Krebshilfe Oberpustertal bereits zum zehnten Mal für Läufer und Geher veranstaltet hat. Dieses Mal war auch ich mit dabei. Eine tolle Erfahrung, die ich gerne wiederholenwerde

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Meine Zeit 1,18 Stunde, ca. 20 Minuten nach dem ersten Läufer, Lukas Walder aus Toblach, der knapp eine Stunde für die Strecke gebraucht hat. Mein Ziel, alles durchzulaufen und nicht als Letzte anzukommen habe ich damit erreicht. Bis vor zwei Jahren war ich eine regelmäßige Läuferin, im Augenblick bin ich leider außer Training. Nur ab und zu laufenoder sportklettern. Am Wochenende, wenn Zeit und Wetter es zulassen, mit Kindern und Hund auf den Berg, in der Stadt nur mit dem Rad unterwegs. Mehr ist im Augenblick nicht drin. Dass ich 15 Km durchhalte, war unter diesen Voraussetzungen nicht selbstverständlich.
In Schluderbach waren am Startalle gemischt. An den dunkelblauen T-Shirts konnte man die Läufer erkennen, die Geher hatten ein türkisfarbenes an. Auf der Rückseite der T-Shirts drei lustige Tatzen. Drei junge Mander starten gar in Lederhosen. Eine Dreiergruppe, höre ich neben mir, hat erfolgreich am New-York-Marathon teilgenommen. Ich muss zugeben, dass ich stolz darauf war, dass sie nach mir ins Ziel eingelaufen sind.
Die Strecke ist ideal, eben und geschottert. Mal rechts mal links von der Straße, immer am Fluss entlang. Relativ beschattet, was vor allem auf den ersten sechs Kilometern nützlich war, als die Sonne doch recht heiß vom Himmel stach und der erste Wasserstand auf sich warten ließ.
Die große Startgruppe löst sich bald auf. Ein paar Leute lasse ich hinter mir, viele überholen mich. Irgendwann bin ich dann allein. Mein Sohn begleitet mich auf dem Fahrrad. „Bin ich die letzte?“, frage ich meine beiden Töchter, die mit den Rädern hin- und herfahren und den Fotodienst versehen. Ihr Nein klingt mir mehr aufmunternd als überzeugt. Schon seltsam, wenn so gar keiner hinter einem herkommt…
Als Ortsunkundige habe ich Schwierigkeiten einzuschätzen, wie viel der Strecke ich schon hinter mich gebracht habe. Eine ganz kleine Anregung für das nächste Jahr für die Organisatoren, allen voran die Vorsitzende der Sektion Oberpustertal, Ida Schacher, die wirklich an alles gedacht haben und mit Recht stolz auf diese Veranstaltung sein können: Alle zwei Kilometer ein Hinweis-Schild anzubringen, wie viel Strecke man schon zurückgelegt hat. Ich hätte ehrlichgesagt etwas mehr gewagt, wenn ich gewusst hätte, was ich bereits hinter mir und noch vor mir habe.
Irgendwann kommt von hinten tatsächlich jemand. Ein junge Läuferin, die mich nach zwei Überhol-Versuchen dann tatsächlich hinter sich lässt. Ich traue mich nicht, Geschwindigkeit zuzugeben, um mich ihr an die Fersen zu heften. Wer weiß, wie viel ich noch vor mir habe.
Normalerweise gehe ich nie mit I-Pod laufen, für den Benefizlauf haben mir meine Kinder eine Lauf-Playlist zusammengestellt, Pum-Pum-Pum, Rythmen, nach denen ich mein Tempo regulieren kann. Alsich auf der gegenüberliegenden Seite einen Berghang sehe, ahne ich, dass es so weit nicht mehr sein kann. Der Boden wechselt von Splitt auf Asphalt. Als es auch noch anfängt zu steigen, spüre ich plötzlich Blei in den Beinen und gefühlte hundert Kilometer in den Füßen.
Als dann rechts vormir die Kirchturmspitze von Toblach aus dem Horizont wächst, tönt im I-Pod das Lied von Europe „The final countdown“. Na, wenn das nicht passt! Jetzt bin ich mir sicher, ich packe es. Zwei – zweieinhalb Kilometer - mehr schätze ich werden es nicht mehr sein. Auf jeden Fall die längsten der ganzen Strecke. Asphalt und Steigung.
Plötzlich sehe ich einen der Lederhosenmander vor mir. Ich komme ihm näher und näher. Er geht. Ein kurzer Versuch, wieder in den Laufrythmus zu kommen, scheitert. So ist es leider. Wenn man einmal ins Gehen kommt, ist es schwer wieder zu beschleunigen. Ich laufe an ihm vorbei, kann mir einen stolzen Seitenblick nicht verkneifen, er ist jünger als ich, mindestens zwanzig Jahre!
Es gelingt mir, auch auf der letzten Steigung mein Tempo zu halten. Der Asphalt hämmert unter meinen Füßen. Wo geht es jetzt weiter? Bergauf oder nach rechts? Rechts.Vor einem Haus stehen zwei Frauen, hopp hopp rufen sie mir aufmunternd zu. Etwa hundertfünfzig Meter vor mir erkenne ich den Dorfplatz und einen Mann mit orangefarbener Weste. Die Steigung wird etwas sanfter. Endlich. Das Ziel!
Nein, doch nicht, er verweist mich nach rechts. Die letzten fünfzig Meter sind eben, ich beschleunige, sehe das Ziel vor mir und höre meinen Namen. Ich hab’s geschafft!
Infos rund um den Zehnten

Zum zehnten Mal hat der Bezirk Pustertal am 8. Juni seinen Benefizlauf über eine Strecke von 15 Km veranstaltet. Die ersten Jahre war er sogar noch um drei Kilometer länger, bis der Start auf den Parkplatz von Schluderbach verlegt wurde.
Am 8. Juni sind 101 Läufer gestartet, 41 Geher und 47 Kinder haben die Mini-Strecke von 1,5 km zurückgelegt. In Begleitung übrigens von Landespräsidentin Renate Daporta Jöchler und ihrem Mann Karl.
Lukas Walder aus Toblach war der erste Läufer im Ziel mit knapp 60 Minuten, gefolgt von Norbert Innerkofler und dem Bürgermeister von Niederdorf, Kurt Ploner. Die besten Läuferinnen waren die Schwestern Julia und Karin Burgmann aus Niederdorf. In der Kategorie Geher ging Maria Kugler mit Klein Ilvi im Kinderwagen zuerst ins Ziel, gefolgt von Karin Stauder und Marlies Mairhofer.
Durch die Veranstaltung führte Bernhard Molling. Die Teilnehmer des Kinderlaufs erhielten eine Medaille der besonderen Art: Einen Spitzbuben mit Schoko-Guss, den die meisten der kleinen Athleten noch auf der Bühne anfingen anzuknabbern. Der Prämierung der Kinder folgte eine Darbietung des Toblacher Kinderchores, danach durften die Kinder 200 gasgefüllte Luftballons gen Himmel schicken.
Der älteste Teilnehmer des Benefizmarschs war übrigens Alois Amhof aus Welsberg. Junge 76 Jahre alt.
Auf dem Dorfplatz von Toblach war ein Festzelt aufgebaut, in dem die Gruppe DeLuX zum Tanz aufspielte (für diejenigen, die noch nicht zu müde Beine hatten)und für gute Atmosphäre sorgte.
Laufen macht durstig und hungrig und zuschauen auch. Es wurden mehr als 500 l Bier getrunken und 80 kg Würste und Hamburger verschmaust, die der Luchs-Verein zur Verfügung gestellt hat. „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“, hatte der Präsident des Luchsvereins Hansjörg Mittich die Spende begründet. Viele Frauen hatten über 800 Tirtlan gebacken.
Am Abend fand die Siegerehrung statt.Die Vorsitzende des Bezirks Oberpustertal, Ida Schacher dankte allen Teilnehmern für ihren Sportgeist und ihre Spende für die Südtiroler Krebshilfe. In Gedichtform trug sie anschließend einenRückblick auf ein Jahrzehnt Pustertaler Benefizlauf vor, um mit einem herzlichen Dankeschön an alle Sponsoren, die zum Gelingen dieser Veranstaltung beigetragen haben, abzuschließen. Stellvertretend seien die Firma Stahlbau Pellegrini aus Toblach und Techno Fenster aus Niederdorf genannt, die dietollen T-Shirts für die Läufer gespendet haben und die Musikgruppe DeLuX.
Toblachs Bürgermeister Guido Bocher gratulierte der Krebshilfe zu dieser gelungenen Veranstaltung, die ein Geschenk für das ganze Dorf sei.
Der nächste Pustertaler Benefizlauf startet am 7. Juni 2014.

Direkt nach dem Zieleinlauf begrüßen mich die Vorsitzenden Martha Feichter, Ida Schacher und Renate Daporta
Direkt nach dem Zieleinlauf begrüßen mich die Vorsitzenden Martha Feichter, Ida Schacher und Renate Daporta



Aktuell

Laufen tut Gut(es)

Bewegungstherapie Meran hat am Pustertaler Lauf von mamazone teilgenommen
Am 1. Juni, eine Woche vor dem Pustertaler Lauf hat in Toblach bereits ein Benefizlauf von 8,5 Km rund um den Toblacher See stattgefunden. Organisiert von den Toblacher Vereinen DEBRA Südtirol und mamazone – Frauen und Forschung gegen Brustkrebs.

Trotz Kälte und schlechtem Wetter voll Elan: Die Frauen der Meraner Bewegungstherapie vor dem Start des 8,5 Kilometer-Marschs
Trotz Kälte und schlechtem Wetter voll Elan: Die Frauen der Meraner Bewegungstherapie vor dem Start des 8,5 Kilometer-Marschs


Mehr als 350 Läufer hatten dem kalten Wetter getrotzt, um Solidarität zu zeigen mit den an Brustkrebs erkrankten Frauen und mit den Menschen, die an der seltenen Autoimmun-Erkrankung Epidermolisis bollosa leiden, der sogenannten Schmetterlingshaut. Unter den Teilnehmern auch eine Gruppe der Krebshilfe aus Meran: die Teilnehmerinnen des Kurses Bewegungstherapie waren mit Kursleiterin Valentina Vecellio im Bus angereist, um die Strecke im Gehen zurückzulegen. Erkenntlich war die Krebshilfe-Gruppe an ihren gelben T-Shirts mit der Aufschrift Bewegungstherapie.
Nachstehend der begeisterte Erlebnisbericht von Valentina Vercellio, ehemalige Marathonläuferin, die nach ihrer eigenen Krebserkrankung eine Ausbildung zur Bewegungstherapeutin abgeschlossen hat und sich engagiert dafür einsetzt, Krebskranken die positive und heilende Einwirkung von Bewegung nahezubringen.
„Meine Mädels und ich - ja die ganze Gruppe, es waren auch viele männliche Begleiter dabei - hatten am 1. Juni einen Riesenspaß bei der Umrundung des Tob-lacher Sees. Es war ein Ziel, das ich mir persönlich, als ehemalige Marathonläuferin und Sportsgenossin von Gianni Poli, dem ehemaligem Gewinner des New York Marathons gesteckt hatte. Nach meiner Krebserkrankung blieb auch dieser Traum, zusammen mit dem Bewegungstherapie-Konzept, zunächst lange in der Schublade liegen. Jetzt ist er in Erfüllung gegangen: Ich habe wieder einen Menschen kennengelernt – den Organisator des Dolomitenmarathons - der durch den Sport über die Grenzen hinaus sehr viel für Menschen tut. Sport hat unsere Gedanken wieder auf die gleiche Wellenlänge gebracht. Die strahlenden Gesichter der Mädels, die ein neues Ziel erreichen und ihren Körper wieder ein kleines bisschen zurückerobern konnten, bestätigen diesen glücklichen Zustand."Jedes Jahr ein neues Ziel"ist die Devise und der Höhepunkt unseres Bewegungstherapie-Projektes am Krankenhaus Meran. Unser nächstes Ziel steht auch schon fest und ist noch ein Stück ehrgeiziger: die Teilnahme am Benefizmarsch der Südtiroler Krebshilfe im nächsten Jahr.  Die Bewegungstherapie hat wieder ein Ziel erreicht, und mit ihr alle diemit vereinten Kräften und Lebensfreude den Kampf gegen den Krebs für sich entscheiden wollen.“ •