es tut gut manchmal auch über den Zaun in Nachbars Garten zu schauen. Die Südtiroler Krebshilfe besteht seit 35 Jahren und hat in dieser Zeit eine unglaubliche Aufgabe geleistet. Bei der letzten Landesversammlung konnten wir vernehmen, dass am 31. Dezember 2015 9381 Menschen, davon 3.363 ordentliche Mitglieder in unserer Vereinigung eingeschrieben sind. Viele Menschen, die Vertrauen in uns setzen, die darauf bauen, dass wir da sind, in diesem schweren Moment ihres Lebens. Und viele Menschen, die aus dieser Erfahrung ihrerseits begonnen haben, zu helfen und ihre Hand zu reichen, stark aus ihrer eigenen Erfahrung.
Und wir sind nicht allein. Wir verfolgen das gleiche Ziel wie die Lega Italiana per la Lotta contro i Tumori, LILT, mamazone, die Kinderkrebshilfe Regenbogen und Peter Pan in Südtirol. In Innsbruck gibt es eine Krebshilfe, die ihren Schwerpunkt vor allem auf die Unterstützung der Forschung gelegt hat. In den Marken haben wir vor einigen Jahren die kleine Vereinigung I. O. M. vorgestellt, die ähnlich wie wir dank eines Netzes von Freiwilligen den Kranken hilft, In dieser Ausgabe stellen wir Ihnen die RAVI vor, „Wieder Leben“. Einen schönen Namen hat sich diese kleine vor 16 Jahren in Turin von einigen an Brustkrebs erkrankten Frauen gegründete Vereinigung gegeben. 22 aktive freiwillige Mitglieder, 120 Mitglieder, die Beiträge zahlen und eine Mailing Liste mit 300 Adressen. Aber trotzdem ein reichhaltiges Programm. Auch wir haben einmal klein angefangen…
Und wir schauen in dieser Ausgabe der Chance auch nach Norden. In Belgien arbeitet ein junger Südtiroler Arzt, Andreas Pircher, im renommierten Forschungslabor VRC, Vesalius Research Center, wo vielleicht die Bahnen für die Krebstherapien der Zukunft gestellt werden. Es ist natürlich alles sehr wissenschaftlich und für Laien unverständlich, was dort abläuft, aber ich finde, es tut gut zu wissen, dass sich etwas tut. In Italien. In Innsbruck am Tiroler Krebsforschungsinstitut, das wir ja auch schon vorgestellt haben. In ganz Europa und natürlich auch in Übersee. Überall sind Menschen, sind Forscher am Arbeiten, um den Krebs immer besser bekämpfen zu können. Dem Einsatz dieser Menschen, den vielen kleinen Schritten und Schrittchen, die sie jeden Tag machen, ihren kleinen und großen Erfolgen und letztlich auch ihren Misserfolgen, wenn sie in einer Sackgasse landen, die aber weitere neue Wege der Hoffnung eröffnet, verdanken wir es, dass Krebs, wenn er früh erkannt wird, kein Todesurteil mehr ist.
Aber wir schauen uns natürlich auch gut in unserem Land um. Z. B. in Meran, wo wir den Dienst für Komplementärmedizin besucht haben. Auch das ist ein (nicht mehr ganz so) neuer Ansatz, der hilft, den Krebs immer besser zu bekämpfen. Wir als Krebshilfe haben auch eine Konferenz zu diesem Thema organisiert: Integrative Onkologie. In der Strahlenabteilung der Bonvicini-Klinik haben alle Player ihren Ansatz vorgestellt. Der Schulmediziner, die Komplementärmedizinerin, die Bewegungstherapeutin, der Onko-Psychologie u. a. m. Viele kleine Rädchen, die zum immer besseren Funktionieren der Therapie beitragen.
Ich wünsche Ihnen allen einen wunderschönen Sommer, viele Spaziergänge in unserer schönen Natur und dass es Ihnen allen gut geht.
Ihre
Ida Schacher