Aktuell

Der Joker

Antonino Brillante geht überall dort zur Hand, wo es ihn braucht
Er ist ein Joker. Überall, wo Not am Mann ist, hilft er aus. Unterlagen von Bozen nach Meran oder nach Brixen bringen? Kein Problem. Antonino macht’s.Eine Betroffene zu einer Visite ins Krankenhaus begleiten? Antonino anrufen. Material für den Flohmarkt einsammeln? Antonino hilft. Helfen und nützlich sein, sind ihm ein Bedürfnis, aber gleichzeitig sagt er auf diese Weise Danke. Die Krebshilfe war auch ihm ein Rettungsanker im Sturm!
Ihn kann so leicht nichts aus der Ruhe bringen. So scheint es zumindest. Antonino Brillante ist ein ruhiger Mann, höflich, zurückhaltend und hilfsbereit, er ist friedliebend und mit ihm streiten ist unmöglich. Im Januar hat er im Familienkreis seinen siebzigsten Geburtstag gefeiert. Antonino ist fit, es geht ihm gut und solange er es kann, möchte er zur Stelle sein, wo es ihn braucht.
Sein Leben war nicht immer leicht. Mit 19 ist er aus Nocera nach Südtirol gekommen. Im Polizeidienst war er damals. Später hat er bei einer Baufirma als Fahrer gearbeitet. Seit Januar 2000 ist er in Pension. Ein Jahr vorher ist seine Ehe zerbrochen. Eine schwere Zeit, die ihn sehr belastet hat.
Krebsvorsorge hat er immer sehr ernst genommen. Nachdem er in Pension war, ist sein PSA-Spiegel angestiegen. Jedes Jahr ein wenig mehr. 2004 kam dann die Diagnose: Prostatakrebs. Die Krankheit stellte ihn auf eine harte Probe. Er glitt in eine schwere Depression. „Ich habe Hilfe bei der Krebshilfe gefunden“, sagt er heute zurückblickend. „Dank der Gemeinschaft und dank meines starken Willens habe ich diese Zeit überwunden und wieder angefangen zu leben!“ Die Krebshilfe ist ihm eine zweite Heimat geworden.
Helfen zu können, lässt ihn sich nützlich fühlen. Die Hälfte seiner Zeit stellt er der Krebshilfe zur Verfügung, die andere nutzt er, um seiner Leidenschaft nachzugehen: Südtirol bereisen. In Begleitung von einigen Freunden nimmt er den Bus und fährt im Land umher. Besichtigt Kirchen, Museen, Dörfer und Städte. „Südtirol ist wunderschön“, schwärmt Antonino. „Ich habe hier mein kleines Paradies gefunden!“

Aktuell

Laufen und helfen

Zwei Benefizläufe für die Krebshilfe im Oberpustertal
Links: nebeneinander laufen. Rechts: Ida Schacher mit Hansjörg Mittich
Der Ober-Pustertaler Benefizlauf, 14 Kilometer Schluderbach bis nach Toblach, ist einer der Höhepunkte des Jahresprogramms des Bezirks Pustertal. In diesem Jahr gab es zum ersten Mal nicht nur einen Benefizlauf zugunsten der Krebshilfe, sondern zwei, innerhalb von einer Woche.
Gianni Poli, Ex-Marathonläufer, der erste Italiener, der diese Disziplin in weniger als 2 Stunden und 10 Minuten zurücklegte und 1986 Gewinner des New York Marathons, veranstaltet jedes Jahr das Rennen Cortina Dobbiaco. Im Rahmen dieses Ereignisses, an dem Läufer aus aller Welt an den Start gehen, wird jeweils am Vortag ein 8,5 km langer Benefizlauf rund um den Toblacher See veranstaltet. Bis zum vergangenen Jahr ging der Erlös dieser Veranstaltung an die beiden Vereinigungen mamazone und DEBRA (Schmetterlingskinder), in diesem Jahr bot Gianni Poli der Landesvorsitzenden der SKH, Ida Schacher, die auch Bezirksvorsitzende des Pustertals ist, die Beteiligung an. Ida Schacher fasste die positive Botschaft der beiden Veranstaltungen in einem auch gerade angesichts des strahlenden Himmels passenden Zitat von Phil Bosman zusammen: „Mit jedem guten Menschen, der auf der Welt lebt, geht eine Sonne auf.“
Chance: Das waren zwei intensive Wochenende im Juni für den Bezirk Pustertal?
Ida Schacher: Das kann man wohl sagen. Der Cortina – Dobbiaco – Lauf oder wie wir ihn nennen Poli – Lauf, nahm uns an drei Tagen in Anspruch. Gianni Poli hat uns auf dem Start-Gelände ein Zelt zugewiesen, wo wir Prospekte auslegen, über die Arbeit der Krebshilfe informieren und auch Einschreibungen für den kleinen Lauf und unseren großen Lauf entgegennehmen konnten.
Chance: Das heißt die Freiwilligen und auch Sie waren entsprechend gefordert?
Ida Schacher: Ja natürlich, wir mussten Präsenz zeigen, aber es war wirklich eine ganz tolle Veranstaltung. Eine Superstimmung. Am Start des großen Laufs waren 4.200 eingeschriebene Läufer von denen 3.760 ins Ziel gekommen sind.
Chance: Los ging es schon am 2. Juni, am Staatsfeiertag?
Ida Schacher: Genau, da stand die Veranstaltung „Camminando e gustando“ auf dem Programm. Start war am Grand Hotel bis zur Biathlon-Arena. Dort gab es Frühstück. Dann weiter bis zum Toblacher See, wo den Teilnehmern Halbmittag serviert wurde und schließlich bis zum Dürrsee, wo es Mittagessen gab. Ganz toll gekocht von Chris Oberhammer.
Chance: Und am Samstag dann der Poli-Lauf zugunsten der Krebshilfe?
Ida Schacher: Genau. Am Vormittag gab es den Kinderlauf, 320 Kinder haben sich beteiligt. Um 16.30 fiel dann der Startschuss für den 8,5 km langen Polilauf. Immerhin 180 Teilnehmer, Männer, Frauen und Kinder. Bunt gemischt. Und am Abend gab es eine große Open-Air-Veranstaltung am Dorfplatz.
Chance: Mit dem Lauf war ja eine Spendenaktion verbunden. Wieviel konnte die Krebshilfe denn einnehmen.?
Ida Schacher: Dank der Spenden der Läufer kamen 2.780 Euro für unsere Arbeit im Bezirk zugunsten der Betroffenen zusammen. Dazu kommen noch 700 Euro von den Gsieser Bäuerinnen, die Strauben gebacken und für die Krebshilfe verkauft haben. Und Gianni Poli hat uns alles, was übriggeblieben ist, Wasser, Obst usw. zur Verfügung gestellt für unseren traditionellen Pustertaler Lauf am darauffolgenden Samstag.
Chance: Kaum erholt vom Marathon-Wochenende ging es gleich weiter?
Ida Schacher: Natürlich waren wir schon seit Wochen vorher am Organisieren für den Ober-Pustertaler Lauf, aber die letzte Woche war natürlich noch viel zu tun.
Links: Warten auf das Startsignal in Schluderbach... Rechts: Die Kinder freuen sich über die süße Medaille.
Chance: Der Lauf lief nach bewährter Manier ab?
Ida Schacher: Ja, es war unsere 14. Ausgabe. Am frühen Nachmittag der Kinderlauf von der Rienz ins Dorfzentrum und dann um 15 Uhr der Start in Schluderbach. Entlang der Strecke hatten wir Stände mit Wasser und Obst für die Teilnehmer, Läufer und Geher. Es waren über 200 in diesem Jahr. Stahlbau Pellegrini, Tecno Fenster sowie die Raika Toblach haben uns die T-Shirts für die Teilnehmer gespendet. Von Harry´s Konditorei haben wir die süßen Medaillen bekommen und am Abend gab es ein großes Fest im Zentrum von Toblach. Wie immer hatten uns die Jäger das Fleisch zur Verfügung gestellt. Die Mitglieder des Luchs-Vereins grillten, im Zelt spielte die „Toblinga Böhmische“. Es war ein tolles Fest für das ganze obere Pustertal. Es hat einfach alles gepasst. Und die Bereitschaft von so vielen Menschen, sich für andere einzusetzen und die Freude, mit der alle ins Ziel kommen, ist immer wieder eine große Freude und eine Bestätigung für unsere Arbeit! Wir konnten um die 12.000 Euro einnehmen für die Krebshilfe.
Chance: Ein Marathon in jeder Hinsicht!
Ida Schacher: Das kann man wohl sagen. Und nach diesen zwei Wochenenden waren wir wirklich müde! Aber auch überglücklich über das gute Gelingen und wir danken allen von Herzen, die uns geholfen und uns unterstützt haben. Ganz besonders allen, die mitorganisiert haben und die mitgelaufen sind!
Chance: Fast hätten wir es vergessen! Wer hat den Oberpustertaler Benefizlauf denn gewonnen?
Ida Schacher: Die schnellsten Herren waren Alfred Mair, Günther Strobl und Lukas Walder. Bei den Damen siegte Julia Kuen vor Karin Burgmann und Thea Schwingshackl. Sie alle wurden mit einer Torte prämiert. Bei den Gehern war Herbert Beikircher der Schnellste. Bei den Damen kamen gleich drei auf das Siegerpodest: Elisabeth Sinner, Silvia Feichter und Kerstin Huber.