Aktuell
An der Seite des Bürgers
Rechtshilfe durch Cittadinanzattiva – Zusammenarbeit mit der Krebshilfe
Cittadinanzattiva Südtirol heißt die 300 Mitglieder zählende Onlus, die sich als „Forum für die Rechte der Kranken“ (Tribunale per i Diritti dei Malati) versteht. Regionalsekretär und Mitbegründer ist Stefano Mascheroni. Die SKH hat mit Cittadinanzattiva ein Abkommen unterschrieben. Die Onlus kann über die Bezirksbüros der SKH kontaktiert werden.
Stefano Mascheroni
Stefano Mascheroni arbeitet in der Abteilung für Geriatrie am Krankenhaus Bozen als Krankenpfleger, er hat seine an Alzheimer erkrankte Mutter gepflegt, seine Leidenschaft gehört der Musik, er ist Liederschreiber und Sänger und er ist, wie er selbst sagt, entbrannt für alles, was mit sozialem Engagement zu tun hat. Vier Stunden am Tag investiert er in Cittandinanzattiva, der in Bozen ein kleines Büro im Gebäude des Sanitätsbetriebs am Loew Cadonna Platz zur Verfügung gestellt worden ist.
Begonnen hat alles 2009, als Stefano Mascheroni und seine drei Vorstandskollegen, Hildegard Fink (Präsidentin), Ada Grillo und Graziella Minuzzo eine CD und Informationsmaterial über die Organisation Cittadinanzattiva in die Hände bekommen haben. Das Motto, „Sich als Bürger verhalten, ist der beste Weg ein solcher zu sein“, sprach sie auf Anhieb an, ebenso wie die Aussicht, über diese Organisation anderen Menschen in Problemsituationen hilfreich zur Seite stehen zu können. In der Region hatte diese in ganz Italien tätige Onlus noch keine Vertretung und so beschlossen sie eine zu Gründen. Im Mai 2009 wurde die Onlus im Beisein von Florian Zerzer, damals Ressortchef im Assessorat für Sanität und Soziales aus der Taufe gehoben.
In anderen Regionen sind die Freiwilligen von Cittadinanzattiva auch in den Bereichen Schule, Europa, Bürgerhilfe und Konsumentenschutz tätig, in Südtirol hat sich die Gruppe, die mittlerweile 300 Mitglieder zählt, auf die Arbeit im Rahmen des „Forums für die Rechte der Kranken“ konzentriert. Bürger können sich Information, Assistenz und Beratung im sanitären und pflegerischen Bereich holen und erhalten kostengünstigen Rechtsbeistand.
Wann wendet man sich an Cittadinanzattiva? Stefano Mascheroni: „Es gibt verschiedene Anlässe. Eine misslungene Operation. Eine Ticketbefreiung wird nicht anerkannt. Sie haben Beanstandungen bezüglich der Behandlung im Altersheim. Sie wollen gegen eine unzureichende Pflegeeinstufung Einspruch erheben, oder gegen eine Ihrer Meinung nach unzureichende Ablehnung bezüglich des Gesetzes 104 oder bezüglich der Zivilinvalidität. Sie wollen Antrag stellen auf Ernennung eines Tutors (bei Demenz oder Alzheimer)."
Das Telefon im Büro von Cittadinanzattiva ist nicht immer besetzt, aber ein Handy ist rund um die Uhr erreichbar. Mascheroni: „Oft nehmen wir auch die Funktion eines Sorgentelefons wahr, die Leute sind schon glücklich, wenn sie jemanden haben, dem sie ihre Nöte mitteilen können.“
Aber wie geht es dann weiter, wenn man seinen Fall beim „Forum für die Rechte des Kranken" angemeldet hat? Mascheroni: „Wir haben zwei Rechtsmediziner, vier Rechtsanwälte und einen Arbeitsberater, die für uns arbeiten. Die erste Visite beim Rechtsmediziner ist gratis, je nach Befund entscheiden wir, ob wir uns der Sache annehmen.“ Wenn Cittadinanzattiva sich des Falls annimmt, sind die Chancen auf Erfolg sehr groß. 95% der Fälle, die die Onlus-Vereinigung vorangebracht hat, sind zugunsten des Bürgers ausgegangen. Verlangt wird dafür sehr wenig. Die Antragsteller müssen Mitglied des Vereins werden, 10 € ist der Jahresbeitrag, wer um rechtlichen Beistand ersucht, wird zusätzlich um 20 Euro für die Deckung des bürokratischen Aufwands gebeten.
Seit 2009 hat die Vereinigung 377 Fälle vorangebracht, 125 davon sind für den Kläger positiv ausgegangen, 117 sind noch im Gang. In 103 Fällen hat die Untersuchung durch den Gerichtsmediziner einen negativen Bescheid ergeben, entweder dass die Klage unbegründet sei oder aber dass ein Fehlverhalten von Seiten der sozio-sanitären Einrichtungen nicht nachweisbar sei. Und 35 Fälle wurden eingestellt. Bis zu einer außergerichtlichen Einigung vergehen im Schnitt ein bis eineinhalb Jahre, für eine gerichtliche Lösung müssen drei bis dreieinhalb Jahre kalkuliert werden.
Wird das Verfahren zugunsten des klagenden Bürgers entschieden, übernimmt die Rechtskosten die öffentliche Hand. Der Kläger muss nur 10% der Kosten des Gerichtsmediziners tragen sowie die anfallenden Verwaltungskosten (Porto, Stempelmarken usw.) und wird je nach Umfang der ihm zugesprochenen Entschädigung um eine Spende gebeten. Verliert der Kläger, muss er die Rechtskosten der Gegenpartei übernehmen, die eigenen trägt Cittadinanzattiva. „Aber“, versichert Mascheroni, „wenn wir uns entscheiden, eine Klage vor Gericht zu bringen, dann sind wir uns unserer Sache sicher.“ In den ersten Jahren wurden die meisten Klagen außergerichtlich geregelt, in den letzten Jahren tendiert der Sanitätsbetrieb dazu, immer auf einer gerichtlichen Einigung zu bestehen. „Das heißt nicht, dass er sicher ist ,zu gewinnen“, erklärt der Sekretär von Cittadinanzattiva, „es soll vielmehr die Bürger abschrecken, Klage zu erheben.“
Dank des Abkommens können in allen Büros der SKH Unterlagen bezüglich Beanstandungen im Bereich der Fürsorge- und Sanitätsdienste abgegeben werden.„Wir sind froh, dadurch kapillar in Südtirol vertreten zu sein", betont Mascheroni.
Begonnen hat alles 2009, als Stefano Mascheroni und seine drei Vorstandskollegen, Hildegard Fink (Präsidentin), Ada Grillo und Graziella Minuzzo eine CD und Informationsmaterial über die Organisation Cittadinanzattiva in die Hände bekommen haben. Das Motto, „Sich als Bürger verhalten, ist der beste Weg ein solcher zu sein“, sprach sie auf Anhieb an, ebenso wie die Aussicht, über diese Organisation anderen Menschen in Problemsituationen hilfreich zur Seite stehen zu können. In der Region hatte diese in ganz Italien tätige Onlus noch keine Vertretung und so beschlossen sie eine zu Gründen. Im Mai 2009 wurde die Onlus im Beisein von Florian Zerzer, damals Ressortchef im Assessorat für Sanität und Soziales aus der Taufe gehoben.
In anderen Regionen sind die Freiwilligen von Cittadinanzattiva auch in den Bereichen Schule, Europa, Bürgerhilfe und Konsumentenschutz tätig, in Südtirol hat sich die Gruppe, die mittlerweile 300 Mitglieder zählt, auf die Arbeit im Rahmen des „Forums für die Rechte der Kranken“ konzentriert. Bürger können sich Information, Assistenz und Beratung im sanitären und pflegerischen Bereich holen und erhalten kostengünstigen Rechtsbeistand.
Wann wendet man sich an Cittadinanzattiva? Stefano Mascheroni: „Es gibt verschiedene Anlässe. Eine misslungene Operation. Eine Ticketbefreiung wird nicht anerkannt. Sie haben Beanstandungen bezüglich der Behandlung im Altersheim. Sie wollen gegen eine unzureichende Pflegeeinstufung Einspruch erheben, oder gegen eine Ihrer Meinung nach unzureichende Ablehnung bezüglich des Gesetzes 104 oder bezüglich der Zivilinvalidität. Sie wollen Antrag stellen auf Ernennung eines Tutors (bei Demenz oder Alzheimer)."
Das Telefon im Büro von Cittadinanzattiva ist nicht immer besetzt, aber ein Handy ist rund um die Uhr erreichbar. Mascheroni: „Oft nehmen wir auch die Funktion eines Sorgentelefons wahr, die Leute sind schon glücklich, wenn sie jemanden haben, dem sie ihre Nöte mitteilen können.“
Aber wie geht es dann weiter, wenn man seinen Fall beim „Forum für die Rechte des Kranken" angemeldet hat? Mascheroni: „Wir haben zwei Rechtsmediziner, vier Rechtsanwälte und einen Arbeitsberater, die für uns arbeiten. Die erste Visite beim Rechtsmediziner ist gratis, je nach Befund entscheiden wir, ob wir uns der Sache annehmen.“ Wenn Cittadinanzattiva sich des Falls annimmt, sind die Chancen auf Erfolg sehr groß. 95% der Fälle, die die Onlus-Vereinigung vorangebracht hat, sind zugunsten des Bürgers ausgegangen. Verlangt wird dafür sehr wenig. Die Antragsteller müssen Mitglied des Vereins werden, 10 € ist der Jahresbeitrag, wer um rechtlichen Beistand ersucht, wird zusätzlich um 20 Euro für die Deckung des bürokratischen Aufwands gebeten.
Seit 2009 hat die Vereinigung 377 Fälle vorangebracht, 125 davon sind für den Kläger positiv ausgegangen, 117 sind noch im Gang. In 103 Fällen hat die Untersuchung durch den Gerichtsmediziner einen negativen Bescheid ergeben, entweder dass die Klage unbegründet sei oder aber dass ein Fehlverhalten von Seiten der sozio-sanitären Einrichtungen nicht nachweisbar sei. Und 35 Fälle wurden eingestellt. Bis zu einer außergerichtlichen Einigung vergehen im Schnitt ein bis eineinhalb Jahre, für eine gerichtliche Lösung müssen drei bis dreieinhalb Jahre kalkuliert werden.
Wird das Verfahren zugunsten des klagenden Bürgers entschieden, übernimmt die Rechtskosten die öffentliche Hand. Der Kläger muss nur 10% der Kosten des Gerichtsmediziners tragen sowie die anfallenden Verwaltungskosten (Porto, Stempelmarken usw.) und wird je nach Umfang der ihm zugesprochenen Entschädigung um eine Spende gebeten. Verliert der Kläger, muss er die Rechtskosten der Gegenpartei übernehmen, die eigenen trägt Cittadinanzattiva. „Aber“, versichert Mascheroni, „wenn wir uns entscheiden, eine Klage vor Gericht zu bringen, dann sind wir uns unserer Sache sicher.“ In den ersten Jahren wurden die meisten Klagen außergerichtlich geregelt, in den letzten Jahren tendiert der Sanitätsbetrieb dazu, immer auf einer gerichtlichen Einigung zu bestehen. „Das heißt nicht, dass er sicher ist ,zu gewinnen“, erklärt der Sekretär von Cittadinanzattiva, „es soll vielmehr die Bürger abschrecken, Klage zu erheben.“
Dank des Abkommens können in allen Büros der SKH Unterlagen bezüglich Beanstandungen im Bereich der Fürsorge- und Sanitätsdienste abgegeben werden.„Wir sind froh, dadurch kapillar in Südtirol vertreten zu sein", betont Mascheroni.
Das Forum für die Rechte der Kranken kann über die Handynummer
+39 327 047 57 23 erreicht werden, bzw.
+39 327 047 57 23 erreicht werden, bzw.
Dienstags von 10.00 – 12.00 Uhr und
Donnerstags von 15.00 - 17.00 Uhr
unter 0471 18 15 538
info@cittadinanzattiva-altoadige.org
Donnerstags von 15.00 - 17.00 Uhr
unter 0471 18 15 538
info@cittadinanzattiva-altoadige.org
Sitz des Forums ist:
c/o Gesundheitssprengel Gries
Löw Cadonna Platz 12
39100 Bozen
c/o Gesundheitssprengel Gries
Löw Cadonna Platz 12
39100 Bozen