Aktuell

In Memoriam

Gründungspräsidentin Krebshilfe Oberpustertal Irma Dapunt verstorben
Irma Dapunt De Benedetti, die Gründerin und langjährige Vorsitzende der Sektion Oberpustertal der Südtiroler Krebshilfe ist am 09.11. im Alter von 88 Jahren verstorben. 1981 erkrankte sie an Krebs und gründete schon 1982 aus Dankbarkeit für ihre Heilung die Krebshilfe Oberpustertal, um fortan Krebskranken hilfreich zur Seite zu stehen.
Irma Dapunt wurde am 18. Dezember 1928 in Pedraces im Gadertal geboren, 1943 zog sie mit der Familie nach Toblach. Die Sektion der Krebshilfe hat sie von null aufgebaut. Es ist ihr gelungen finanzielle Unterstützung zu finden, ebenso wie Freiwillige, die sie unterstützten. Irma Dapunt war die Initiatorin des Blumenverkaufs am 15. August, auf ihr Bestreben hin wurde auch die Tradition des Rosenkranzbetens am Vortag einer Beerdigung aufgenommen. 2002 schließlich, im Alter von 74 Jahren gab Irma Dapunt den Vorsitz der Sektion ab, stand aber auch weiterhin hilfreich zur Verfügung. Im gleichen Jahr erhielt sie vom Südtiroler Landtag die „Auszeichnung für Hilfsbereitschaft“. Am 15. August 2003 wurde sie in Innsbruck mit der Verdienstmedaille des Landes Tirol geehrt.
Eine kleine Frau mit großem Herzen
Vergelt’s Gott Irma!

Aktuell

Als die Leute Gott vergaßen …


Es war einmal eine kleine Stadt, gleich wie jede andere. Nur die Leute waren sehr vergesslich. Die Kinder vergaßen ihre Schulaufgaben. Der Bahnhofswärter vergaß die Züge. Der Vater vergaß die Schuhe auszuziehen, bevor er ins Bett ging.
Eines Tages vergaßen die Leute Gott. Die Kirchentüren blieben geschlossen. Keine Glocke läutete mehr. Niemand betete.
„Warum seid ihr gestern nicht in die Schule gekommen?“ fragte der Lehrer am Montag. „Gestern war Sonntag“, lachten die Schüler, „da haben wir frei.“ „Warum habt ihr frei?“, fragte der Lehrer. Die Schüler schauten dumm drein. Sie hatten ja Gott vergessen. Also wussten sie jetzt auch nicht, warum am Sonntag schulfrei ist.
Bald feierte man Weihnachten. „Wieso ist die Musik so leise?“ fragten die Kinder. „Warum sind am Baum nur Kerzen?“ Niemand dachte mehr an GOTT. Darum wussten sie auch nicht, warum Weihnachten ein leises Kerzenfest ist. Die Leute drehten die Lautsprecher auf, hängten an den Christbaum Papierschlangen und lärmten durch den Weihnachtsabend wie durch eine Faschingsnacht.
„Das Bild muss von der Plakatwand weg!“ schrie der Bürgermeister. „Wer hängt denn da plötzlich das Bild eines verhungerten Kindes in unsere Straßen? Das verunstaltet ja die ganze schöne Stadt!“ „Ja, natürlich“, sagte der Hausmeister im Rathaus. Er hatte ja Gott auch vergessen. Er wusste darum nicht, dass das Bild an die Fastenaktion und an das Teilen erinnern wollte. Rasch wurden alle Hungerfotos mit Schokoladenplakaten überklebt.
Zwei Freunde hatten Streit. Sie warfen sich Schimpfwörter an den Kopf. Sie schrien sich an, bis sie heiser waren. „Jetzt habe ich keinen Freund mehr“, dachte der eine traurig am anderen Morgen. Auch er hatte Gott vergessen. Er wusste nicht, dass es auch nach einem Streit wieder gut werden kann.
Grau und eintönig wurde es in der kleinen Stadt. Die Leute waren laut und zerstritten. „Mir ist, als hätte ich etwas vergessen!“ sagten sie immer wieder.
Eines Tages blies ein starker Wind über die Hausdächer, so stark, dass er die kleine Glocke im Turm bewegte. Sie schlug an. Plötzlich blieben die Leute stehen und schauten auf. Und einer rief: „Jetzt weiß ich, was wir vergessen haben. Wir haben Gott vergessen.!
(Aus Geschichtensammlung „Friedensweg Kaltern“)