Aktuell
Immer mehr Lungenkrebs bei Frauen
Jahresbericht der Italienischen Vereinigung Medizinische Onkologie, AIOM – Hauptursachen: Rauchen, mangelnde Bewegung und Übergewicht – 12 WHO-Regeln
Der Jahresbericht der AIOM, italienische Vereinigung für medizinische Onkologie, wartet mit einem überraschenden Ergebnis auf. In Bezug auf Lungenkrebs sind die Neuerkrankungen im Jahr 2020 nur bei den Frauen gestiegen und zwar um 3,4%. Lungenkrebs ist nach wie vor die häufigste krebsbedingte Todesursache.
Dieser Anstieg ist vor allem bei Frauen über 70 zu beobachten und darauf zurückzuführen, dass seit den 1970er Jahren immer mehr Frauen mit dem Rauchen begonnen haben. Ganz allgemein erkranken allerdings immer noch mehr Männer als Frauen an Krebs. 2020 gibt es in Italien etwa 377.000 neue Krebsdiagnosen, davon 195.000 bei Männern und 182.000 bei Frauen. Die am häufigsten diagnostizierte Krebsart im Jahr 2020 ist Brustkrebs, gefolgt von Dickdarm-, Lungen-, Prostata- und Blasenkrebs.
Laut AIOM-Statistik nimmt die Diagnose von Melanom und Bauchspeicheldrüsenkrebs bei beiden Geschlechtern zu. Auch die Fälle von Brustkrebs nehmen zu, insbesondere bei Frauen unter 50 Jahren, was höchstwahrscheinlich auf die Ausweitung der Vorsorgeuntersuchungen auf diese Altersgruppe in einigen Regionen zurückzuführen ist. Auf der anderen Seite nimmt die Diagnose Prostatakrebs infolge der geringeren Verwendung von PSA als Früherkennungstest ab. Auch Magen- und Leberkrebs sind rückläufig, wahrscheinlich ein positiver Effekt der Hepatitis-B-Impfung und der Hepatitis-C-Behandlungen.
Dass die Früherkennung funktioniert, zeigt eine weitere wichtige Tatsache, die von AIOM festgestellt wird: der starke Rückgang von Darmkrebs. Tatsächlich gibt es im Jahr 2020 um 20 % weniger Diagnosen als noch im Jahr 2013. Die Früherkennung dieses Krebses dank der Einführung des Screenings, in Verbindung mit der besseren Wirksamkeit der Therapien, selbst in fortgeschrittenen Stadien, hat die Überlebensrate nach fünf Jahren auf 65 % angehoben. Diese Zahl ließe sich weiter verbessern, wenn sich mehr Personen am Screening, das die Präsenz von Blut im Stuhl erfasst, beteiligen würden. Im Falle von Dickdarmkrebs werden italienweit immer noch weniger als fünf von zehn Personen im Alter von über 50 Jahren getestet. Auch in Südtirol, so der Direktor des Südtiroler Krebsregisters und Primar der Abteilung für Pathologische Anatomie und Histologie, Dr. Guido Mazzoleni, bei den Brunecker Krebsgesprächen 2019, nimmt nicht einmal 60% der in Frage kommenden Bevölkerung die vom Gesundheitsdienst angebotenen Screenings wahr.
Eine weiterer, wichtiger Fakt des AIOM-Berichts, ist die allgemeine Verringerung der voraussichtlichen Sterblichkeitsraten im Jahr 2020 im Vergleich zu 2015: Sie sinkt sowohl bei Männern (-6%) als auch bei Frauen (-4,2%) dank der Fortschritte bei Diagnose und Behandlung. Frauen, bei denen Krebs diagnostiziert wurde, leben im Allgemeinen länger als Männer. Dieser Unterschied ist vor allem darauf zurückzuführen, dass der häufigste Krebs bei Frauen Brustkrebs ist, der eine bessere Prognose als andere Krebsarten hat. In Südtirol beträgt die Überlebensrate nach fünf Jahren 88%. Eine weitere Ursache ist die Tatsache, dass Männer oft relativ spät zur Diagnose kommen und häufiger an Tumoren mit schlechteren Heilungschancen bzw. mit hoher Letalität erkranken, wie z.B. Neoplasien des Zentralnervensystems, an Mesotheliom, an Leber, Lunge, Speiseröhre oder Pankreas. Allerdings gehen die Wissenschaftler davon aus, dass auch diese Zahlen in nächster Zukunft eine positive Wende nehmen, dank der neuen molekularen Therapien und der Kombinationsmöglichkeit verschiedener Therapietypen.
Tumore verursachen immer noch mehr als 25% aller Todesfälle pro Jahr, mit geschätzten 183.000 Menschen im Jahr 2020.
Tatsache ist, dass mehr als ein Drittel dieser Todesfälle vermeidbar wäre. Mindestens 40 % der jährlich neu auftretenden Krebsfälle sind auf einen ungesunden Lebensstil zurückzuführen: zu wenig Bewegung, zu viel Alkohol, zu viel fettes Essen, zu viel rotes Fleisch, ungenügender Sonnenschutz. An erster Stelle der riskanten Verhaltensweisen steht das Rauchen: Allein das Rauchen, sowohl aktiv als auch passiv (!) verursacht rund 43.000 Todesfälle durch Krebs im Jahr. Und das ist nicht nur Lungenkrebs; Rauchen gilt als Auslöser von 17 weiteren Krebsarten! Die beste Vorbeugung einer Krebserkrankung ist ein verantwortungsvoller Lebensstil gemäß der zwölf Regeln des Europäischen Kodex zur Krebsbekämpfung, von denen die erste lautet. Nicht rauchen, weder aktiv noch passiv.
Laut AIOM-Statistik nimmt die Diagnose von Melanom und Bauchspeicheldrüsenkrebs bei beiden Geschlechtern zu. Auch die Fälle von Brustkrebs nehmen zu, insbesondere bei Frauen unter 50 Jahren, was höchstwahrscheinlich auf die Ausweitung der Vorsorgeuntersuchungen auf diese Altersgruppe in einigen Regionen zurückzuführen ist. Auf der anderen Seite nimmt die Diagnose Prostatakrebs infolge der geringeren Verwendung von PSA als Früherkennungstest ab. Auch Magen- und Leberkrebs sind rückläufig, wahrscheinlich ein positiver Effekt der Hepatitis-B-Impfung und der Hepatitis-C-Behandlungen.
Dass die Früherkennung funktioniert, zeigt eine weitere wichtige Tatsache, die von AIOM festgestellt wird: der starke Rückgang von Darmkrebs. Tatsächlich gibt es im Jahr 2020 um 20 % weniger Diagnosen als noch im Jahr 2013. Die Früherkennung dieses Krebses dank der Einführung des Screenings, in Verbindung mit der besseren Wirksamkeit der Therapien, selbst in fortgeschrittenen Stadien, hat die Überlebensrate nach fünf Jahren auf 65 % angehoben. Diese Zahl ließe sich weiter verbessern, wenn sich mehr Personen am Screening, das die Präsenz von Blut im Stuhl erfasst, beteiligen würden. Im Falle von Dickdarmkrebs werden italienweit immer noch weniger als fünf von zehn Personen im Alter von über 50 Jahren getestet. Auch in Südtirol, so der Direktor des Südtiroler Krebsregisters und Primar der Abteilung für Pathologische Anatomie und Histologie, Dr. Guido Mazzoleni, bei den Brunecker Krebsgesprächen 2019, nimmt nicht einmal 60% der in Frage kommenden Bevölkerung die vom Gesundheitsdienst angebotenen Screenings wahr.
Eine weiterer, wichtiger Fakt des AIOM-Berichts, ist die allgemeine Verringerung der voraussichtlichen Sterblichkeitsraten im Jahr 2020 im Vergleich zu 2015: Sie sinkt sowohl bei Männern (-6%) als auch bei Frauen (-4,2%) dank der Fortschritte bei Diagnose und Behandlung. Frauen, bei denen Krebs diagnostiziert wurde, leben im Allgemeinen länger als Männer. Dieser Unterschied ist vor allem darauf zurückzuführen, dass der häufigste Krebs bei Frauen Brustkrebs ist, der eine bessere Prognose als andere Krebsarten hat. In Südtirol beträgt die Überlebensrate nach fünf Jahren 88%. Eine weitere Ursache ist die Tatsache, dass Männer oft relativ spät zur Diagnose kommen und häufiger an Tumoren mit schlechteren Heilungschancen bzw. mit hoher Letalität erkranken, wie z.B. Neoplasien des Zentralnervensystems, an Mesotheliom, an Leber, Lunge, Speiseröhre oder Pankreas. Allerdings gehen die Wissenschaftler davon aus, dass auch diese Zahlen in nächster Zukunft eine positive Wende nehmen, dank der neuen molekularen Therapien und der Kombinationsmöglichkeit verschiedener Therapietypen.
Tumore verursachen immer noch mehr als 25% aller Todesfälle pro Jahr, mit geschätzten 183.000 Menschen im Jahr 2020.
Tatsache ist, dass mehr als ein Drittel dieser Todesfälle vermeidbar wäre. Mindestens 40 % der jährlich neu auftretenden Krebsfälle sind auf einen ungesunden Lebensstil zurückzuführen: zu wenig Bewegung, zu viel Alkohol, zu viel fettes Essen, zu viel rotes Fleisch, ungenügender Sonnenschutz. An erster Stelle der riskanten Verhaltensweisen steht das Rauchen: Allein das Rauchen, sowohl aktiv als auch passiv (!) verursacht rund 43.000 Todesfälle durch Krebs im Jahr. Und das ist nicht nur Lungenkrebs; Rauchen gilt als Auslöser von 17 weiteren Krebsarten! Die beste Vorbeugung einer Krebserkrankung ist ein verantwortungsvoller Lebensstil gemäß der zwölf Regeln des Europäischen Kodex zur Krebsbekämpfung, von denen die erste lautet. Nicht rauchen, weder aktiv noch passiv.