Aktuell
MutterNacht 2021 online
Irrgärten mit Graffiti und Kinderstimmen/Podiumsdiskussionen/Geschichten
„Wenn Mami oder Papi krank ist. Auf der Suche nach neuer Sicherheit.“ Jedes Jahr in der Woche vor dem offiziellen Muttertag will die MutterNacht auf Tabuthemen im Rahmen der Familie aufmerksam machen. In diesem Jahr ging es um das Thema Krankheit. Aufgrund Corona mussten die meisten geplanten Veranstaltungen zwar online stattfinden, aber die Mutternacht ging dennoch erstmals on tour durch Südtirol und stellte an fünf Orten Irrgärten auf, begehbar für jeweils eine Person. Mitorganisatorin Astrid Di Bella: „Wir haben sinnvoll Tabuthemen aufgegriffen, die Tabus aufgebrochen und viele Menschen angesprochen.“
Vorbereitet worden ist die Mutternacht von langer Hand. Schon Ende letzten Jahres (wir berichteten) waren Betroffene aufgerufen, ihre Geschichte an die Mutternacht zu schicken. Fünfzehn Geschichten sind eingereicht worden, davon drei in italienischer Sprache. Lebensgeschichten, Erlebensgeschichten. Betroffene von beiden Seiten. Wer die Krankheit lebt und wer sie mit-lebt. Mütter, Töchter und Söhne. Krankheit, damit war hauptsächlich Krebs gemeint, aber auch psychische Krankheiten. Aus den Geschichten ist ein Buch entstanden, das kostenlos verteilt worden ist und auf der Homepage der MutterNacht heruntergeladen werden kann. Einige Exemplare liegen noch bei der Krebshilfe und im Haus der Familie am Ritten aus.
Auch wenn die Hauptveranstaltungen der MutterNacht online abgewickelt werden mussten, war die Initiative in der Woche vor dem Muttertag, das heißt vom 3. bis 7. Mai mit einer Aktion in vier Städten Südtirols vertreten, Bozen, Bruneck, Schlanders und Sterzing sowie am Haus der Familie am Ritten. Von 10 bis 15 Uhr wurde jeweils eine von der Künstlerin Astrid Gerber entworfene Installation, ein Irrgarten aus 15 Bauzäunen aufgestellt, dessen Wände von Jugendlichen mit Graffitis versehen worden waren. Passanten waren eingeladen – einzeln – den Irrgarten zu durchlaufen und wurden dabei von Stimmen von Kindern begleitet, die kranke Eltern haben. Momentaufnahmen, die zum Nachdenken anregen, Tabus brechen sollten. Die Irrgärten wurden von Astrid di Bella, selbst Betroffene und Mutter, und der Vizepräsidentin des „Haus der Familie“, Elisa Brugger begleitet, die auch den Passanten für Gespräche zur Verfügung standen. Rund 300 Menschen ließen sich auf dieses Erlebnis ein.
Auch wenn die Hauptveranstaltungen der MutterNacht online abgewickelt werden mussten, war die Initiative in der Woche vor dem Muttertag, das heißt vom 3. bis 7. Mai mit einer Aktion in vier Städten Südtirols vertreten, Bozen, Bruneck, Schlanders und Sterzing sowie am Haus der Familie am Ritten. Von 10 bis 15 Uhr wurde jeweils eine von der Künstlerin Astrid Gerber entworfene Installation, ein Irrgarten aus 15 Bauzäunen aufgestellt, dessen Wände von Jugendlichen mit Graffitis versehen worden waren. Passanten waren eingeladen – einzeln – den Irrgarten zu durchlaufen und wurden dabei von Stimmen von Kindern begleitet, die kranke Eltern haben. Momentaufnahmen, die zum Nachdenken anregen, Tabus brechen sollten. Die Irrgärten wurden von Astrid di Bella, selbst Betroffene und Mutter, und der Vizepräsidentin des „Haus der Familie“, Elisa Brugger begleitet, die auch den Passanten für Gespräche zur Verfügung standen. Rund 300 Menschen ließen sich auf dieses Erlebnis ein.
MutterNacht 2021: Wenn Mami oder Papi krank sind.
Eine insgesamt sehr interessante Erfahrung, meint Astrid Di Bella, vor allem auch in Bezug auf Corona. „Es ist aufgefallen, dass die betroffenen Menschen in diesem Jahr ausgesprochen redebedürftig waren, so als müssten sie etwas aufholen.“ Nicht-Betroffene seien hingegen sehr abweisend gewesen. „Wir haben mit Corona genug“ war eine häufige Antwort, die sie und Elisa Brugger zu hören bekamen, wenn sie Passanten in den Irrgarten einluden. Auch die Jugendlichen seien völlig auf Covid fokussiert und zudem in sehr negativer Weise, so als ob es andere Krankheiten nicht gebe. Dies sei sowohl in den Zufallsgesprächen, als auch während der Workshops im Jugendzentrum Fly in Leifers, wo die Graffitis entstanden sind, aufgefallen, so Astrid Di Bella.
In der deutschsprachigen Podiumsdiskussion am Freitag, 7. Mai von 18 bis 19 Uhr ging es hauptsächlich um das Thema Krebs. Teilnehmer des live auf Facebook übertragenen Gesprächs waren Noah Ennemoser, der seine Mutter durch Krebs verloren hat (die Leser der Chance kennen ihn, Ausgabe 2/2020), die Soziologin Christa Ladurner, der Betroffene Meinhard Feichter und die Psychologin und Psychotherapeutin Verena Bertagnoll. Im Anschluss, von 19 bis 20 Uhr dann die italienische Gesprächsrunde, in der das Thema der psychischen Erkrankung im Vordergrund stand. Gesprächspartner von Astrid Di Bella, die beide Veranstaltungen moderierte, waren die Betroffene Elena Breda, Mutter einer mittlerweile elfjährigen Tochter (auch über sie war bereits in der Chance zu lesen, Chance 1/21); Stefania Battistoni, Frau eines psychisch Kranken; Stefania Buoni, Tochter psychisch kranker Eltern, Mitbegründerin und Präsidentin der Vereinigung COMIP, Children of Mentally Ill Parents (Kinder psychisch erkrankter Eltern) sowie Andreas Conca, Primar der Abteilung Psychiatrie am Krankenhaus Bozen.
Am Samstag, 8. Mai, dann zum Abschluss der Mutternacht die vom Haus der Familie organisierte Fachtagung, leider auch online, mit Tanja Zimmermann, Professorin für Psychosomatik und Psychotherapie mit Schwerpunkt Transplantationsmedizin und Onkologie an der Medizinischen Hochschule Hannover; mit der klinischen Psychologin und Psychotherapeutin Chiara Adriana Ripamonti; Stefania Buoni; der Psychotherapeutin und Psychoonkologin Bianca Senf; mit der Landesrätin für Soziales Waltraud Deeg; der Koordinatorin der Fachstelle Familie beim Forum Prävention, Christa Ladurner; Manuela Ortner, Verantwortliche im Bereich Familie und Minderjährige des Sozialsprengels Vinschgau und Sabine Krismer, stellvertretende Amtsdirektorin beim Amt für Kinder- und Jugendschutz.
Ab dem 1. Mai gingen auf der Facebookseite der MutterNacht jeden Tag Podcasts mit Ausschnitten aus den eingesandten Geschichten online. Sowohl die Podcasts, als auch die Podiumsdiskussionen sind auf der Homepage der MutterNacht abrufbar: www.mutternacht.hdf.it
In der deutschsprachigen Podiumsdiskussion am Freitag, 7. Mai von 18 bis 19 Uhr ging es hauptsächlich um das Thema Krebs. Teilnehmer des live auf Facebook übertragenen Gesprächs waren Noah Ennemoser, der seine Mutter durch Krebs verloren hat (die Leser der Chance kennen ihn, Ausgabe 2/2020), die Soziologin Christa Ladurner, der Betroffene Meinhard Feichter und die Psychologin und Psychotherapeutin Verena Bertagnoll. Im Anschluss, von 19 bis 20 Uhr dann die italienische Gesprächsrunde, in der das Thema der psychischen Erkrankung im Vordergrund stand. Gesprächspartner von Astrid Di Bella, die beide Veranstaltungen moderierte, waren die Betroffene Elena Breda, Mutter einer mittlerweile elfjährigen Tochter (auch über sie war bereits in der Chance zu lesen, Chance 1/21); Stefania Battistoni, Frau eines psychisch Kranken; Stefania Buoni, Tochter psychisch kranker Eltern, Mitbegründerin und Präsidentin der Vereinigung COMIP, Children of Mentally Ill Parents (Kinder psychisch erkrankter Eltern) sowie Andreas Conca, Primar der Abteilung Psychiatrie am Krankenhaus Bozen.
Am Samstag, 8. Mai, dann zum Abschluss der Mutternacht die vom Haus der Familie organisierte Fachtagung, leider auch online, mit Tanja Zimmermann, Professorin für Psychosomatik und Psychotherapie mit Schwerpunkt Transplantationsmedizin und Onkologie an der Medizinischen Hochschule Hannover; mit der klinischen Psychologin und Psychotherapeutin Chiara Adriana Ripamonti; Stefania Buoni; der Psychotherapeutin und Psychoonkologin Bianca Senf; mit der Landesrätin für Soziales Waltraud Deeg; der Koordinatorin der Fachstelle Familie beim Forum Prävention, Christa Ladurner; Manuela Ortner, Verantwortliche im Bereich Familie und Minderjährige des Sozialsprengels Vinschgau und Sabine Krismer, stellvertretende Amtsdirektorin beim Amt für Kinder- und Jugendschutz.
Ab dem 1. Mai gingen auf der Facebookseite der MutterNacht jeden Tag Podcasts mit Ausschnitten aus den eingesandten Geschichten online. Sowohl die Podcasts, als auch die Podiumsdiskussionen sind auf der Homepage der MutterNacht abrufbar: www.mutternacht.hdf.it
Die Irrgärten sind von Jugendlichen des Jugenzentrums Fly in Leifers gestaltet worden.