Hospiz und Palliative Care
Der Dienst des Versprachlichen
Marcus Friedrich, Pastor der evangelischen
Gemeinde Bozen
Gemeinde Bozen
“Für mich ist wichtig, zu zeigen, es geht weiter.” Wenn Marcus Friedrich, evangelischer Pastor in Bozen, zu einem Menschen gerufen wird, der unheilbar krank ist, dann sieht er sich vor allem in der Rolle des Versprachlichers, desjenigen, der die richtigen Worte finden kann und darf für diese ganz besondere Situation im menschlichen Leben.
„Menschen sind bis zu ihrer Abreise kommunikativ, auch wenn es nicht so scheint“, davon ist Marcus Friedrich überzeugt. Und tatsächlich gelingt es ihm oft mit den kranken Menschen in Kontakt zu treten, auch wenn es vielleicht zum Sprechen nicht mehr reicht. Wichtig sei ihm auch die Familie, die Menschen, die dem Kranken nahestehen, kennenzulernen, sie mit einzubeziehen.
Für ihn gilt in jedem Fall das Prinzip der Freiheit des Umgangs. Es geht darum, was der Betreffende, was seine lieben Menschen sich wünschen und erwarten. Er bringe von Berufs wegen das entsprechende (Sprach)Werkzeugmit. „Wenn alle Worte versagen, sind es oft die alten Texte aus der jüdischen und der christlichen Tradition, die Trost bringen, die mir dabei helfen, für jemanden die Himmelspforte aufzustemmen.“ Ein Kollege von ihm bezeichne sich als Sterbe-Amme. Ein seltsam anmutendes Wort, das aber beidesverbindet: den Tod als Ende eines Weges und das Sterben als Beginn, als Übergang.
„Für mich ist es von großer Bedeutung, den Menschen zu motivieren, diesen Augenblick zu nutzen, um Ungesagtes auszudrücken, Belastendes, Ungelöstes abzuwerfen, um sich Liebe zu bezeugen.“ Wenn es mit eigenen Worten zu viel Mühe mache, auch mit Hilfe von Texten, die ausdrücken können, was in diesen Übergang fällt. „Wenn das gelingt, die mentale Loslösung von dem, was ans Leben fesselt, dann wird die Befreiung ersichtlich.“
Wichtig sei ihm als evangelischer Pastor auch die Handlung des Segnens. Das Handauflegen als haptisches Signal der Nähe, der menschlichen wie der Nähe Gottes. Leider werde er oft erst spät informiert, meist aus Angst der Angehörigen, aus der Unfähigkeit heraus, das Schicksal zu akzeptieren. „Der Pfarrer wird nur zu oft als Todbringer gesehen, dabei sind wir Begleiter.“
Für ihn gilt in jedem Fall das Prinzip der Freiheit des Umgangs. Es geht darum, was der Betreffende, was seine lieben Menschen sich wünschen und erwarten. Er bringe von Berufs wegen das entsprechende (Sprach)Werkzeugmit. „Wenn alle Worte versagen, sind es oft die alten Texte aus der jüdischen und der christlichen Tradition, die Trost bringen, die mir dabei helfen, für jemanden die Himmelspforte aufzustemmen.“ Ein Kollege von ihm bezeichne sich als Sterbe-Amme. Ein seltsam anmutendes Wort, das aber beidesverbindet: den Tod als Ende eines Weges und das Sterben als Beginn, als Übergang.
„Für mich ist es von großer Bedeutung, den Menschen zu motivieren, diesen Augenblick zu nutzen, um Ungesagtes auszudrücken, Belastendes, Ungelöstes abzuwerfen, um sich Liebe zu bezeugen.“ Wenn es mit eigenen Worten zu viel Mühe mache, auch mit Hilfe von Texten, die ausdrücken können, was in diesen Übergang fällt. „Wenn das gelingt, die mentale Loslösung von dem, was ans Leben fesselt, dann wird die Befreiung ersichtlich.“
Wichtig sei ihm als evangelischer Pastor auch die Handlung des Segnens. Das Handauflegen als haptisches Signal der Nähe, der menschlichen wie der Nähe Gottes. Leider werde er oft erst spät informiert, meist aus Angst der Angehörigen, aus der Unfähigkeit heraus, das Schicksal zu akzeptieren. „Der Pfarrer wird nur zu oft als Todbringer gesehen, dabei sind wir Begleiter.“