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Fitness für Körper und Geist

Valentina Vecellio stellt ihr Buch zur Bewegungstherapie auf Italienisch vor

Einkaufen gehen, Treppen steigen – auch mit der Einkaufstasche. Nicht immer den kürzesten Weg wählen, mit dem Hund Gassi gehen. Es gibt viele Möglichkeiten, Bewegung in den Alltag einzubauen. Auch ohne Gymnastik. Wenn zu den alltäglichen Bewegungen noch Gymnastik kommt, umso besser!
Es ist unglaublich, wie viel Zeit wir auf unserem Allerwertesten verbringen. Sitzend. Beim Arbeiten, vor dem Computer, beim Essen, vor dem Fernseher. Dabei tut Bewegung so gut! Nicht nur dem Körper, auch der Seele. Davon ist Valentina Vecellio überzeugt.
Seit Jahren ist sie damit befasst, Bewegung unter die Leute zu bringen. Vor einem Jahr ist ihr Buch „Aktiv gegen Krebs“ im Athesiaverlag erschienen, nun liegt auch die italienische Ausgabe „Attivi contro il cancro“ vor. Ein Vademecum für alle Bewegungsmuffel und für alle, die sich ohnehin schon bewegen. Viele Übungen, gut erklärt, leicht nachzumachen, auch allein zuhause. Es braucht wenig dazu. Eine Matte, einen medizinischen Ball und einige kleine Bälle, eventuell ein paar kleine Gewichte, Turnschuhe, ein Gymnastikband und Enthusiasmus.
Die ehemalige Profi-Sportlerin Valentina Vecellio hat aus ihrer Krebserkrankung die Erfahrung gezogen, wie wichtig Bewegung auch im Zusammenhang mit Krankheit ist. Seit Jahren gibt sie für die Krebshilfe Kurse in Bewegungstherapie. Das Konzept dazu hat sie gemeinsam mit dem Primar der Gynäkologie Meran, Dr. Herbert Heidegger, Direktor des Brustgesundheitszentrums Meran, entwickelt.
Dreißig Minuten Bewegung fünfmal pro Woche würden schon ausreichen, so Valentina Vecellio. Nicht nur für Krebskranke. Die Übungen sind nach dem Prinzip Aerobik, Kraft, Flexibilität, Koordination und Schnelligkeit sowie Ökonomisierung des Bewegungsablaufs aufgebaut. Kurze Beschreibungen und anschauliche Fotos, um die Übungen nachzumachen mit den Models Isabella, Zita, Rosa, Elisabeth und Tonino aus der Meraner Bewegungstherapie, fotografiert von Klaus Huber.
Für gesunde Menschen ist Bewegung, neben einem gesunden Lebenswandel die beste Medizin, um nicht krank zu werden. Mit regelmäßiger Bewegung könnten 15 % der Krebsfälle verhindert werden, führte Dr. Herbert Heidegger bei der Vorstellung des Buches im Kolpinghaus in Bozen aus. Bei 400 Neuerkrankungen an Brustkrebs in Südtirol pro Jahr wären das immerhin 45 weniger!
Bewegung stärkt den Körper, das Selbstvertrauen, das Immunsystem, schützt vor Rückfällen, hilft gegen Nebenwirkungen. „Valentina Vecellio ist mit ihrer Begeisterung, mit ihrer Mission ein Glücksfall. Sie ist eine heilsame Kommunikatorin“, so Dr. Heidegger.
Die Südtiroler Krebshilfe hat die Tragweite des Projekts verstanden und Valentina unterstützt, so dass die Bewegungstherapie mittlerweile weit über Meran hinausreicht. Die italienische Version des Buches, ebenfalls bei Athesia erscheinen, wurde auch von der italienischen Krebsliga, LILT und deren Präsidenten, Dr. Paolo Coser unterstützt.
Wo etwas weitergeht, so Dr. Herbert Heidegger, sind oft Frauen daran beteiligt, und mit diesem Kompliment bezog er auch die Verlagsleiterin von Athesia, Ingrid Marmsoler mit ein.

„Attivi contro il cancro“ oder „Aktiv gegen Krebs“ – ein Vademecum für die tägliche Bewegung, um Körper und Geist fit zu halten. Erschienen bei Athesia.

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Schreiben befreit die Seele

Schreibwerkstatt für Betroffene in Bozen und Meran

Man kann es mit dem Bleistift, mit dem Füllfederhalter, mit dem Kugelschreiber, mit dem Filzstift, schwarz, blau, rot, grün …, mit dem Computer oder warum nicht, mit der alten Schreibmaschine. Auf weißem oder bunten Papier, liniert, kariert oder ohne irgendetwas. Auf große oder kleine Blätter, Zettel, in ein Heft oder Buch. Schreiben. Früher schrieb man eigentlich jeden Tag. Den Einkaufszettel, die To-Do-Liste, kleine Notizen. Mittagessen im Kühlschrank. Bitte Zimmer aufräumen. Komme später, Liebe Grüße oder auch ein Hab Dich lieb. Heute schreiben wir immer weniger. Oder besser, das Schreiben ist unpersönlich, weniger direkt geworden. Die Tastatur des Handy oder des Computers ersetzt die handgeschriebene Notiz nicht wirklich. Ein Smiley ersetzt nicht das schiefe handgemalte Herz oder das krumme Blümchen. Schreiben hat eine heilsame Wirkung. Auch das wird heute gerne vergessen. Und: Schreiben kann jeder. Man muss nicht ein Schriftsteller oder talentiert oder studiert sein, um ein Gefühl, eine Empfindung, eine Idee aufzuschreiben. In Bruneck wird schon seit Jahren in diesem Sinne geschrieben. Die "Schreibwerkstatt für Schmerzpatienten, Krebskranke und Angehörige" von Psychologe Anton Huber und Schreibtherapeutin Michaela Falkensteiner wird seit 2006 im Rahmen eines auch von der SKH unterstützten Projekts am Krankenhaus Bruneck angeboten und erfreut sich großer Nachfrage. Sogar ein Buch haben die Teilnehmer schon herausgegeben. Kleine Texte, Gedichte, Gedanken. Viele Glücksmomente beim Schreiben und Lesen. „Verrückte Zellen“, so der Titel.
Schreiben als Blitzableiter. Es geht darum Gefühle, Ängste, Spannungen, Positives wie Negatives in Worte zu kleiden. Wobei das nicht heißt, sein Innerstes bloßzulegen. Es geht auch nicht darum, (nur) über Krankheit, Ängste, Not zu schreiben. Ein schönes Erlebnis, das Lächeln eines Unbekannten auf der Straße, ein Schmetterling im Garten, eine Kaktusblüte, das Schnurren der Katze, die erste Schneeflocke auf dem Gesicht. Schreibanlässe gibt es unzählige. Es müssen nicht viele Worte sein, die helfen, Druck abzulassen oder abzulenken.
In der Schreibwerkstatt treffen die Teilnehmer in lockerer und ungezwungener Atmosphäre zusammen. Spielerisch wird nach Worten gesucht, mit Worten gespielt. Die Angst vor dem weißen Blatt gibt es nicht. Auch nicht die Angst, was die anderen denken. Jeder schreibt für sich und nur wer will, kann das Geschriebene mit den anderen teilen. Mit Beginn des neuen Jahresprogramms in Bozen und Meran, zweisprachig, jeder Teilnehmer spricht und schreibt in seiner Sprache, am Spätnachmittag bzw. frühen Abend, damit auch Berufstätige die Möglichkeit zur Teilnahme haben. Informationen in den Bezirksbüros Bozen und Meran.



In eigener Sache
Liebe Leserinnen und Leser, die Schreibwerkstatt wurde von mir bereits im Herbstprogramm in der Agenda angeboten. Leider haben sich zunächst nur zwei Mitglieder gemeldet. Bitte lassen Sie sich auf dieses Angebot ein, keine Angst vor Blamage oder „Ich kann das doch nicht“. Jeder, der schreiben gelernt hat in der ersten Klasse Volksschule kann schreiben. Schreiben ist nichts anderes als reden auf Papier. Und oft fällt es sogar leichter als reden. Nur anfangen muss man! Ich freue mich auf Sie!
nd