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Zu Gast in Tramin

Der Landesausflug der SKH organisiert vom Bezirk Überetsch - Unterland

Ein wunderschöner Spätsommertag, warm, klares Licht, wie es sich nur gegen Herbst zeigt. Und viele Busse aus dem ganzen Land auf der Reise Richtung Tramin. Mehr als dreihundert Mitglieder sind dem Ruf der Südtiroler Krebshilfe zum jährlichen Landesausflug ins Unterland gefolgt. Ein Tag, um Gemeinschaft zu erfahren, sich kennen zu lernen und auszutauschen. Perfekt und liebevoll organisiert von den Mitgliedern des Bezirks Überetsch - Unterland und vielen freiwilligen Helfern
Das Programm der Jahres-Ausflüge folgt einem bekannten und erprobten Schema. Begrüßung, gemeinsamer Gottesdienst und Mittagessen; am Nachmittag Besichtigungen und anschließend, vor der Nachhausefahrt, gemeinsames Kaffeetrinken.
In Tramin erwartete die Mitglieder der Krebshilfe Dekan Alois Müller für den Gottesdienst. In seiner Predigt legte er den Brief von Paulus an die Filipper aus. „Wenn Ermahnung in Christus, liebesvolles Zureden, Geistesgemeinschaft und herzliches Mitgefühl bei euch etwas gelten, so macht meine Freude voll und seid eines Sinnes, von der gleichen Liebe erfüllt, einmütig nach dem Einen trachtend, nicht beherrscht von Streitsucht und eitlem Ehrgeiz, sondern in Demut zu einander aufschauend, jeder nicht nur auf sein Wohl bedacht sondern auch auf das des andern!“ Die SKH, der Dienst der (ehemaligen) Betroffenen an den Betroffenen, so der Dekan, sei ein Beispiel, wie man diesem Aufruf folgen könne, wie man Kraft und Hilfe in der Gemeinschaft erfahren könne, ohne dabei über dem eigenen Leid, das Leid des anderen zu vergessen. Beeindruckt zeigte sich der Dekan von der herzlichen und lebhaften Atmosphäre, die den Landesausflug prägte.
Werner Dissertori, BM Tramin: „Die Krebshilfe braucht Unterstützung von allen Seiten für ihre wertvolle Tätigkeit. Helfen wir heute, denn morgen könnten auch wir eine Hand benötigen, die sich uns helfend entgegenstreckt. Krebs ist ein Thema, das uns alle angeht. Es ist uns eine Freude und eine Ehre die vielen Mitglieder aus allen Landesteilen bei uns begrüßen zu dürfen!“

BMs unter sich: Horst Pichler, Liliana Di Fede und Manfred MayrBMs unter sich: Horst Pichler, Liliana Di Fede und Manfred Mayr

Gastgeber und Mitorganisator Bürgermeister Werner Dissertori aus Tramin würdigte in seiner Begrüßung die wichtige Arbeit der Krebshilfe. „Jedes Jahr“, so Dissertori im Traminer Bürgerhaus, „erkranken in Südtirol 2.400 Menschen an Krebs, bis 2030 sollen es 50 % mehr sein.“ Dieser Tatsache müsse man ins Auge schauen. Der Südtiroler Krebshilfe und all jenen, die Zeit und Solidarität schenkten, die um anderen zu helfen auf Freizeit und Familie verzichteten, gälte sein größter Respekt und Dank. Familie, Freunde, die Krebshilfe und Gottvertrauen seien Hilfe und Kraftquelle, wenn die Diagnose Krebs einem den Boden unter den Füßen wegreiße und alle Werte von heute auf Morgen relativ werden lasse, so Bürgermeister Dissertori.
Die Gemeinde Tramin hat das Mittagessen gemeinsam mit dem Egetmann-Verein und den Bäuerinnen organisiert (das Mittagessen war von den gleichen Köchen zubereitet worden, die auch bei der Hochzeit des Bürgermeisters gekocht hatten, berichtete die Vorsitzende des Bezirks, Maria Angela Berlanda Poles stolz). Zu Gast die Bürgermeister der Gemeinden Leifers, Liliana Di Fede, Neumarkt, Horst Pichler, und Kurtinig, Manfred Mayr sowie der Präsident der Bezirksgemeinschaft Überetsch-Unterland, Landtagsabgeordneter Oswald Schiefer.
Liliana di Fede, BM Leifers: „Die Krebshilfe ist ein überaus aktiver Verein und auch bei uns in Leifers eine große Hilfe, zumal in der ersten Zeit, wenn die Kranken nach der Diagnose wirklich verloren sind. Die SKH hat ein tolles Netzwerk aufgebaut und das Konzept der Hilfe zur Selbsthilfe durch Menschen, die dasselbe durchlebt haben, ist einfach genial.“

Andreas Roner erklärt den Vorgang des DistillierensAndreas Roner erklärt den Vorgang des Distillierens

Horst Pichler, BM Neumarkt: „Ich bin immer wieder beeindruckt, wie viele Freiwillige mithelfen und sich positiv einbringen, egal, ob es darum geht, Spenden zu sammeln, den einzelnen Personen und ihren Familien beizustehen, Blumen zu verkaufen oder eben wie heute so einen schönen Tag zu organisieren. Früher oder später kommt jeder mit dem Thema Krebs in Berührung und lernt den Wert der Südtiroler Krebshilfe zu schätzen.“
Für den Nachmittag hatten Maria Angela Berlanda Poles und ihr Team ein reiches Angebot an Besichtigungen vorbereitet. Für jeden Geschmack war etwas dabei. Kulturell Interessierte konnten sich durch das „Hoamet Museum“ führen lassen und sich in die Besonderheiten des „Lebens an der Grenze“ einführen lassen. Dekan Müller bot hingegen eine Führung in der mit Bestiarienfresken aus dem 13. Jahrhundert, seltsamen Mischwesen aus Mensch und Tier, geschmückten Kapelle St. Jakob Kastelaz an. Begeistert wusste er sein Publikum mit Geschichten und allerhand Anekdoten zu fesseln.
Profaner ging es bei den anderen Führungen zu, wie kann es anders sein in Tramin, zum Thema Wein und Schnaps. Für den Besuch der Kellerei Hofstätter, direkt am Dorfplatz gelegen, hatten sich nur Stella Segala aus Meran und Marianne Schweigl aus Kurtatsch entschieden. Franz Oberhofer nahm sich dennoch Zeit und führte seine beiden Damen in die Weingeschichte Südtirols ein, allerdings nicht in der Kellerei, sondern im Garten, weil zum Höhepunkt der Weinlese auch am Samstag-Nachmittag die Kellerei in vollem Betrieb war und er seine Besucherinnen nicht den gefährlichen Gärgasen aussetzen wollte.
Manfred Mayr, BM Kurtinig: „Wenn man diese Menschen hier erlebt, dann spürt man, wie viel Herzblut dabei ist. Das Ehrenamt wird als Mission verstanden. Die Ehrenamtlichen versehen nicht irgendeinen Dienst, sie begegnen den betroffenen Menschen mit Herz und Respekt, nehmen sich ihrer und ihrer Familie in diesem schweren Moment an. Ich habe die Krankheit selbst vor zwanzig Jahren bei meiner Mutter miterlebt und kann voll Überzeugung sagen: Es gibt keine Hände, die besser tragen!“
Oswald Schiefer, Landtagsabgeordneter SVP: „Ich finde es einfach toll, dass sich die Bürgermeister der Unterlandler Gemeinden Zeit genommen haben, um an diesem Treffen teilzunehmen. Das ist Zeichen der großen Wertschätzung für die Arbeit der Südtiroler Krebshilfe!“

Lachende Gesichter überallLachende Gesichter überall

Für den Besuch der Kellerei Elena Walch hatte sich eine große Gruppe, mehr als zwanzig Personen entschieden. Sie wurden von der Hausherrin persönlich empfangen, die ihren Gästen charmant nicht nur allerhand Wissenswertes über ihre Leidenschaft Weinanbau und ihre erste große Liebe in Sachen Wein, den Chardonnay, vermittelte, sondern auch eine kleine Verkostung vorbereitet hatte.
Auch in der Schnapsbrennerei Roner hatte es sich Chef Andreas Roner nicht nehmen lassen, persönlich die interessierten Mitglieder der Krebshilfe in die Geheimnisse des Schnapsbrennens einzuführen.
Eine kleine Enttäuschung erlebte die elfköpfige Gruppe, die sich für den Besuch der Kellerei Tramin entschieden hatte. Dort hatte man es nämlich schlichtweg vergessen und so stand kein Führer zur Verfügung. Aber die aus allen Richtungen Südtirols kommenden Teilnehmer des Landesausflugs ließen sich nicht die gute Stimmung verderben und trösteten sich mit einem guten Glas Lagrein in guter Gesellschaft.
Zum Abschluss trafen alle nochmals im Bürgerhaus Tramin zusammen, wo in der Zwischenzeit gute Geister ein verführerisches Kuchenbuffet aufgebaut und Kaffee und Tee vorbereitet hatten. Eine glückliche und von der Anstrengung des Tages gezeichnete Mariangela erwartete ihre Gäste aus allen Landesteilen, um sie zu verabschieden. Zum Abschied gab es einen verdienten Applaus für den Bezirk Überetsch – Unterland und Auf Wiedersehen im nächsten Jahr.

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Ein Tag für uns

Klausurtagung der Vorstandsmitglieder der Südtiroler Krebshilfe in Bozen

Die Landesvorsitzende Ida Schacher mit den neuen VorstandsmitgliedernDie Landesvorsitzende Ida Schacher mit den neuen Vorstandsmitgliedern

Eine Kommunikationstrainerin, die die Diskussion geleitet hat, Vorstandsmitglieder aus allen Bezirken und fünf Themen, die in der Gruppe diskutiert wurden. Das waren die Zutaten der jährlichen Klausurtagung der Südtiroler Krebshilfe, die von Luise Vieider moderiert wurde.
Siebenundreißig Vorstandsmitglieder waren am 25. Oktober aus allen Landesteilen nach Bozen gekommen, um einen Samstag-Vormittag über die Arbeit der Krebshilfe zu diskutieren. Bestandsaufnahme und Verbesserungsvorschläge. Den Finger am Puls der Bezirke und Sektionen. Was funktioniert, was könnte besser gehen, wo fehlt es.
Schon die Teilnehmerliste war bezeichnend. Nach wie vor ist die Krebshilfe eine Frauendomäne. Ganze vier Männer plus Koordinator Marcus Unterkircher waren im Saal anwesend. Zahlenmäßig am stärksten vertreten war das Oberpustertal mit acht Vorstandsmitgliedern, gefolgt vom Eisacktal mit sieben. Auffallend eine Reihe von neuen und jungen Gesichtern. In der Krebshilfe ist ein Generationenwechsel im Gange. Viele neue und eben jüngere Mitglieder sind bei den letzten Vorstandswahlen am Beginn des Jahres nachgerückt. Und das machte sich auch in der Diskussion bemerkbar.
Die fünf zur Diskussion gestellten Themen sind in den einzelnen Gruppen angeregt diskutiert worden und erbrachten viele neue Aspekte und Anregungen für die Arbeit der SKH. Aber der Reihe nach. Die Themen für die Gruppenarbeit waren folgende: Anwerben und Betreuen von Kontaktpersonen in den Ortsgruppen. Die Agenda bzw. die Veröffentlichung des Halbjahresprogramms. Die Zusammenarbeit zwischen den Bezirken und Sektionen. Die Kommunikation nach innen und nach außen. Jede Gruppe stellte ihre Ergebnisse im zweiten Teil der Tagung vor.

Eine allgemeine Verbesserung der Kommunikation sowohl nach außen als auch nach innen sei wünschenswert, so das Fazit der Gruppenarbeit. Fruchtbringender Austausch, um voneinander zu lernen. Sms als Erinnerung an Veranstaltungen und wichtige Termine oder auch an die Wiedereinschreibungsfrist am Anfang jeden Jahres für fördernde Mitglieder. Online-Zugriff auf die Agenda und auch auf die Vereinszeitung „Die Chance“ (die nebenbei bereits online ist und auch über ein Online-Archiv verfügt, Anm. d. Red.). Bei der Postzustellung dieser beiden Medien treten leider immer wieder Verspätungen auf.
Um innerhalb der Gruppen besser zu arbeiten, wünschen sich die Vorstandsmitglieder, die Möglichkeit an Funktionärsschulungen zum Thema Gruppenmanagement teilzunehmen und zu überlegen wie die Team-Entwicklung gefördert werden könnte. Gefordert wurde ein offenes Umgehen miteinander, eine bessere Verteilung und auch Definition der Aufgaben im Vorstand, um Konflikten aus dem Weg zu gehen. Ein Vorschlag, der auf allgemeine Zustimmung gestoßen ist.
Allerdings, gab Präsidentin Ida Schacher zu bedenken, müsse in diesem Sinne jede Gruppe für sich arbeiten und gegebenenfalls Kurse oder Coachs organisieren. Sie rief zu einer gewissen Emanzipation der Bezirke und Sektionen auf. Zusammenarbeit ja, aber bitte Eigeninitiative, um die eigene Arbeit zu verbessern. An der Verbesserung der Gruppendynamik müsse jede Gruppe vor Ort arbeiten. „Der Zentralvorstand kann nicht alles regeln,“ betonte die Landesvorsitzende.

Mehr Mitarbeit von jungen Menschen wird gewünscht und die einzelnen Bezirke und Sektionen werden sich in Zukunft bemühen, junge Menschen für die Arbeit der Krebshilfe zu interessieren und zum Mitarbeiten etwa bei Wohltätigkeitsveranstaltungen anzuregen. Dies könnte z. B. über einen verstärkten Kontakt zu den Schulen geschehen, wo die Arbeit der Krebshilfe den Schülern vorgestellt werden könnte.
Angeregt wurde auch eine engere Zusammenarbeit mit anderen Vereinen wie z. B. der italienischen Krebsliga, LILT, der Kinderkrebshilfe Peter Pan, der Caritas, der Hospizbewegung oder der Vereinigung Regenbogen.
Zur Sprache kam auch die Möglichkeit bei den Ferienaufenthalten gegen einen Aufpreis ein Einzelzimmer buchen zu können oder Kinderbetreuung während Veranstaltungen der Krebshilfe zu organisieren. Sichtbares Zeichen, dass immer mehr auch jüngere Menschen Mitglied der Vereinigung sind. Menschen, die sich im Urlaub vom Stress der Arbeit erholen möchten und Wert auf ihre Privatsphäre legen. Menschen, die Kinder im Betreuungsalter haben.

Zufrieden zeigten sich die Teilnehmer der Veranstalter insgesamt mit dem Veranstaltungsangebot, wenn auch hier mehr auf die Bedürfnisse z. B. von berufstätigen Mitgliedern eingegangen werden sollte. Die meisten Veranstaltungen finden am Vormittag oder frühen Nachmittag statt, unmöglich also für Berufstätige! Positiv bewertet wurden die Vortragsreihen und in diesem Zusammenhang wurde angeregt, in Zukunft auch das Thema Ernährung mit einzubeziehen.
Gewünscht wurde auch eine bessere Zusammenarbeit mit den Krankenhäusern und den Hausärzten, die bei der Diagnose sofort einen Kontakt des Betroffenen mit der Krebshilfe herstellen sollten.
Insgesamt ein äußerst positiver Vormittag, der noch lange auf Ortsebene nachwirken wird!